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Max Samuel 9 Januar 1883 in Argenau 2 September 1942 in Blackburn war ein deutscher Unternehmer und Gemeindevorsitzender der Israelitischen Gemeinde in Rostock Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie berufliche Ausbildung Max Samuels begann im Schuhgeschaft eines Verwandten im mecklenburgischen Gustrow Hier erhielt er die Moglichkeit in einer kleinen Werkstatt eigene Erfindungen zu entwickeln Ergebnis dieser Arbeiten war die Entwicklung von orthopadischen Artikeln und Schuhzubehor mit deren Hilfe er 1906 die Firma EMSA Werke grundete Fur Wildlederschuhe entwickelte er eine patentierte Burste die ihm guten Absatz sicherte er lieferte zunachst deutschlandweit spater auch nach Russland Skandinavien England und in die USA Im Jahr 1906 heiratete Max Samuel Berta Gessner 1878 1937 die Tochter des bayerischen Lehrers Gewerkschafters und Gemeindekantors Jakob Gessner 1848 1937 In Gustrow wurden der Sohn Herbert 1907 1992 und die Tochter Kate 1910 1987 geboren nbsp Wohnhaus am Schillerplatz RostockDie Bedingungen fur die expandierende Firma waren in der Kleinstadt Gustrow nicht gunstig so kaufte Max Samuel in der Hafenstadt Rostock in der Friedrichstrasse ein grosses Grundstuck und baute dort seine Fabrik auf in der er zeitweilig uber 150 Mitarbeiter beschaftigte und die er mit modernen Methoden fuhrte und leitete 1921 erwarb er als Wohnhaus die Villa am Schillerplatz 10 die 1912 vom Laager Architekten Paul Korff im Auftrag des Physiologen Hans Winterstein erbaut wurde 1923 wurde Max Samuel Gemeindevorsteher der Judischen Gemeinde in Rostock In dieser Funktion verstand er es streng religiose Gemeindemitglieder und gemassigte gleichermassen in das Gemeindeleben einzubinden und eine Teilung der Gemeinde wie in vielen anderen Gemeinden geschehen zu verhindern Rostock war die grosste judische Gemeinde in Mecklenburg und mit diesem Argument erreichte Max Samuel dass das Landesrabbinat und der Oberrat von Schwerin nach Rostock verlegt wurden Im Jahr 1930 ubernahm er selbst den Vorsitz des Israelitischen Oberrates von Mecklenburg Schwerin Gesellschaftlich aktiv war Max Samuel als Mitglied der Korporation der Kaufmannschaft und als Mitglied der Landes Universitats Gesellschaft Diese Funktionen konnte er nach der Machtergreifung der Nazis 1933 nicht mehr ausfuhren und beschrankte seine Aktivitaten auf die Gemeindeleitung Hier sorgte er fur die Sicherung der judischen Friedhofe in Mecklenburg und versuchte bei den Gemeindemitgliedern die geistige Selbstbehauptung zu starken Er kummerte sich besonders um die Sozialarbeit in den judischen Gemeinden die immer wichtiger und notwendiger wurde Viele wegen ihres Glaubens entlassene Arbeiter stellte er in seinen Werken ein 1 und sorgte fur Ausreisepapieren oder Reisegeld Herbert Samuel emigrierte 1934 nach Blackburn in England um dort ein Zweigwerk der EMSA Werke zu grunden seine Schwester Kathe folgte 1936 1937 starb Berta Samuel und nach der Arisierung seines Werkes im Fruhjahr 1938 2 folgte Max Samuel seinem Sohn nach Blackburn obwohl er oft erklart hatte Deutschland nicht verlassen zu wollen Er versuchte in der Firma des Sohnes zu wirken kummerte sich aber weiterhin um verfolgte Juden Nicht lang nach der Geburt seines zweiten Enkels George Kaiser starb Max Samuel in Blackburn Der Rostocker Maler Egon Tschirch schuf 1920 ein Portrat von Max Samuel in Ol 2016 wurde dies nach 65 Jahren erstmals wieder der Offentlichkeit gezeigt 3 Mit dem Ende der DDR im November 1989 konnte die kommunistische Vernachlassigung der judischen Geschichte und der beruchtigte Antizionismus des Ostblocks enthullt und kritisiert werden Herbert Samuel erhielt die Moglichkeit sein Elternhaus zuruckzuerhalten Im Juli 1991 stellte er seine Villa der Vereinigung fur judische Geschichte und Kultur in Rostock e V zur Verfugung Am 2 September 1991 dem 49 Todestag Max Samuels fand die Eroffnungssitzung der Stiftung Begegnungsstatte fur judische Geschichte und Kultur in Rostock statt Unter Fuhrung der Stiftung ist das Max Samuel Haus seither Treffpunkt Kulturstatte und Forschungseinrichtung judischer Geschichte und Kultur 4 Literatur BearbeitenFrank Schroder u a 100 judische Personlichkeiten aus Mecklenburg Vorpommern Hrsg von der Stiftung Begegnungsstatte fur judische Geschichte und Kultur in Rostock Rostock 2003 Weblinks BearbeitenMax Samuel Haus Arbeitsschwerpunkte Namensgeber und Geschichte der Stiftung Abgerufen am 5 August 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Von 1933 bis 1936 stieg die Zahl der Beschaftigten von 55 auf 64 Arbeitnehmer In Karsten Schroder Hrsg Rostocks Stadtgeschichte von den Anfangen bis in die Gegenwart Hinstorff Rostock 2013 S 271 Die Werke wurden unter dem Namen Voss Werke KG von einem Mitinhaber des Kaufhauses Zeeck weitergefuhrt In Karsten Schroder Hrsg Rostocks Stadtgeschichte von den Anfangen bis in die Gegenwart Hinstorff Rostock 2013 S 271 Max Samuel kommt nach Hause In Ostsee Zeitung 16 September 2016 archiviert vom Original am 5 August 2021 abgerufen am 5 August 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ostsee zeitung de Max Samuel Haus Uber uns Abgerufen am 5 August 2021 Normdaten Person GND 1259271536 lobid OGND AKS VIAF 13481298 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Samuel MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und Gemeindevorsitzender der Judischen Gemeinde in RostockGEBURTSDATUM 9 Januar 1883GEBURTSORT ArgenauSTERBEDATUM 2 September 1942STERBEORT Blackburn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Samuel amp oldid 236468479