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Martin Francis Glusing 10 September 1886 in Altona 7 September 1957 in Hamburg war ein in Hamburg lebender deutscher Marine und Landschaftsmaler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen und Werk 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVon seinen Eltern dem Schornsteinfegermeister C A Glusing und seiner vermutlich aus Suddeutschland stammenden Frau erhielt er den burgerlichen Namen Martin Franz Glusing und hatte drei Bruder sowie vier Schwestern Nach der Schule sollte er eine Malerlehre antreten um Anstreicher zu werden Da seine Eltern seinem Wunsch eine Lehre als Kunstmaler zu beginnen nicht zustimmten lief er von zuhause fort und heuerte in Hamburg auf einem Rahsegler an Dort arbeitete er sich zum Vollmatrosen hoch Bis 1914 fuhr er auf Segelschiffen und reiste nach Nord Mittel und Sudamerika sowie Australien Zuweilen musterte er in einem der Hafen unterwegs ab und verdiente an Land seinen Unterhalt als Barpianist 1 Nach Beginn des Ersten Weltkrieges kehrte er nach Deutschland zuruck und wurde eingezogen Um nicht an die Front zu mussen tauschte er mit Medikamenten eine Herzerkrankung vor die jedoch bleibende Schaden an seinem Herz verursachten Nach dem Krieg arbeitete er auf der Hamburger Reeperbahn zunachst als Barpianist und lernte dort Frieda Schramm kennen die ebenfalls in der Bar arbeitete Die beiden heirateten am 10 September 1920 die Ehe blieb kinderlos 2 Mitte der 1920er Jahre anderte er seinen zweiten Vornamen in das englisch klingende Francis da er sich dadurch einen besseren Verkauf seiner Gemalde erhoffte Er signierte seine Bilder mit Francis Glusing 3 Das Ehepaar wohnte ab 1925 in Altona zog von dort nach Luneburg und 1939 wieder zuruck nach Hamburg Wahrend des Krieges verliessen sie die Stadt aufgrund der Bedrohung durch alliierte Luftangriffe und blieben bis nach Kriegsende im bayerischen Fussen Anschliessend kehrten sie nach Hamburg zuruck wo Martin Francis Glusing am 7 September 1957 und Frieda Glusing am 14 Mai 1982 verstarben 4 Schaffen und Werk BearbeitenAls Maler war Martin Francis Glusing reiner Autodidakt der auf seine Kenntnisse und Erinnerungen aus der Fahrenzeit auf Schiffen zuruckgriff 5 Nach der Ruckkehr nach Hamburg unternahm er keine grosseren Reisen mehr ausgenommen die Sommeraufenthalte auf Helgoland dessen Silhouette sich auf vielen seiner Bilder wiederfindet Fur seine Gemalde verwendete er ausschliesslich Olfarben fur ein Gemalde benotigte zwei bis drei Tage Vom Verkauf seiner Bilder konnte er leben und brachte es damit zu einigen Wohlstand 4 Die Werke von Martin Francis Glusing sind nicht datiert daher ist der Beginn seiner kunstlerischen Laufbahn schwierig zu rekonstruieren Ein Hinweis auf das erste bekannte Bild von Francis Glusing stammt aus dem Jahr 1926 als sein Bild Brandung bei Sonnenuntergang in dem von Felix Graf von Luckner und anderen herausgegebenen Sammelband Die See als eines von 53 Gemalden deutscher Maler von der Nord und Ostsee aufgenommen wurde Dies Gemalde war auch das einzige das zu seinen Lebzeiten veroffentlicht wurde 3 Weite Teile des Werkes von Martin Francis Glusing sind noch nicht ermittelt und daher ist noch keine genauere Analyse erfolgt Motivische Themenschwerpunkte seines Schaffens bildeten Grosssegler Fischkutter und abendliche Strandstimmungen Dazu kommen Ausnahmen wie das nach 1930 zu datierende Gemalde des Schnelldampfers Europa Kompositorisch befinden sich die dargestellten Schiffe in leichter Schraglage in der Bildmitte und laufen auf den Betrachter zu Die See ist in leichter Dunung und fast immer mit blauer Farbe dargestellt Auch der Himmel ist komponiert und von Licht durchfluteten Wolkenbergen Insgesamt bezeichnet die Forschung Martin Francis Glusing als Publikumsmaler und seine Bilder eher als gefallig weswegen er ausserhalb des Bereiches um Hamburg kaum bekannt geworden ist 6 Den Vertrieb der Gemalde ubernahmen die Hamburger Kunsthandlungen von Gustav Lohse und Commeter erganzt durch Direktverkaufe der Familie in den Badeorten an der Ostsee wahrend der Sommermonate Nach dem Krieg eroffnete Frieda Glusing eine Leihbucherei und verkaufte dort auch die Gemalde ihres Mannes Einzelne Bilder gingen nach Grossbritannien und bis in die Vereinigten Staaten 4 Werke Auswahl BearbeitenBrandung vor Sonnenuntergang vor 1926 80 120 cm Fischkutter bei nachtlicher Fahrt undatiert 70 100 cm Die Europa verlasst 1930 den Hamburger Hafen undatiert 88 118 cm Vollschiff in leicht bewegter See und achterlichem Wind undatiert 60 80 cm Finkenwerder Fischkutter HF 216 Cili Margaretha vor Helgoland undatiert 70 100 cm Fischkutter aus Finkenwerder HF 183 Frieda undatiert 61 81 cm Vollschiff im Atlantik undatiert 80 65 cm Vollschiff bei achterlichem Wind undatiert 50 60 cm Dreimastbark in bewegter See und achterlichem Wind undatiert 56 78 5 cm Abendstimmung zu See undatiert 70 100 cm Laboer Fischkutter im Kieler Hafen 60 80 cm Dreimastbark auf hoher See Nachmittagsstimmung Heidelandschaft um 1936 60 80 cm Literatur BearbeitenMaike Bruhns Francis Glusing Martin Franz In Der neue Rump Lexikon der bildenden Kunstler Hamburgs Altonas und der naheren Umgebung Hrsg Familie Rump Uberarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump Erganzt und uberarbeitet von Maike Bruhns Wachholtz Neumunster 2013 ISBN 978 3 529 02792 5 Lars U Scholl Rudiger von Ancken Der Hamburger Marinemaler Martin Francis Glusing 1866 1957 In Deutsches Schiffahrtsarchiv Band 32 2009 Oceanum Verlag Wiefelstede 2010 ISBN 978 3 86927 032 6 S 345 358 Online Version Weblinks BearbeitenBilder von Martin Francis Glusing bei artnet aufgerufen am 21 Mai 2022Einzelnachweise Bearbeiten Scholl von Ancken S 347 Scholl von Ancken S 347f S 350 a b Scholl von Ancken S 348 a b c Scholl von Ancken S 349f Bruhns S 126 Scholl von Ancken S 350PersonendatenNAME Glusing Martin FrancisALTERNATIVNAMEN Glusing Martin Franz wirklicher Name Francis Glusing Signatur KURZBESCHREIBUNG deutscher MarinemalerGEBURTSDATUM 10 September 1886GEBURTSORT AltonaSTERBEDATUM 7 September 1957STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Francis Glusing amp oldid 223067101