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Al Madamud auch Medamud Medamoud Medamut Medamot arabisch المدامود al Madamud vollstandig نجع المدامود Nadsch al Madamud DMG Naǧʿ al Madamud Weiler al Madamud altagyptisch Madu koptisch ⲘⲈⲦⲈⲘⲞⲨⲦ Metemout ist ein heute noch bewohntes Dorf in Oberagypten Agypten nordlich von Karnak bzw ca 8 km nordostlich von Luxor Im Westen des Dorfes befindet sich mit dem Month Tempel eine archaologische Statte Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung und Funktion des Ortes in der Antike 2 Verehrte Gottheiten 3 Baugeschichte 4 Forschungsgeschichte 5 Literatur 6 WeblinksBedeutung und Funktion des Ortes in der Antike BearbeitenDer altagyptische Ort Madu M3dw ist als Standort des Month Tempels seit dem Ende des Alten Reiches bzw der 1 Zwischenzeit belegt Der Ortsname ist uber das Koptische bis heute erhalten Offensichtlich besass der Ort keine weitere Funktion Der hiesige Tempel ist einer der altesten archaologisch nachgewiesenen Tempel in Agypten Verehrte Gottheiten BearbeitenDer hiesige Tempel war der Gottertriade von Madu geweiht dies sind der in der Spatzeit meist stiergestaltig dargestellte Kriegsgott Month seine Gefahrtin Rat taui Rat der beiden Lander eine weibliche Sonnengottin und deren Sohn Hor pa Re pa chered Horus Re das Kind Vor der Einfuhrung des Amun als Hauptgott im thebanischen Gau war Month der Hauptgott dieses Gaus Im thebanischen Raum sind noch die Month Tempel in Karnak und in at Tod diesem Gott geweiht In ptolemaischer griechischer Zeit wird hier im gleichen Masse der Wind und Fruchtbarkeitsgott Amun verehrt dessen Verehrung in diesem Tempel aber bereits im Neuen Reich einsetzte Baugeschichte Bearbeiten nbsp Blick auf die Ruinen des Tempels von al Madamud aus griechisch romischer Zeit nbsp Ubersichtsplan des Tempels von al MadamudEin erster einfacher Tempel befand sich im Osten unterhalb des heutigen Tempels Er datiert an das Ende des Alten Reiches oder in die Erste Zwischenzeit aber noch vor der 11 Dynastie Von Norden her gelangte man durch zwei hintereinander liegende Pylone in ein Doppel Hohlenheiligtum dessen unterirdische Kammern an der Oberflache mit Erdhugeln markiert wurden Diese Erdhugel hatten sicher die Funktion von Urhugeln Mit dem Ansteigen des Grundwasserspiegels seit dem Bau des Assuan Staudamms um 1970 ging dieser fruhe Tempel verloren Sesostris III 12 Dynastie Mittleres Reich liess diesen ersten Tempel mit einem eigenen Tempel uberbauen Der etwa 60 100 m grosse von Nord nach Sud ausgerichtete Tempel wurde aus Lehmziegeln errichtet Nur die Turdurchgange und Saulen einschliesslich der Architrave wurden aus Kalkstein errichtet Der Eingang des Tempels befand sich im Norden Aus den vorgefundenen Bruchstucken konnten zwei Tore rekonstruiert werden Das Sedfest Portal das an das Kronungsjubilaum von Sesostris III erinnert befindet sich heute im Erdgeschoss im Agyptischen Museum von Kairo das zweite im Freilichtmuseums im Tempel von Karnak In der 13 Dynastie wurde der Tempel ausgebaut und insbesondere unter Sobekhotep II weiter ausgeschmuckt Im Neuen Reich liess Thutmosis III im Westen des Tempels aus dem Mittleren Reich seinen eigenen 21 32 m grossen Tempel errichten Er war in West Ost Richtung ausgerichtet und bestand aus einem Saulensaal Opfertischsaal und Barkensanktuar Die Tempelanlage ist also bereits zu dieser Zeit genau genommen ein Doppeltempel In griechisch romischer Zeit wurde der Tempel abgerissen durch einen Neubau ersetzt und stark erweitert Ptolemaios VIII Euergetes II etwa 180 116 v Chr lasst einen Pronaos im Westen des Tempels erganzen von dem heute noch funf Saulen samt Architrav aufrecht stehen Der romische Kaiser Antoninus Pius 86 161 liess den Tempel um einen weiteren westlichen Hof mit doppelter Saulenreihe erweitern der Tempel besass nun eine Grosse von etwa 75 m Lange und 42 m Breite Kaiser Tiberius Caesar Augustus 42 v Chr 37 n Chr liess ein Tor fur die Umfassungsmauer am Ende der Sphingenallee errichten Im Westen des Tempels schliesst sich eine etwa 200 m lange Sphingenallee an die zur Kaianlage fuhrte Am Ende des 4 Jahrhunderts wird auf dem Tempelareal eine koptische Kirche errichtet Forschungsgeschichte BearbeitenDie Erforschung des Tempels erfolgte 1925 1932 durch die franzosischen Agyptologen Fernand Bisson de la Roque Alexandre Varille und Clement Robichon im Auftrage des Pariser Musee de Louvre Ein Teil der Funde ist heute im Louvre und im Museum der Schonen Kunste in Lyon ausgestellt Literatur BearbeitenDieter Arnold Die Tempel Agyptens Gotterwohnungen Kultstatten Baudenkmaler Artemis amp Winkler Zurich 1992 ISBN 3 7608 1073 X S 160 163 Fernand Bisson de la Roque Rapport sur les fouilles de Medamoud In Fouilles de l Institut Francais d Archeologie Orientale du Caire Bande 3 9 Imprimerie de l Institut francais d archeologie orientale Le Caire 1926 1932 Hans Bonnet Medamud In Lexikon der agyptischen Religionsgeschichte Nikol Hamburg 2000 ISBN 3 937872 08 6 S 444f Wolfgang Helck Eberhard Otto Medamud In Kleines Lexikon der Agyptologie Harrassowitz Wiesbaden 1999 ISBN 3 447 04027 0 S 180f Jean Revez Medamud In Kathryn A Bard Hrsg Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt Routledge London 1999 ISBN 0 415 18589 0 S 475 81 Clement Robichon Description sommaire du temple primitif de Medamoud Imprimerie de l Institut francais d archeologie orientale Le Caire 1940 Dominique Valbelle La porte de Tibere a Medamoud L histoire d une publication In Bulletin de la Societe Francaise d Egyptologie BSFE Band 81 Paris 1978 S 18 26 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikivoyage Madamud Reisefuhrer 25 733333333333 32 7125 Koordinaten 25 44 0 N 32 42 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Al Madamud amp oldid 223453882