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Mastigias papua ist eine Schirmqualle Scyphozoa die im Pazifischen Ozean in Lagunen und Inselseen vorkommt Die Art hat durch ihr Massenvorkommen im Ongeim l Tketau Quallensee auf dem der Insel Koror vorgelagerten Eiland Eil Malk Palau eine gewisse Bekanntheit unter Tauchsportinteressierten und in den Medien gefunden Der taxonomische Status der Art und seine grosse Verbreitung wird allerdings aufgrund neuer morphologischer und molekularer Daten diskutiert Es handelt sich wahrscheinlich eher um einen Artkomplex von mehreren kryptischen Arten Mastigias papuaMastigias papua Monterey Bay Aquarium Monterey KalifornienSystematikKlasse Schirmquallen Scyphozoa Ordnung Wurzelmundquallen Rhizostomeae Unterordnung KolpophoraeFamilie MastigiidaeGattung MastigiasArt Mastigias papuaWissenschaftlicher NameMastigias papuaLesson 1830 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung Vorkommen und Lebensweise 3 Taxonomie und Nomenklatur 4 Literatur 5 Weblinks 6 Belege 6 1 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDer halbkugelige Schirm kann einen Durchmesser bis zu 200 mm erreichen ssp salii Die Grundfarbe ist blaulich Oberflache ist mit feinen Warzen besetzt Die Grundfarbe einzelner Unterarten hat sich jedoch durch Einlagerung von Zooxanthellen zu Hellbraun abgewandelt Zwischen den acht Schirmlappen sind tiefe Furchen ausgebildet Die Mundarme erreichen etwa die Halfte der Lange des Schirmdurchmessers Das obere Drittel eines Armes ist einfach die unteren zwei Drittel dreiflugelig Die Arme enden meist in einer keuligen Verdickung Die Arme konnen bei einigen Unterarten stark reduziert sein Die rhopalialen Kanale sind schlank und verzweigen sich Verbreitung Vorkommen und Lebensweise BearbeitenNach den bisher publizierten Daten ist die Art von Indonesien im Westen uber die Philippinen bis Japan und im Suden uber Papua Neuguinea bis Palau verbreitet Sollten sich die neueren molekularbiologischen Daten bestatigen musste das Verbreitungsgebiet der eigentlichen Mastigias papua wohl stark eingeschrankt werden Die Tiere leben in Lagunen Brackwasserseen marinen Seen und in Mangroven Taxonomie und Nomenklatur Bearbeiten nbsp Mastigias cf papua ssp etpisoniDie Verbreitung und der Umfang der Art ist durch neue morphologische und molekularbiologische Untersuchungen stark in Zweifel gezogen worden Die Art wurde von Alfred Goldsborough Mayer 1910 erstmals umfassend revidiert Der Holotyp der Art stammt von Waigeo der grossten Insel der vier Hauptinseln der Raja Ampat Inselgruppe vor Westneuguinea Indonesien Bisher konnte kein Exemplar vom Locus typicus mit neueren Methoden untersucht werden Neuere Untersuchungen von anderen Lokalitaten stellen allerdings die bisher angenommene weite geographische Verbreitung der Art in Zweifel Dawson 2004 2005 stellte grosse molekularbiologische und auch morphologische Unterschiede sowie Unterschiede in der Lebensweise der Populationen von Mastigias papua in den verschiedenen marinen Seen und den benachbarten offenen Lagunen auf Palau fest die auf jeden Fall eine Trennung auf Unterartniveau rechtfertigen Exemplare von der Mundung des Berau ostliches Kalimantan und von Tufi Oro Provinz Papua Neuguinea weisen ebenfalls eine sehr grosse molekulargenetische Distanz zu den Populationen auf Palau auf die auf Art Niveau liegen Es liegen damit wohl mindestens drei kryptische Arten vor Die Fundorte der drei untersuchten Populationen Berau Tufi und Palau liegen jedoch jeweils uber 1000 km vom Locus typicus von Mastigias papua entfernt Ohne Material von der Typuslokalitat ist es derzeit nicht moglich zu entscheiden welche der drei untersuchten Populationen Mastigias papua ist oder ob sich sogar noch eine vierte Art in dem Artkomplex verbirgt der bisher als Mastigias papua bezeichnet wird Es ist daher eher wahrscheinlich dass die Populationen von Palau nicht zu Mastigias papua zu stellen sind sondern eine eigene Art darstellen Um diesen taxonomischen Schritt gehen zu konnen ist aber auch eine Untersuchung der ubrigen Arten der Gattung Mastigias M albipunctata Stiasny 1920 M andersoni Stiasny 1926 M gracilis Vanhoffen 1888 M ocellatus Modeer 1791 M pantherinus Haeckel 1880 M roseus Reynaud 1830 und M sidereus Chun 1896 die aus dem Indik und westlichen Pazifik aufgrund morphologischer Unterschiede beschrieben worden sind notwendig Ausserdem muss noch berucksichtigt werden dass Alfred Goldsborough Mayer in seiner grossen zusammenfassenden Arbeit Medusae of the World noch eine weitere Art von Japan und eine Varietat mit Mastigias papua synonymisiert hat die nach den obigen Erfahrungen durchaus eigene selbstandige Arten sein konnten Auch hierzu liegen noch keine Daten vor Mastigias papua ist in seiner jetzigen Form ein Artkomplex von mindestens drei eher sogar funf oder mehr kryptischen Arten Daher werden die von Dawson 2005 aufgestellten Unterarten in funf verschiedenen marinen Seen auf Palau als Mastigias cf papua ssp bezeichnet Mastigias cf papua ssp remengesaui Dawson 2005 Uet era Ongael Ongael Koror Palau Die Art ist durch zahlreiche unterschiedlich grosse weisse Flecke auf der Exumbrella gekennzeichnet Inter und perradiale Kanale die mundnahen Partien der Tentakel und auch deren Spitzen sind haufig blau gefarbt Der Schirm hat eine braune Grundfarbe die durch die Zooxanthellen verursacht wird Die planktonischen Medusen werden etwas uber 15 cm gross Sie sind nur gelegentlich haufig fehlen aber auch zu gewissen Zeiten vollig Sie finden sich von etwa 4 m Tiefe bis zum Seespiegel Mastigias cf papua ssp nakamurai Dawson 2005 Goby Lake Ngermeuangel Koror Palau Die braune Grundfarbe wird bei kleinen Medusen durch blaue Flecke erganzt Bei kleineren und grosseren Medusen sind auch gelbe Flecke am Schirmrand vorhanden Die Medusen werden etwas uber 15 cm gross Sie kommen das ganze Jahr uber in der Wassersaule von 0 bis 7 m vor nbsp Mastigias cf papua ssp etpisoniMastigias cf papua ssp etpisoni Dawson 2005 Quallensee Ongeim l Tketau Mecherchar Koror Palau Die Medusen sind braun ohne blaue Pigmentierung selten kommen feine weisse Flecke vor Ansonsten sind keine Flecken vorhanden Die verdickten Endteile der acht oralen Arme sind relativ kurz und breit Die grossten Medusen werden bis 23 cm gross Die Medusen sind planktonisch und gewohnlich das ganze Jahr uber in der Wassersaule von 0 bis 13 m Tiefe vorhanden Mastigias cf papua ssp saliii Dawson 2005 Clear Lake Koror Palau Die hellbraune Grundfarbe verursacht durch die Zooxanthellen wird durch eine blaue Pigmentierung in den inter und perradialen Kanalen erganzt Die verdickten Endteile der acht oralen Arme sind kurz bis mittellang und lanzettformig Die Medusen werden bis 20 cm gross Sie leben in 0 bis 9 m Tiefe und sind gewohnlich recht haufig Sie konnen aber auch vollkommen fehlen Der Salzgehalt des Wassers ist zur Zeit des Erscheinens der Medusen deutlich erniedrigt 22 6 28 1 psu Die Polypen werden in 6 bis 7 m Tiefe auf sich zersetzenden Blattern gefunden Mastigias cf papua ssp remeliiki Dawson 2005 Uet era Ngermeuangel Ngermeuangel Koror Palau Die Grundfarbe ist goldbraun durch die eingelagerten Zooxanthellen Flecke auf der Exumbrella fehlen bei den meisten Exemplaren Sind aber welche vorhanden dann sind sie haufig und unregelmassig geformt Die blaue Pigmentierung fehlt vollig Die verdickten Endteile der acht oralen Arme sind paddelformig lanzettformig oder selten dreispitzig und immer recht kurz Die Medusen sind etwa 8 bis 12 cm gross Die Medusen kommen das gesamte Jahr uber in der Wassersaule 0 bis 16 m vor Das Wasser ist meist leicht brackisch 24 5 bis 31 5 psu Die Polypen wurden in etwa 6 bis 16 m Wassertiefe angeheftet an Hartsubstrat zerfallende Blatter und Holz gefunden Die Unterarten entstanden durch die Isolierung von Populationen der Lagunenart durch den steigenden Meeresspiegel nach der letzten Zwischeneiszeit Die Senken stehen uber Karsthohlraume mit dem Meeresspiegel in Verbindung der Seespiegel entspricht in etwa dem Meeresspiegel Das bedeutet dass die tiefsten Seen Quallensee Ongeim l Tketau 60 m tief auch die altesten Seen sind und nicht alter als 12000 Jahre alt sein konnen 1 Literatur BearbeitenMichael N Dawson Morphological variation and systematics in the Scyphozoa Mastigias Rhizostomeae Mastigiidae a golden unstandard In Hydrobiologia 537 2005 S 185 206 doi 10 1007 s10750 004 2840 8 PDF Michael N Dawson Five new subspecies of Mastigias Scyphozoa Rhizostomeae Mastigiidae from marine lakes Palau Micronesia In Journal of the Marine Biological Association of the UK 85 2005 S 679 694 doi 10 1017 S0025315405011604 PDF Paul Lassenius Kramp Synopsis of the Medusae of the World Journal of the Marine Biological Association of the United Kingdom 40 1961 S 359 60 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mastigias papua Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien meerwasser lexikon de Mastigias papua Monterey Bay Aquarium Spotted JellyBelege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten M N Dawson From The Cover Rapid evolutionary radiation of marine zooplankton in peripheral environments In Proceedings of the National Academy of Sciences 102 2005 S 9235 9240 doi 10 1073 pnas 0503635102 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mastigias papua amp oldid 210125696