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Maximilian Joseph Sefeloge 29 Marz 1821 in Wetzlar 27 Januar 1859 in Nietleben bei Halle an der Saale war ein wegen geistiger Verwirrung damals oft vertretene Diagnose Monomanie aus dem Dienst entlassener Feuerwerker der preussischen Garde Artillerie Brigade der am 22 Mai 1850 um die Mittagszeit auf dem Potsdamer Bahnhof in Berlin ein Pistolen Attentat auf den preussischen Konig Friedrich Wilhelm IV verubte Der Konig wurde am Arm verletzt Durchschuss der Attentater noch vor Ort festgenommen Ordnungskrafte mussten ihn vor der aufgebrachten Menge schutzen Nach zahlreichen Untersuchungen und Gesprachen wurde Sefeloge am 4 Dezember 1850 offiziell fur geisteskrank in damaliger Formulierung blodsinning in gerichtlicher Hinsicht erklart Am 20 Dezember stellte man das Verfahren gegen ihn ein und im Februar 1851 wurde er in die Provinzial Irrenanstalt Halle Nietleben verbracht Die erhitzte Debatte um Sefeloges Motivation die uber Wochen nach dem Attentat in der preussischen und deutschen Presse gefuhrt wurde kreiste um die Fragen ob er entweder selbst aus politischen Beweggrunden gehandelt hatte oder demokratische Krafte ihn instrumentalisiert und zu seiner Tat angestiftet hatten Obwohl es sich nach spateren Erkenntnissen um einen Einzeltater handelte der keine politische Interessen verfolgte reagierte der preussische Staat in den Tagen nach dem Attentat ausserst harsch Zahlreiche Personen die mit dem Attentat nicht das Geringste zu tun hatten wurden vorubergehend verhaftet weil man ihre demokratische Gesinnung als ausreichend fur eine mogliche Tatbeteiligung ansah auch Druckereien und Arbeitervereine wurden geschlossen bzw verboten obwohl sich keine Verbindung zu Sefeloges Tat herstellen liess Friedrich Wilhelm IV selbst war davon uberzeugt dass Sefeloge aus politischer Uberzeugung und nicht aufgrund von Geisteskrankheit gehandelt hatte Literatur BearbeitenHeinrich Philipp August Damerow Sefeloge Eine Wahnsinnsstudie Pfeffer Halle 1853 K Haack S Herpertz E Kumbier Der Fall Sefeloge Ein Beitrag zur Geschichte der forensischen Psychiatrie In Der Nervenarzt 78 5 2007 S 586 593 Kathleen Haack Der Fall Sefeloge Zur Geschichte Entstehung und Etablierung der forensischen Psychiatrie Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2011 ISBN 978 3 8260 4565 3 Kurt Wernicke Zum Titelbild Attentat auf Friedrich Wilhelm IV In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 5 2000 ISSN 0944 5560 luise berlin de Ernst Keil Sefeloge In Die Gartenlaube Heft 41 1853 S 452 Volltext Wikisource Heinrich von Marquardsen Rezension zu H P A Damerow Sefeloge Eine Wahnsinnsstudie 1853 In Kritische Zeitschrift fur die gesammte Rechtswissenschaft 2 1855 S 193 203 Digitalisat Digitalen Bibliothek des Max Planck Institut fur europaische RechtsgeschichteNormdaten Person GND 1011212978 lobid OGND AKS LCCN no2011174349 VIAF 170234712 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sefeloge MaxALTERNATIVNAMEN Sefeloge Maximilian Joseph vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher AttentaterGEBURTSDATUM 29 Marz 1821GEBURTSORT WetzlarSTERBEDATUM 27 Januar 1859STERBEORT bei Halle an der Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Sefeloge amp oldid 211307267