www.wikidata.de-de.nina.az
Matt ist ein Karten Stichspiel fur zwei Spieler gespielt wird mit einem franzosischen oder deutschen Kartenblatt aus 20 oder 24 Karten Entwickelt wurde das Spiel von G Capellen und 1915 in dessen Broschure Zwei neue Kriegspiele veroffentlicht 1969 griff der amerikanische Spielesammler und entwickler Sid Sackson das Spiel in seinem 1969 erschienenen Buch A Gamut of Games deutsch 1981 als Spiele anders als andere auf und veroffentlichte die Regeln und eine Beispielrunde des Spiels Kartenhand beim Kartenspiel Matt vor dem vierten Zug mit einfacher Mattkarte Inhaltsverzeichnis 1 Spielweise 1 1 Spielablauf 1 2 Wertung 1 3 Varianten 2 Entwicklung und Rezeption 3 Belege 4 Literatur 5 WeblinksSpielweise BearbeitenSpielablauf Bearbeiten nbsp Kartendeck fur Matt Die obere Reihe zeigt die einfache Mattkarte 20 Karten und die untere Reihe die zusatzlichen Karten fur die doppelte Mattkarte 24 Karten Das Spiel wird mit zwei Personen mit einem Kartenblatt aus 20 Karten Einfache Mattkarte gespielt Genutzt werden dabei jeweils die vier Asse Konige Damen sowie die 10er und 7er Alternativ kann mit einem Blatt aus 24 Karten als Doppelte Mattkarte gespielt werden in dem die Kreuz 7 der Pik Konig die Herz 10 und das Karo Ass jeweils zweimal vorkommen Die Werte der Karten rangieren in der Reihenfolge Kreuz nbsp Pik nbsp Herz nbsp und Karo nbsp innerhalb der Kartenfarbe gilt die Reihung As 10 Konig Dame und 7 1 Das Spiel besteht aus zwei Runden die jeweils aus zwei Durchgangen bestehen Zu Beginn mischt der Geber die Spielkarten und teilt an beide Mitspieler jeweils die Halfte der Karten aus Die Karten werden auf die Hand genommen sodass jeder Spieler die eigenen und damit auch die gegnerischen Karten kennt Der Geber bzw Anziehende eroffnet das Spiel mit einer beliebigen Karte und legt diese vor sich ab Der Mitspieler bzw Nachlegende muss darauf mit einer Karte der gleichen Farbe reagieren Farbzwang oder ist ihm dies nicht moglich den gleichen Kartenwert spielen Bedienpflicht Auch er legt die Karte vor sich ab und der Spieler mit dem hoheren Kartenwert schlagt den Gegenspieler ohne dessen Karte zu sich zu nehmen Spielen die Spieler mit der doppelten Mattkarte schlagt die zuerst ausgespielte doppelt vorhandene Karte die zweite Der Spieler der den letzten Zug gewonnen hat spielt die nachste Karte auf der vorhergehenden aus und wieder muss der Gegner entsprechend reagieren 1 Den Durchgang verliert der Spieler der zuerst keine Karte mehr bedienen kann also weder eine Karte der gleichen Farbe noch eine des gleichen Wertes ausspielen kann und somit von seinem Gegner mattgesetzt wurde Tritt diese Situation nach 10 Zugen nicht ein endet der Durchgang unentschieden Nach der Wertung werden die Karten getauscht und die Spieler spielen den zweiten Durchgang der Runde mit den Karten die vorher der Gegner hatte 1 Erst nach dem zweiten Durchgang und damit nach der ersten Runde werden die Karten durch den Spieler neu gemischt und verteilt der in der ersten Runde Vorhand spielte Auch die zweite Runde erfolgt uber zwei Durchgange danach endet das Spiel mit der Gesamtwertung 1 Wertung Bearbeiten Das Spiel wird uber zwei Runden gespielt wobei die einzelnen Durchgange entsprechend gewertet werden Ein Spieler bekommt fur ein Matt eine Punktzahl die sich aus der Anzahl der Zuge multipliziert mit dem Wert der mattsetzenden Karte ergibt Dabei wird ein As mit 11 Punkten eine 10 mit 10 Punkten ein Konig mit 4 Punkten eine Dame mit 3 Punkten und eine 7 mit 7 Punkten gewertet Die Spieler bekommen also um so mehr Punkte je spater sie den Gegner mattsetzen konnen Der Sieger des Spiels ist derjenige der nach zwei Runden und damit vier Durchgangen die meisten Punkte erreicht 1 Varianten Bearbeiten Das Spiel kann durch die Regeln des Vorablegens und des Ubermatt komplexer gestaltet werden Diese gehort zum Standardspiel wird von Sackson allerdings erst fur fortgeschrittene Spieler empfohlen Beim Vorablegen darf jeder Spieler beginnend mit dem Anziehenden zu Beginn seines Zuges eine seiner Karten vorablegen also zur Seite legen und im Durchgang nicht benutzen Er benennt die Karte und zeigt sie dem Gegner danach legt er sie verdeckt zur Seite Der Nachleger darf ebenfalls vorablegen darf allerdings keine Karte der gleichen Farbe oder des gleichen Wertes ablegen Fur die Wertung wird das Vorablegen als eine weitere Runde im Spiel gezahlt und entsprechend zur Zuganzahl addiert Haben beide Spieler vorabgelegt besteht das Spiel entsprechend nur aus 9 Zugen Hat nur ein Spieler abgelegt wird uber 10 Runden gespielt und der Spieler mit nur neun Karten nutzt im zehnten Zug die letzte gelegte Karte zweimal hintereinander und die Zugzahl wird durch die Ablage auf 11 10 1 erhoht Das Ubermatt entsteht wenn es dem Vorablegenden gelingt den Gegner im letzten Zug mit seiner doppelt gespielten Karte mattzusetzen oder der nicht Ablegende mit der zehnten Karte mattsetzt Bei einem Ubermatt wird die Punktezahl in der Wertung verdoppelt 1 Sid Sackson beschrieb neben dem Standardspiel mit einfacher und doppelter Mattkarte sowie den beschriebenen Regeln fur das fortgeschrittene Spiel einige Abwandlungen des Spiels die nach Absprache gespielt werden konnen 1 Freimeldung Jeder Spieler darf einmal im Spiel mit dem Wert statt der Kartenfarbe bedienen obwohl er noch eine Karte der Farbe auf der Hand hat Er muss dies beim Ausspielen mit der Ansage frei ankundigen Konigsprivileg Ein ausgespielter Konig muss wenn moglich mit einem anderen Konig bedient werden und erst in zweiter Prioritat mit der Kartenfarbe Spielt man mit der doppelten Mattkarte wird der doppelte Konig als Farbbedienung betrachtet Figurenprivileg Eine ausgespielte Figurenkarte Konig Dame muss wie beim Konigsprivileg wenn moglich mit dem Wert bedient werden und erst in zweiter Prioritat mit der Kartenfarbe Spielt man mit der doppelten Mattkarte werden doppelte Figurenkarten als Farbbedienung betrachtet Freimeldung mit Konigs oder Figurenprivileg Wie bei der einfachen Freimeldung kann die Bedienprioritat von jedem Spieler einmal umgekehrt werden auch bei den Privilegkarten In diesem Fall bedeutet es dass ein Spieler einmal die Farbbedienung statt der Wertbedienung vorziehen darf Entwicklung und Rezeption Bearbeiten nbsp Das Buch von G Capellen mit dem Spiel wurde General feld marschall Paul von Hindenburg gewidmet und als Kriegspiel beschriebenDas Spiel wurde von dem Deutschen G Capellen 2 entwickelt und 1915 in dessen Buchlein Zwei neue Kriegspiele gemeinsam mit der Schachvariante Freischach nicht identisch mit dem Brunner Freischach veroffentlicht das er Exz Generalfeldmarschall von Hindenburg widmete 3 1969 griff der amerikanische Spielesammler und entwickler Sid Sackson das Spiel in seinem 1969 erschienenen Buch A Gamut of Games auf und veroffentlichte die Regeln und eine Beispielrunde des Spiels 1981 wurde das Buch als deutschsprachige Ausgabe unter dem Titel Spiele anders als andere veroffentlicht 1 Sid Sackson beschrieb Matt als ein vergessenes Spiel das es durchaus verdient wieder zum Leben erweckt zu werden und als reines Denkspiel Sackson spekulierte wahrscheinlich war damals nicht der richtige Zeitpunkt fur kriegerische Spiele wahrend die Realitat des Ersten Weltkriegs die Szene beherrschte Deshalb wohl erreichte Herrn Capellens Schrift nie eine breitere Offentlichkeit 1 Er selbst stiess uber einen Buchhandler der sich auf Schachliteratur spezialisiert hatte auf ein antiquarisches Exemplar des Buches das er nachfolgend mit Hilfe eines Worterbuchs ubersetzte 1 In dem Kartenspiellexikon Die grosse Humboldt Enzyklopadie der Kartenspiele von Hugo Kastner und Gerald Kador Folkvord von 2005 wurde Matt mit dem Verweis auf Sid Sackson ebenfalls aufgenommen und als echtes Unikum unter den Kartenspielen bezeichnet da Matt im Gegensatz zu den meisten Kartenvergnugen ein reines Denkspiel ist durchaus vergleichbar mit Klassikern auf diesem Sektor wie Schach oder Go 4 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j Matt In Sid Sackson Spiele anders als andere Zweite Auflage Heinrich Hugendubel Verlag Munchen 1982 S 13 17 ISBN 3 88034 091 9 G Capellen hatte bereits 1901 eine Publikation zu Kartenspielen veroffentlicht die sich ebenfalls auf kriegerische Ereignisse bezogen hier auf den Burenkrieg und die Schlacht von Ladysmith Burenskat oder Ladysmith und 3 andere neue Kartenspiele nebst 4 neuen Kartenkunststucken Meyer Detmold 1901 Ob der Autor identisch ist mit Georg Capellen ist nicht bekannt G Capellen Zwei neue Kriegspiele A Wilh Ecks Hannover 1915 online Matt In Hugo Kastner Gerald Kador Folkvord Die grosse Humboldt Enzyklopadie der Kartenspiele Humboldt Taschenbuch Freizeit amp Hobby Band 4058 Schlutersche Verlagsgesellschaft Baden Baden 2005 S 430 434 ISBN 3 89994 058 X Literatur Bearbeiten Matt In Sid Sackson Spiele anders als andere Heinrich Hugendubel Verlag Munchen 1981 Zweite Auflage 1982 S 13 17 ISBN 3 88034 091 9 Matt In Hugo Kastner Gerald Kador Folkvord Die grosse Humboldt Enzyklopadie der Kartenspiele Humboldt Taschenbuch Freizeit amp Hobby Band 4058 Schlutersche Verlagsgesellschaft Baden Baden 2005 S 430 434 ISBN 3 89994 058 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Matt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sid Sacksons Exemplar von Capellens Broschure als Flipbook auf der Seite gamesandpuzzles org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matt Kartenspiel amp oldid 230220392