www.wikidata.de-de.nina.az
Medium Cool ist ein US amerikanischer Film von Haskell Wexler aus dem Jahr 1969 Er verbindet Elemente des Spielfilms und des Dokumentarfilms FilmTitel Medium CoolProduktionsland USAOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1969Lange 111 MinutenAltersfreigabe FSK 18StabRegie Haskell WexlerDrehbuch Haskell WexlerProduktion Tully FriedmanMichael Philip ButlerSteven NorthMusik Mike BloomfieldKamera Haskell WexlerSchnitt Verna FieldsBesetzungRobert Forster John Cassellis Verna Bloom Eileen Horton Peter Bonerz Gus Marianna Hill Ruth Harold Blankenship Harold Horton Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenJohn Cassellis arbeitet als Kameramann fur den Chicagoer Fernsehsender WHJP Er filmt Verkehrsunfalle Human Interest Geschichten oder politische Veranstaltungen bleibt aber von seiner Arbeit ebenso emotional unberuhrt wie in seiner Beziehung zu der Krankenschwester Ruth Als er die alleinerziehende Eileen und ihren Sohn Harold kennenlernt beginnt er eine emotionale Bindung zu den beiden aufzubauen Wegen seiner lautstarken Emporung daruber dass sein Arbeitgeber das FBI das Rohmaterial seiner Aufnahmen hat sichten lassen wird John entlassen Wahrend der Unruhen die die 1968er Democratic National Convention in Chicago begleiten verschwindet Eileens Sohn In ihrer Verzweiflung bittet sie John um Hilfe der sich dazu bereit erklart John verliert wahrend der Fahrt die Kontrolle uber seinen Wagen Eileen stirbt noch am Unfallort John wird lebensgefahrlich verletzt Ihr Unfall wird von Passanten und Fernsehteams beobachtet die das Geschehen fotografieren und filmen ohne den Verletzten zu Hilfe zu eilen Hintergrund BearbeitenDer Titel des Films geht auf den Kommunikationstheoretiker Marshall McLuhan zuruck der mit hot media heisse Medien und cool media kuhle Medien Medienformen unterschied die eine grossere oder geringere Partizipation des Betrachters verlangen Zu den cool media die nach McLuhan eine grossere Partizipation verlangen aber auch grossere Distanz zum Gezeigten erlauben zahlte er u a das Fernsehen 1 2 Haskell Wexler drehte die Aufnahmen von Eileen die ihren Sohn sucht inmitten der aktuellen Protestveranstaltungen die rund um den Parteitag der Demokraten stattfanden Zu Beginn des Films sind ebenfalls dokumentarische Aufnahmen zu sehen in der Mitglieder der Nationalgarde den Umgang mit Demonstranten proben An einigen Stellen des Films sind Songs von The Mothers of Invention zu horen unter anderem wahrend eines Konzerts das John und Eileen besuchen Die auf der Buhne spielende Band ist jedoch eine andere Medium Cool wurde am 27 August 1969 in New York und am 24 September 1969 in Los Angeles erstaufgefuhrt Am 23 Oktober 1970 startete er in den deutschen Kinos 3 4 5 Kritiken Bearbeiten Ein wutender technisch brillanter Film der einige der Ereignisse des letzten Jahres als Hintergrund als Erweiterungen der fiktiven Charaktere benutzt Das Resultat ist ein Film von grosser visueller Kraft eine Art filmisches Guernica ein Portrat eines explodierenden Amerikas das in Bruchstucke aus Feindseligkeit Misstrauen Angst und Gewalt zerspringt Der Film ist jedoch weitaus weniger komplex als er erscheint Die Geschichte um das allmahliche emotionale und politische Erwachen von John Cassellis wird durch die emotionale und politische Tragweite des eigentlichen Geschehens minimiert das wir die Zuschauer direkt erfahren statt durch den Protagonisten Dies ist ein grundlegendes Problem der Sorte Filme die Fakt und Fiktion zusammenfuhren wollen Vincent Canby The New York Times 6 Drama und Dokument die Biographie des Helden und die offentlichen Ereignisse deren Zeuge und Opfer er wird werden ziemlich mechanisch und konventionell verbunden Selbst bei den Aufnahmen von Demonstrationen und Polizeibrutalitat beim Chikagoer Parteitag der Demokraten bleibt die Kameraarbeit der Hollywood Schule verpflichtet Immerhin bewahrt das den Film vor den Fallen des cinema direct Aus der unbeholfenen Fiktion dieses Films erfahrt man doch mehr uber Amerika als aus dem blinden Dokumentarismus der meisten Fernsehreportagen Frieda Grafe und Enno Patalas Filmtips in Die Zeit 7 Fur Wexler ist es ganz selbstverstandlich dass Johns Reportagen bei CIA und FBI kursieren dass seine Hauptfigur erst den Fernseh Job dann die Nerven und schliesslich die Gewalt uber das Lenkrad verliert Doch gerade dieses im Grunde private Verhangnis diskreditiert neben eingestreuten Bettgeschichten den gutgemeinten Versuch des Regisseurs mit kleinem Budget 600 000 Dollar zur grossen Bewusstseinsveranderung bei den TV Profis beizutragen Die politischen Wirklichkeitszitate dienen wie seit je in Hollywood ublich nur der moralischen Erweckung des Helden Warum die notig ist wird jedoch kaum erortert Der Spiegel 8 Kameratechnisch hervorragende virtuos montierte Dokumentaraufnahmen von den Unruhen die 1968 Chicago erschutterten werden nicht ganz uberzeugend mit der Geschichte eines Fernsehreporters verflochten Lexikon des internationalen Films 5 Ein eher impressionistischer als analytischer Film der zwar hervorragend fotografiert ist aber auch zahlreiche Langen aufweist Evangelischer Filmbeobachter 9 Auszeichnungen BearbeitenMedium Cool gewann 1969 den Grossen Preis des Internationalen Filmfestivals Mannheim Heidelberg 2003 wurde der Film als kulturell historisch oder asthetisch bedeutsam in das National Film Registry der Library of Congress aufgenommen Weblinks BearbeitenMedium Cool in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Vincent Canby Real Events of 68 Seen in Medium Cool Haskell Wexler Wrote and Directed Movie In The New York Times 28 August 1969 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 23 Oktober 2019 Bill Kovarik Revolutions in Communication Media History from Gutenberg to the Digital Age Continuum New York 2011 ISBN 978 1 4411 1460 0 S 10 Medium Cool Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive im Verzeichnis der Academy of Motion Picture Arts and Sciences abgerufen am 21 Juni 2012 Medium Cool auf Turner Classic Movies abgerufen am 21 Juni 2012 a b Medium Cool In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 26 Mai 2021 an angry technically brilliant movie that uses some of the real events of last year as backgrounds that are extensions of the fictional characters The result is a film of tremendous visual impact a kind of cinematic Guernica a picture of America in the process of exploding into fragmented bits of hostility suspicion fear and violence The movie however is much less complex than it looks The story of the gradual emotional and political awakening of John Cassellis is somehow dwarfed by the emotional and political meaning of the events themselves which we in the audience experience first hand rather than through the movie protagonist This is a fundamental problem in the kind of movie making that attempts to homogenize fact and fiction Rezension in der New York Times vom 28 August 1969 abgerufen am 21 Juni 2012 Rezension in Die Zeit vom 16 Oktober 1970 abgerufen am 21 Juni 2012 Rezension in Der Spiegel vom 19 Oktober 1970 abgerufen am 21 Juni 2012 Evangelischer Filmbeobachter Evangelischer Presseverband Munchen Kritik Nr 521 1969 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Medium Cool amp oldid 229322543