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a b c d e f g h 8 87 76 65 54 43 32 21 1 a b c d e f g h Es herrscht materielles Gleichgewicht da beide Spieler uber die gleichen Krafte verfugen Wenn Schwarz am Zug ist kann er mit 1 Lxf1 2 Txf1 Material gewinnen da der Turm wertvoller ist als der Laufer Ist jedoch Weiss am Zug so kann er seinerseits mit 1 c4 La6 2 cxd5 Lxf1 3 Txf1 einen materiellen Vorteil erlangen denn Laufer und Springer sind zusammen mehr wert als der verlorene Turm Das Material 1 ist im Schachspiel die Gesamtheit aller Steine also alle Figuren und Bauern die einem Spieler zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfugung stehen Zu Beginn der Partie herrscht materielles Gleichgewicht Das bedeutet dass beide Spieler uber die gleiche Art und Anzahl von Figuren und Bauern verfugen Im Laufe des Spiels kann sich das materielle Gleichgewicht zugunsten des einen oder anderen Spielers verschieben Man spricht dann von Materialvorteil bzw nachteil Siegbert Tarrasch bezeichnete das Material als Kraft und stellte es den anderen Elementen der Schachtheorie Raum und Zeit gegenuber Anders als im Damespiel ist es im Schach kein ausdruckliches Spielziel Material zu gewinnen Man kann auch trotz eines grossen materiellen Vorteils die Partie verlieren oder durch ein uberraschendes Patt den Sieg verspielen Trotzdem ist es fur die Seite die mehr Material besitzt in aller Regel leichter sich zu verteidigen und den gegnerischen Konig anzugreifen Deswegen ist der Materialgewinn in vielen Partien ein Zwischenziel auf dem Weg zum Sieg Das Material stellt daher das einfachste und oft auch bedeutendste Kriterium bei der Stellungsbeurteilung dar Um die materielle Starke einschatzen zu konnen hat sich ein Punktesystem bewahrt siehe Bauerneinheit Demnach sind Laufer und Springer jeweils etwa so viel wert wie drei Bauern Ein Turm hat einen Wert von funf die Dame einen Wert von neun Bauern Die Qualitat also der Wertunterschied zwischen dem Turm und den Leichtfiguren betragt also etwa zwei Bauerneinheiten Der Konig besitzt keinen Tauschwert weil er nicht gegen andere Figuren getauscht werden kann Dieses sehr einfache System berucksichtigt aber nicht dass die beiden Laufer zusammen siehe Lauferpaar meist starker sind als Laufer und Springer oder zwei Springer Bei einem Abtausch im engeren Sinne andert sich das materielle Gleichgewicht nicht weil beide Seiten gleich viel Material einbussen Eine Seite kann aber dann Material gewinnen wenn der Tausch ungleichwertig ist z B Springer gegen Turm wenn sie es durch eine Kombination erzwingt wenn sie einen Bauern umwandelt oder wenn die Gegenseite einen Stein einstellt also durch Unachtsamkeit verliert Der Wert anderer strategischer Aspekte wie beispielsweise die Beweglichkeit der Figuren die Sicherheit des eigenen Konigs starke und schwache Felder die Bauernstruktur usw lasst sich oft viel schwieriger beziffern und daher nur bedingt mit dem Material vergleichen Ist man der Ansicht dass die strategischen Vorteile einer Seite ihren materiellen Nachteil ausgleichen so sagt man sie habe Kompensation Ein Opfer also die absichtliche und freiwillige Preisgabe von Material gilt dann als gerechtfertigt wenn der betreffende Spieler ausreichende Kompensation fur sein Opfer erhalt Beispielsweise gilt das Bauernopfer im Marshall Gambit als korrekt weil Schwarz als Kompensation sehr aktives Figurenspiel erhalt Viele andere Gambits gelten heute aber als widerlegt weil intensive Studien ergeben haben dass die vermeintlichen taktischen und strategischen Vorteile bei korrektem Spiel des Gegners den eigenen materiellen Nachteil nicht aufwiegen konnen Literatur BearbeitenSiegbert Tarrasch Das Schachspiel Deutsche Buchgemeinschaft Berlin 1931 Manfred van Fondern Lexikon fur Schachfreunde Verlag C J Bucher Luzern und Frankfurt M 1980 Einzelnachweise Bearbeiten Manfred van Fondern Lexikon fur Schachfreunde Verlag C J Bucher Luzern und Frankfurt M 1980 S 162 163 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Material Schach amp oldid 239014638