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Das Massaker von Benedicta wurde von Einheiten der Wehrmacht Sicherheitspolizei SiPo und der Guardia Nazionale Repubblicana der RSI durchgefuhrt Es war eine sogenannte Bandenbekampfung die mit der Ermordung von Zivilisten und wenigen Partisanen endete Das Massaker ereignete sich vom 3 bis 11 April 1944 bei Bosio in der Provinz Alessandria im Piemont an der Grenze zu Ligurien in Norditalien Im Verlauf dieser Militaroperation um das ehemalige Benediktinerkloster Benedicta wurden 147 Personen ermordet Bronzereliefs erinnern an das Massaker am Benediktinerkloster Inhaltsverzeichnis 1 Einheiten 2 Vorgeschichte 3 Massaker 3 1 3 bis 6 April 1944 3 2 7 bis 11 April 1944 3 3 Opferzahlen 4 Strafverfolgung 5 Gedenken und Nachwirken 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEinheiten BearbeitenAm Massaker waren beteiligt das LXXV Armeekorps von Zangen mit der 356 Infanterie Division mit den Grenadier Regimentern 869 und 871 das SiPo Aussenkommando Genua Oberitalien West mit dem Sonderkommando Andorfer das SS Polizeiregiment Bozen und je zwei italienische Kompanien der Guardia Nazionale Repubblicana aus Genua und Alexandria Vorgeschichte BearbeitenNach der Landung der Alliierten auf Sizilien in der Operation Husky im Juni 1943 ruckten sie immer weiter Richtung Norditalien vor Durch ihre Erfolge im Italienfeldzug erstarkte auch die Partisanenbewegung Italiens In dem Gebiet um den Monte Tobbio im Piemont verteidigte die 356 Infanteriedivision die Gotenstellung 1 Im Ruckraum dieser Division kampften im Fruhjahr 1944 im ligurischen Teil des Apennin zwischen Genua und Alexandria zwei Partisanenbrigaden die autonome Brigade Alessandria und die 3 Brigade Garibaldi Liguria gegen die deutsche Besetzung Italiens 2 Im besetzten Genua war die SiPo unter Fuhrung von SS Sturmbannfuhrer Siegfried Engel nach dem Zweiten Weltkrieg in der auslandischen Presse auch als der Butcher of Genua Schlachter von Genua genannt vor allem mit den Streiks der Arbeiter und der Abwehr von Angriffen auf deutsche Soldaten befasst Informationen uber das Wirken der Partisanen hatte Engel systematisch erhalten weil er kleine Kommandos der SiPo bildete die gefangene Partisanen verhorten Erkannte die SiPo einen Partisanen wurde er sofort erschossen weniger belastete wurden entweder zur Zwangsarbeit nach Deutschland verfrachtet oder ins Gefangnis von Genua geworfen 1 Als ausserer Anlass fur die Massaker dienten der Wehrmacht vereinzelte Partisanenuberfalle im Fruhjahr 1944 die vergolten werden sollten allerdings nicht durch direktes Vorgehen gegen die Partisanen sondern durch Einschuchterung der zivilen Bevolkerung durch Totungen Misshandlungen und Brandschatzungen Massaker Bearbeiten3 bis 6 April 1944 Bearbeiten Vom 3 bis 6 April 1944 durchkammte das SS Polizei Regiment Bozen und je zwei Kompanien der Guardia Nazionale Repubblicana aus Genua und Alexandria das Gebiet im Apennin und umzingelte es Im Gebiet um den Monte Tobbio kam es daraufhin am 6 April zu bewaffneten Kampfen Die 3 Brigade Garibaldi Liguria versuchte die Umzingelung durch Bildung kleiner Kampfgruppen zu durchbrechen und die Brigade Alessandria verteidigte das Kloster Benedicta und Pian degli Eremiti 2 nbsp Die Ruine des BenediktinerklostersDie Partisanenbrigaden sollen kaum kampferfahren und schlecht bewaffnet gewesen sein In dem Kloster Benedicta befanden sich nach Angaben Uberlebender bewaffnete und unbewaffnete Manner 3 Es gelang den italienisch deutschen Truppen das Kloster und die Nebengebaude am 6 April zu erobern dabei nahmen sie 75 Manner fest Anschliessend wurden die Klostergebaude die als Meierei genutzt wurden gesprengt und damit vollstandig zerstort Die 75 Gefangenen wurden nach Gorzente gebracht und von einem italienischen Hinrichtungskommando auf Befehl eines deutschen Offiziers erschossen Ihre Leichen kamen mit 22 jungen Mannern die in dem Waldgebiet im Apennin ermordet worden waren in ein Massengrab Damit wurden vom 3 bis 6 April 1944 97 Menschen ermordet 2 7 bis 11 April 1944 Bearbeiten nbsp Metallkreuz fur gefallene PartisanenDas Morden ging anschliessend bis zum 11 April weiter dabei sollen etwa 48 bzw 50 weitere Menschen getotet 1 und Bauernhofe zerstort worden sein 3 Im Verlauf der militarischen Operation wurden weitere etwa 400 Personen gefangen genommen und anschliessend wurden viele davon zur Zwangsarbeit ins KZ Mauthausen transportiert 4 Das Massaker in Benedicta hatten 17 Partisanen uberlebt die in Genua ins Gefangnis Marassi geworfen und anschliessend am 19 Mai 1944 mit weiteren Haftlingen auf Befehl von Engel im Massaker am Turchino Pass ermordet wurden 5 3 Opferzahlen Bearbeiten Es gibt unterschiedliche Angaben zu den Opferzahlen Auf der Internetseite von Atlante delle Stragi werden 97 Opfer 2 angegeben dies umfasst 22 junge Manner die im Gebiet des Monte Tobbio erschossen und die Opfer die im Kampf um das Kloster Benedicta im Zeitraum vom 3 bis 6 April 1944 ihr Leben verloren Die Angaben von 145 1 bzw 147 6 ermordeten Personen umfasst den gesamten Zeitraum der sogenannten Bandenbekampfung vom 3 bis 11 April Strafverfolgung BearbeitenDie Militarstaatsanwaltschaft von Turin leitete am 28 Januar 1995 ein Ermittlungsverfahren gegen die massgeblich an dem Massaker beteiligten Siegfried Engel Otto Kaess und Josef Peters ein Am 28 Januar 1995 wurde die Anklage wegen Mordes erhoben und das Verfahren 1996 eroffnet Otto Kaess war vor Prozessbeginn verstorben und die Adresse von Josef Peter bzw Peters war nicht ermittelbar Engel wurde am 15 November 1999 vom Militargericht u a auch wegen seiner Beteiligung an dem Massaker von Benedicta und weiteren Kriegsverbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt 3 2002 lehnte die Bundesregierung ein italienisches Auslieferungsverlangen von Engel ab Am 5 Juni 2002 wurde Engel zu 7 Jahren Freiheitsentzug vom Hamburger Oberlandesgericht verurteilt Das Urteil wurde am 17 Juni 2004 vom Bundesgerichtshof aufgehoben 2 Dies geschah weil das Mordmerkmal der Grausamkeit seiner Taten im Urteil nicht ausreichend bewiesen worden sei Der Fall wurde jedoch nicht zuruck ans Landgericht Hamburg verwiesen sondern wegen des hohen Alters von Engels kam es dazu dass das gesamte Verfahren eingestellt wurde 2006 starb Engel im Alter von 97 Jahren 7 Gedenken und Nachwirken Bearbeiten nbsp Hinweisschild auf die GedenkstatteIm Jahr 2003 wurde der Verein Memoria della Benedicta gegrundet der durch die Herausgabe von Literatur uber das Massaker und um den Prozess um Siegfried Engels erinnert 2 Zum Jahrestag des Massakers am 7 April finden seit Jahren Gedenkfeiern statt Neben der Ruine des Klosters erinnern eine Kapelle ein Gedenkstein mit Steinkreuz ein Metallkreuz an gefallene Partisanen zwei Bronzereliefs Informationstafeln sowie steinerne Tafeln mit den Namen der Opfer an das Geschehen 6 Siehe auch BearbeitenListe von Massakern in der Zeit der deutschen Besetzung ItaliensWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Benediktinerkloster Benedicta Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Carlo Gentile Wehrmacht und Waffen SS im Partisanenkrieg Italien 1943 1945 Schoningh Paderborn 2012 ISBN 978 3 506 76520 8 Koln Univ Diss 2008 S 394 a b c d e f Benedicta Bosio 06 04 1944 italienisch auf Straginazifasciste Abgerufen am 22 November 2019 a b c d IL CASO ENGEL LA SENTENZA DI CONDANNA ALL ERGASTOLO italienisch auf Militargericht Turin Breve storia dell eccidio auf Benedicta Abgerufen am 22 November 2019 Benedicta auf Gedenkorte Europa 1939 1945 Abgerufen am 24 November 2019 a b Visita virtuale alla zona monumentale della Benedicta I monumenti storici del sito della Benedicta italienisch auf Benedicta Abgerufen am 22 November 2019 Friedrich Engel vom 15 April 2009 auf Suddeutsche Zeitung Abgerufen am 22 November 2019 44 56498 8 77807 Koordinaten 44 33 54 N 8 46 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massaker von Benedicta amp oldid 227752262