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Die Mennonitenkirche Elbing wurde 1590 im Stil des niederlandischen Manierismus als mehrstockiges Giebelhaus in der Elbinger Altstadt gebaut Sie fungierte bis 1900 als Kirche und Gemeindehaus der Elbinger Mennoniten Ehemalige Mennonitenkirche in Elbing Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts siedelten sich in Elbing und Umgebung niederlandische Taufer an Die Stadt selbst hatte zuvor stark unter den Auswirkungen des Reiterkrieges zwischen Polen und dem Deutschen Orden gelitten und war entsprechend um neue Kolonisten bemuht Doch schon 1550 gab der Stadtrat ein konigliches Dekret bekannt nach dem die Taufer die Stadt innerhalb von 14 Tagen wieder verlassen sollten Sechs Jahre spater bestimmte der polnische Konig Sigismund II August nochmals die Vertreibung der Taufer aus der Stadt Dennoch wurden die meisten Taufer Mennoniten zumindest in der Umgebung der Stadt weiter toleriert Eine besondere Rolle spielten die Mennoniten nach 1565 bei der Kultivierung des ausserhalb der Stadtmauern gelegenen Ellerwaldes Im Jahr 1585 wurde schliesslich mit Jost von Kampen und Hans von Koln den ersten beiden Mennoniten formell das Elbinger Burgerrecht zugesprochen Beide etablierten den bis dato in der Stadt unbekannten Seidenhandel Spater kamen weitere mennonitische Familien Fur die Befreiung vom Militardienst zahlten die pazifistischen Mennoniten ein entsprechendes Schutzgeld in polnischen Gulden Auf dem Grundstuck Jost von Kampens in der Kurzen Hinterstrasse 8 spater Wilhelmsstrasse wurde 1590 schliesslich das noch heute bestehende Gebaude als mennonitische Kirche gebaut Die Gebaude blieb bis 1900 Versammlungsstatte der Elbinger Mennoniten Fur die Mennoniten die weiterhin ausserhalb der Elbinger Altstadt in Ellerwald siedelten wurde am 5 Oktober 1783 eine zweite Kirche in Ellerwald I Trift heute Wladyslawowo eingeweiht Beide Gruppen bildeten jedoch eine gemeinsame Gemeinde Elbing Ellerwald Seit 1825 fuhrte die Gemeinde Kirchenbucher Im Jahr 1920 bestand die Gemeinde aus uber 500 getauften Mitgliedern Mitte des 19 Jahrhunderts entstand nach internen Konflikten noch eine zweite Gemeinde die im August 1852 eine Kirche in der Reiferbahnstrasse einweihen konnte Beide Gemeinden bestanden bis zur Flucht vor der Roten Armee im Januar 1945 Gebaude BearbeitenDas Kirchengebaude stammt aus dem Jahr 1590 und wurde im Stil des niederlandischen Manierismus als mehrstockiges Giebelhaus errichtet Das Gebaude ist ein typisches Beispiel fur die Praxis der versteckten Kirchen niederlandisch Schuilkerk Da mennonitische Kirchen in vielen Territorien bis ins 18 Jahrhundert nicht als Kirchengebaude erkennbar sein durften wurden sie nach aussen entsprechend als Wohnhauser oder Scheunen konzipiert Ein anderes Beispiel fur solche versteckten Kirchen ist die Singelkerk in Amsterdam Die Elbinger Mennonitenkirche ist das weltweit zweitalteste noch bestehende mennonitische Kirchengebaude Die alteste mennonitische Kirche steht in Pingjum in der Provinz Friesland Niederlande erbaut 1575 1 2 Das Gebaude ist heute eines der altesten Hauser der Stadt Elbing Es wurde in den letzten Jahren umfassend renoviert und ist heute Sitz einer Kunstgalerie An die Geschichte als Mennonitenkirche erinnert eine an der Hausfront angebrachte Gedenktafel in polnischer deutscher niederlandischer und englischer Sprache Nachdem es spater auch fur Mennoniten moglich wurde Kirchen zu errichten die auch nach aussen als solche zu erkennen waren wurde 1900 in der Berlinerstrasse 20 eine neue grossere Kirche eingeweiht die bis zur Flucht vor der Roten Armee 1945 als Versammlungsstatte der Elbinger Mennoniten genutzt wurde Heute beheimatet das inzwischen als Kirche zum Guten Hirten benannte Kirchengebaude eine Gemeinde der Polnisch Katholischen Kirche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mennonitenkirche in Elbing Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Galerie des polnischen Kunstlers Waldemar CichonEinzelnachweise Bearbeiten Horst Penner Weltweite Bruderschaft ein mennonitisches Geschichtsbuch Hrsg Horst Gerlach 6 Auflage Gerlach Kirchheimbolanden 2010 ISBN 978 3 926306 62 3 S 80 ff Elbag Elbing Oldest Building Used for Mennonite Church Mennonite Historical Society of Saskatchewan abgerufen am 25 September 2012 54 1602521 19 3971666 Koordinaten 54 9 36 9 N 19 23 49 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mennonitenkirche Elbing amp oldid 214146858