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Als Massefiguren werden Miniaturfiguren bezeichnet die aus einer meist luftgetrockneten Masse bestehen Diese Masse besteht je nach Hersteller aus verschiedenen Inhaltsstoffen Neben Holzmehl und Leim werden auch Mehl Ton Papierfasern Gips und andere Bestandteile verwendet Bei den Figuren sind die unterschiedlichsten Motive zu finden Vorwiegend sind folgende Darstellungen erfolgt Soldaten Zwerge Bergleute Engel Indianer Cowboys Krippenfiguren Apostel Turken uniformierte Figuren Tiere Berufsgruppen Die Figuren sind in Grossen von 1 cm bis uber 50 cm anzutreffen Wehrmachtssoldat mit Flammenwerfer von Hausser ElastolinDiese Masse oder Elastolinfiguren werden als Deko Motiv oder Spielzeugfiguren verwendet wobei Elastolin ursprunglich der Markenname der Firma O amp M Hausser war der im allgemeinen Sprachgebrauch als Gattungsname auch fur Produkte anderer Hersteller verwendet wurde Inhaltsverzeichnis 1 Herstellung 2 Geschichte 3 Massefiguren im Erzgebirge 4 Hersteller 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerstellung BearbeitenAuch die Herstellung der Figuren variierte je nach Hersteller Neben Metallformen aus Blei Stahl oder Messing wurden oft auch Gipsformen verwendet Die meist zweiteilige Form die ein Negativ der spateren Figur darstellt wurde auf beiden Seiten mit der Masse gefullt hohlgedruckt oder gegossen Anschliessend wurden die beiden Halften miteinander verbunden und teils unter Hitzeeinwirkung zusammengepresst Zuvor eingelegte Drahte im Inneren der Figuren erhohten deren Stabilitat Nach dem Entgraten wurden die Figuren meist grundiert und spater von Hand bemalt Die Fertigungsgange fanden oft ganz oder teilweise in Heimarbeit statt Geschichte BearbeitenMassefiguren wurden schon um 1880 in Osterreich von dem in Wien ansassigen Unternehmen Emil Pfeiffer produziert das aufgrund der liebevollen und bunten Bemalung seiner Figuren weltberuhmt wurde 1 Um 1900 begann die Produktion in Deutschland Ahnlich wie bei Zinnfiguren deckte sie thematisch eine enorme Bandbreite ab stellte schwerpunktmassig jedoch Kriegsspielzeug dar Zubehor wie Fahrzeuge wurden meist aus Blech gefertigt zuweilen gab es auch Mischformen beispielsweise Blechkutschen mit Besatzung und Pferden aus Masse Da sich andere Hersteller meist an die Grossenmassstabe von Hausser hielten waren die Produkte oft untereinander kombinierbar Da viele Hersteller sich nicht nur auf Kriegsspielzeug spezialisiert hatten sondern auch Organisationen und Fuhrungspersonal des NS Regimes in ihren Figuren darstellten war nach dem Zweiten Weltkrieg eine Wiederaufnahme der Produktion in allen Besatzungszonen Deutschlands schwierig Kriegsspielzeug war gesellschaftlich geachtet und teilweise verboten Nachdem ein Neustart mit zivilen Themen gemacht worden war konnten im Vorfeld der Wiederbewaffnung beider deutscher Staaten auch wieder militarische Figuren angeboten werden Mit dem Siegeszug der leichter zu verarbeitenden und stabileren Kunststoffe verschwanden die Massefiguren jedoch in den 1960er Jahren vom Markt Sie sind jetzt noch gesuchte Sammlerobjekte Massefiguren im Erzgebirge BearbeitenVorwiegend im mittleren Erzgebirge haben sich Massefiguren schon seit Mitte des 19 Jahrhunderts verbreitet und werden mittlerweile neben der Schnitzerei zum traditionellen Kunsthandwerk und Kulturgut gezahlt Zunachst wurden an Holzfiguren Teile die nicht gedrechselt werden konnten aus Teig hergestellt und angesetzt z B Arme Spater wurden Figuren auch vollstandig aus einer aushartenden teigahnlichen Masse gefertigt Diese Art der Herstellung von Figuren bot dem armeren Bevolkerungsteil eine preiswerte Alternative zu den teuren geschnitzten Figuren Die Haltbarkeit der Figuren war jedoch aufgrund ihrer Zusammensetzung und der Zusatzteile teils aus Papier oder Pappe begrenzt Zudem stellten die Menschen im Erzgebirge die Figuren vor allem zur Weihnachtszeit meist ins Fenster wo sie der Feuchtigkeit zum Opfer fielen oder von Schadlingen wie Mausen Ratten Milben Wurmern oder Motten zerstort wurden Dies fuhrte dazu dass der Masse mit der Zeit zunehmend mineralische Anteile zugefugt wurden um die Haltbarkeit der Figuren zu erhohen Die Blutezeit der Massefiguren im Erzgebirge war die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts bis hinein ins 20 Jahrhundert Schliesslich kam fast die gesamte Produktion von Massefiguren im Erzgebirge zunachst durch Krieg spater durch die Erfindung von Plastik zum Erliegen nbsp Hersteller BearbeitenUnter der Adresse Neubaugasse 33 in Wien hatte der Spielzeug und Figurenhersteller Emil Pfeiffer Nachf seinen Sitz 2 Viele bekannte Hersteller hatten ihren Sitz in der traditionellen deutschen Spielzeugregion Mittelfranken Thuringen Armee Duro Tochterunternehmen von O amp M Hausser in der Tschechoslowakei Durolin Durso Lineol O amp M Hausser Markenname Elastolin F F F Fischer Mengersgereuth Hammern in Thuringen Froha Fromter Roth spater Hilpoltstein Gloria Kienel Leyla Spielwarenfabrik Christian Friedrich Ley Roth bei Nurnberg Lisanto Schusso Georg Schuster Georgensgmund bei Nurnberg Lahl Massefiguren ehemals HELA Annaberg Buchholz 3 Grummt Annaberg Buchholz Marolin Thuringen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elastolin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Online Archiv mit Katalogen ehemaliger Hersteller von Massefiguren von 1912 bis 1983Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Wilhelm Verantw Figuren Buntes Treiben am Bahnhof Beispielfotografie einer Figurengruppen und weitergehende Informationen von der Fernsehsendung Kunst amp Krempel des Bayerischen Rundfunks vom 27 Marz 2010 abgerufen am 8 September 2016 Vergleiche beispielsweise die Fotografie des beschriebenen Kataloges bei ebay abgerufen am 9 September 2016 Homepage der Firma 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massefigur amp oldid 213311954