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Martin Eggert 3 Juni 1883 in Wismar 1978 in Gustrow war ein deutscher Architekt Portratzeichnung von Martin Eggerthandschriftliche Widmung Zur Erinnerung an meine Wanderzeit mit innigsten Dank Dipl Ing Stefan Arch Gustrow im November 1921 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenIn Wismar als Sohn des Hofmaurermeisters Adolph Eggert geboren erlernte Martin Eggert nach Beendigung der dortigen Realschule das Maurerhandwerk Anschliessend besuchte er die Baugewerkschule Lubeck und das Technikum Sternberg In diese Zeit fiel die erste Begegnung mit dem wenig alteren Lehrer Heinrich Tessenow in dem er Jahrzehnte spater einen wertvollen Freund finden sollte 1903 nach Beendigung seiner Ausbildung wurde Eggert von der Stadt Wismar angestellt und mit der Errichtung einer Volksschule beauftragt In jener Zeit fand er Aufnahme in die Loge Zur Vaterlandsliebe Nach der Fertigstellung des Volksschul Neubaus im Jahr 1905 studierte er Architektur an der Technischen Hochschule Stuttgart und der Technischen Hochschule Munchen Daneben ubernahm er ab 1907 leitende Stellungen in Konstanz und Koblenz Nach dem Tode des Vaters in seine Heimatstadt zuruckgekehrt betatigte sich Eggert ab 1911 freischaffend Sehr bald berief ihn der Rat der Stadt als stimmberechtigten kunstlerischen Beirat in die Kommission zur Erhaltung des Stadtbildes von Wismar Seit spatestens 1914 war er Mitglied im Bund Deutscher Architekten BDA 1 1915 ubersiedelte Eggert einem Ruf des Rates der Stadt folgend nach Gustrow und wurde zum Senator und Stadtbaudirektor ernannt Er verblieb in dieser Funktion bis 1919 Mit der Berufung zum Stadtbaudirektor 1915 begann Eggerts rege Tatigkeit in Gustrow In diese Zeit fallen Stadterweiterungsplane offentliche Bauaufgaben wie der Wasserturm 1928 Privatbauten u a Hauser Oppen 1923 1924 Wulf 1928 Reeps 1929 Winzeler 1935 kleinere Betriebsanlagen Gaswerk 1917 1918 Niemann vor 1921 Saalbau im Hotel Erbgrossherzog 1925 Bettfedernfabrik 1928 Tankstelle mit Garagen an der Schweriner Strasse Entwurf 1939 insbesondere aber seine Kleinwohnungsbauten so u a in Dettmannsdorf seit 1920 Am Muhlbach 1928 1933 in der Falkenflucht 1926 an der Parumer Strasse 1920 am Parumer Weg 1932 1933 sowie im Bereich der Goldberger Chaussee Projektierung 1938 insgesamt 1 400 Wohnungen Dem sozialen Wohnungsbau ist im Schaffen Martin Eggerts ein besonderer Stellenwert zuzuweisen 1918 gehorte er zu den Mitbegrundern der Gustrower Baugenossenschaft Neue Heimat als deren Geschaftsfuhrer er bis 1938 fungierte Aufgrund seiner nazifeindlichen Einstellung wurde er als Geschaftsfuhrer der Neuen Heimat entlassen und erhielt daraufhin keinerlei offentliche Auftrage mehr 1942 verurteilte ihn das Landgericht Rostock zu achtzehn Monaten Gefangnis Nach der Entlassung wurde ihm ein Berufsverbot auferlegt In dieser Situation war es sein Freund Heinrich Tessenow der ihn vielfach unterstutzte und ihm die Bauleitung seines Landhauses in Siemitz bei Laage ubertrug Nach Kriegsende ubernahm er 1946 neuerlich die Leitung der Baugenossenschaft die inzwischen in einen landeseigenen Betrieb umgewandelt worden war Die Einwohnerzahl Gustrows war erheblich gestiegen die Beschaffung von Wohnraum wurde dringend erforderlich So gestaltete er die vorhandenen Kasernen um weitere Wohnungsbauten entstanden in der Wossidlostrasse und am Heideweg Bis 1950 konnten auf diese Weise noch 250 Wohnungen gebaut werden 1952 fuhrte den fast siebzigjahrigen Eggert die Berufung in ein Lehramt an die Berliner Bauakademie Dem Vernehmen nach war er dort auch mit Planungen zum Wiederaufbau des von Karl Friedrich Schinkel errichteten Gebaudes der Bauakademie betraut Die Verleihung der Schinkel Medaille in Gold an den mittlerweile Neunzigjahrigen erfolgte 1973 und galt dem verdienstvollen unermudlich tatigen Architekten der von Jugend an um das Erreichen hochgesteckter humanistischer Ziele gerungen hatte Kleinere Bauaufgaben in Gustrow die nach Inhalt und Form seinen fruheren Bauten freilich nicht vergleichbar waren beschaftigten Eggert noch bis 1967 Einzelnachweise Bearbeiten Neudeutsche Bauzeitung 1914 Nr 20 Literatur BearbeitenAngelika Schmiegelow Powell Gustrow im 20 Jahrhundert Edition Temmen 2001 ISBN 3 86108 760 XWeblinks BearbeitenLiteratur uber Martin Eggert in der Landesbibliographie MVPersonendatenNAME Eggert MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 3 Juni 1883GEBURTSORT WismarSTERBEDATUM 1978STERBEORT Gustrow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Eggert amp oldid 210763290