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Das Massaker von Jozefow fand am 13 Juli 1942 im Rahmen des Holocaust an den Juden des polnischen Ortes Jozefow statt Das Massaker geht auf einen direkten Befehl des SS und Polizeifuhrers SSPF des Distrikts Lublin im Generalgouvernement Odilo Globocnik zuruck Globocnik oder ein Mitglied seines Stabes befahl dem Kommandeur des Reserve Polizei Bataillon 101 Major Wilhelm Trapp die Juden des Ortes zusammenzufassen Anders als bei vorangegangenen Aktionen dieser Art sollte jedoch nur der arbeitsfahige mannliche Teil der judischen Bevolkerung deportiert werden Frauen Kinder und alte Leute sollten an Ort und Stelle erschossen werden Monument in Jozefow Winiarczykowa Gora Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf 2 Besonderheiten 3 Gerichtliche Folgen in der Nachkriegszeit 4 Literatur 5 EinzelnachweiseAblauf BearbeitenAm 13 Juli fruhmorgens ruckte das Reserve Polizei Bataillon 101 geschlossen nach Jozefow aus Wahrend zwei Zuge der 3 Kompanie das Dorf umstellten mit dem klaren Auftrag jeden zu erschiessen der einen Fluchtversuch unternahm ruckte die 1 Kompanie selbst in die Stadt ein Ihre Aufgabe war es die Juden zum Marktplatz zu treiben Wer nicht Schritt halten konnte sowie gehunfahige Kranke oder Personen die Widerstand leisteten sollte sofort erschossen werden Ein Grossteil der Kompanie ruckte danach direkt in den Wald ab um Erschiessungskommandos zu bilden Der 3 Zug der 3 Kompanie und die gesamte 2 Kompanie sollten das Verladen der Juden auf Lastkraftwagen uberwachen damit diese zum Erschiessungsort gebracht werden konnten Etwa 300 Juden wurden als arbeitsfahig selektiert und in ein nahegelegenes Sagewerk bzw ein Flugfeld in der Nahe von Lublin verbracht Mindestens 1500 Juden blieben zuruck und wurden im Wald erschossen Den Erschiessungskommandos wurden jeweils gleich starke Gruppen von Juden zugefuhrt Diese mussten sich auf den Boden legen Das Bajonett als Zielhilfe benutzend wurden die Juden dann erschossen Trotz der Zielhilfe kam es zu einer erheblichen Zahl Fehlschussen Nach der Erschiessung wurde die nachste Stelle naher zum Entladeort verlegt 1 Besonderheiten BearbeitenWohl einmalig ist in der Geschichte des Holocaust das Angebot des Bataillonskommandeurs bei der Befehlsausgabe Im Rahmen der Befehlsausgabe erklarte Major Trapp den Mannern den Sinn ihrer Aufgabe Da die judische Bevolkerung mit Partisanen unter einer Decke stecke sei der arbeitsfahige Teil sofort in Konzentrationslager zu verbringen wahrend der Rest sofort zu erschiessen sei Am Ende jedoch bot er an Wer von den Alteren sich dieser Aufgabe nicht gewachsen fuhle konne beiseitetreten Der Erste der dieses Angebot annahm war ein Soldat der 3 Kompanie Dessen Fuhrer Hauptmann Hoffmann gleichzeitig Hauptsturmfuhrer der SS machte dem Mann heftige Vorwurfe Dieser wurde jedoch von Trapp in Schutz genommen Daraufhin meldeten sich weitere zwolf Soldaten Im Verlauf der Erschiessungen meldeten sich immer mehr Soldaten oder verdruckten sich wie sie es in ihren spateren Aussagen nannten Damit konnte sich kein Soldat der die Teilnahme an den Erschiessungen nicht verweigerte auf Befehlsnotstand berufen denn die Moglichkeit zur Entscheidungsfreiheit ohne Konsequenzen war gegeben Trapp selbst der dieses ungewohnliche Angebot machte ist auch nie zum Ort der Erschiessung gekommen um seine Manner zu kontrollieren oder zu beaufsichtigen Laut Zeugenaussagen hielt er sich den gesamten Tag uber in der Schule von Jozefow auf die ihm als Befehlsstand diente 2 Gerichtliche Folgen in der Nachkriegszeit BearbeitenIn den Jahren 1962 bis 1967 wurden im Rahmen einer grossen Aufarbeitung der Verbrechen im Distrikt Lublin auch die Verbrechen des Reserve Polizeibataillons 101 behandelt Dazu zahlten neben dem Massaker auch Erschiessungen in Serokomla und Lomazy sowie Miedziercek und anderen Stadten Das Polizeibataillon zeichnet fur insgesamt mehr als 38 000 Tote verantwortlich Die untersuchenden deutschen Behorden vernahmen 210 Bataillonsangehorige Gegen 14 wurde schliesslich Anklage erhoben Von diesen wurden 5 verurteilt weitere 6 zwar fur schuldig befunden aber nach richterlichem Ermessen nicht bestraft Literatur BearbeitenChristopher Browning Ganz normale Manner Rowohlt Verlag Hamburg 1999 ISBN 3 499 60800 6 Einzelnachweise Bearbeiten Christopher Browning Ganz normale Manner Hamburg 1999 S 91 92 Christopher Browning Ganz normale Manner Hamburg 1999 S 12 88 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massaker von Jozefow amp oldid 228409331