www.wikidata.de-de.nina.az
Portrat eines Mannes mit einem blauen Chaperon oder Mann mit der blauen Sendelbinde zuvor Portrat eines Juweliers oder Mann mit einem Ring ist ein sehr kleines 22 5 cm 16 6 cm inkl Rahmen 1 mit Ol auf Tafel gemaltes Portrat von einem unbekannten Mann Zugeschrieben wird es dem beruhmtesten Vertreter der Altniederlandischen Malerei Jan van Eyck Portrat eines Mannes mit blauem ChaperonJan van Eyck um 1430Ol auf Tafel 22 5 cm 16 6 cmBrukenthal Museum HermannstadtDas Gemalde wurde um das Jahr 1430 in Auftrag gegeben und fertiggestellt Es enthalt zahlreiche Merkmale die typisch fur Jan van Eycks weltliche Portrats sind darunter einen leicht ubergrossen Kopf einen schlichten Hintergrund eine besondere Aufmerksamkeit fur kleine Details und Texturen des Gesichts des Mannes sowie illusionistische kunstlerische Elemente 2 Das Bild hatte zum Zeitpunkt der Veroffentlichung keinen Titel Dies war wahrend der Niederlandischen Renaissance ublich und wie jedes Portrat einer Person deren Identitat unbekannt war erhielt es uber die Jahre einen allgemein gehaltenen Titel Es gab im Laufe der Zeit verschiedene Theorien wie dieses Bild zu deuten sei Lange Zeit war man der Annahme dass der Ring in der rechten Hand des Mannes ein Hinweis auf seinen Beruf als Juwelier oder Goldschmied sein sollte Daher trug das Gemalde trug zu dieser Zeit einen Namen der Bezug auf den Beruf nahm Heutzutage wird der Ring als Ehering gedeutet 3 Die Titel die seither von verschiedenen Kunsthistorikern verwendet werden beziehen sich in der Regel auf die Farbe oder Form der Kopfbedeckung Das Gemalde wurde Ende des 19 Jahrhunderts dem altniederlandischen Maler Jan van Eyck zugeschrieben Diese Anerkennung wurde von einigen Kunsthistorikern bis zu einer Restaurierung des Portrats im Jahr 1991 angezweifelt Dabei wurden mit Hilfe der Infrarot Fotografie eine Unterzeichnung sowie Methoden des Umgangs mit der Olfarbe festgestellt die unverkennbar von Jan van Eyck stammen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Zuschreibung 2 1 Herkunft 3 Anmerkungen 4 QuellenBeschreibung Bearbeiten nbsp Mann mit rotem Turban Selbstportrat 25 5 19cm 1433 National Gallery LondonDer Mann ist in Dreiviertelansicht dargestellt wobei sein Gesicht von einem links einfallenden Licht dramatisch beleuchtet wird Dadurch entstehen auffallige Licht und Schattenkontraste 2 die die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Gesicht des Mannes lenken Er hat braune Augen Wahrend sein Gesichtsausdruck neutral zu sein scheint gibt es Spuren von Melancholie besonders in seinen nach unten gezogenen Mundwinkeln Seine pelzgefutterte braune Jacke uber seinem schwarzen Unterhemd weisen auf eine sehr gute Kleidung hin und somit auch auf eine Adels Zugehorigkeit Der Chaperon den er auf dem Kopf tragt hat zwei Sendelbinden die uber die Schultern bis zur Brust des Mannes reichen Die Haube ist hell und dramatisch gefarbt mit dem Pigment Ultramarin Dies wird aus dem teuren Lapislazuli Edelstein 4 gewonnen und verleiht dem Chaperon seinen hellen intensiven Farbton Der Kopfschmuck ahnelt dem der Figur aus dem Portrat von Jan van Eyck Mann mit rotem Turban um 1433 nur ist dieser weniger extravagant Ausserdem tragt eine solche Kopfbedeckung auch eine Figur im Hintergrund in dem Gemalde Rolin Madonna um 1435 5 Die Kopfbedeckung geriet in der Mitte der 1430er Jahre aus der Mode sodass das Gemalde auf jeden Fall davor entstanden sein muss 6 Worauf der Ring in der Hand des Mannes hinweisen soll ist unbekannt Bis zur Analyse von Erwin Panofsky Mitte des 20 Jahrhunderts wurde vermutet dass der Ring auf den Beruf des Dargestellten hinweist Folglich ging man von einem Juwelier oder Goldschmied aus Anschliessend zog man auch in Betracht dass es sich um ein in Auftrag gegebenes Verlobungs Portrat handeln konnte 2 Diese Theorie wird zusatzlich gestutzt durch die untypisch kleinen Abmessungen des Gemaldes durch die ein einfacher Transport zur Familie der Braut ermoglicht wurde 6 Der Portratierte hat einen leichten Bart von ein oder zwei Tagen Wuchs ein gemeinsames Merkmal von mannlichen Portrats Jan van Eycks Die Dargestellten sind entweder unrasiert oder laut Lorne Campbell von der National Gallery London rather inefficiently shaved deutsch ziemlich uneffektiv rasiert 7 8 Der Kunsthistoriker Till Holger Borchert lobt dass Jan van Eyck die Stoppeln des Mannes with painstaking precision nothing is idealised deutsch mit akribischer Genauigkeit erfasst hat nichts ist idealisiert 2 Es ist interessant ein solch idealisiertes Portrat im Kontext der Verlobung zu betrachten Die Familie der Braut hat den zukunftigen Mann hochstwahrscheinlich bislang nicht kennengelernt Sie ist also auf dieses eine Bild angewiesen um den Charakter und das Erscheinungsbild des Brautigams einzuschatzen Carol Richardson merkt an dass die nicht idealisierte Darstellung zu jener Zeit eine bedeutende Neuheit und ein Schock gewesen seien und dass die Wahrhaftigkeit zusammen mit dem offensichtlichen Konnen des Malers dem Dargestellten Gewicht und Glaubwurdigkeit verliehen hatte 6 nbsp Das Portrat auf einer rumanischen Briefmarke 1966Die Tafel enthalt zwei illusionistische Passagen Zum einen die rechte Hand mit dem Ring die aus dem Bild zu ragen scheint und zum anderen die detailliert beschriebenen Finger der linken Hand die auf einer Brustung zu liegen scheinen Diese waren am ursprunglichen aber jetzt verlorenen Rahmen positioniert 2 7 Zuschreibung BearbeitenDas Gemalde ist nicht von Jan van Eyck signiert oder datiert 2 Das Portrat tragt oben rechts eine Nachahmung der AD Signatur die auf den Kunstler Albrecht Durer hinweist und auf das Jahr 1492 datiert wurde Dies sind spatere Hinzufugungen von unbekannter Hand aus unbekannten Grunden Das Werk erhielt im spaten 19 Jahrhundert seine heutige Zuschreibung an Jan van Eyck und wurde auch so 1902 in Brugge ausgestellt Die tatsachliche Urheberschaft wurde aber Anfang und Mitte des 20 Jahrhunderts von Kunsthistorikern in Frage gestellt 9 So entstanden zahlreiche Meinungsverschiedenheiten und Auseinandersetzungen um die richtige Urheberschaft Die beiden Kunsthistoriker Max J Friedlander und Georges Hulin de Loo waren davon uberzeugt dass es Jan van Eyck war der dieses Gemalde anfertigte Sie sahen viele Ahnlichkeiten zu dem signierten und datierten Gemalde das auch von Jan van Eyck stammt Leal Souvenir 1432 Friedlander widerlegte die Behauptungen des deutschen Kunsthistorikers Karl Voll Dieser nahm an dass das Gemalde in den 1490er Jahren anstatt um 1430 von einem Nachfolger fertiggestellt worden war Nach Friedlanders Bemuhungen ihn vom Gegenteil zu uberzeugen sah Voll ein dass es um 1430 angefertigt wurde hielt jedoch daran fest dass es nicht von Jan van Eyck stammen konne Seine Ansicht wurde etwa 30 Jahre lang von Panofsky geteilt der Schwachen in dem Portrat sah die er fur nicht vereinbar mit einem so erfahrenen und versierten Maler hielt 9 Heute ist es weitgehend akzeptiert dass Jan van Eyck der Urheber des Gemaldes ist Dies aber auch nur da im Jahr 1991 bei einer Restaurierung eine Infrarot Fotografie Untersuchung durchgefuhrt wurde und so eine Unterzeichnung und Methoden des Umgangs mit Olfarben festgestellt werden konnten die unverkennbar von Jan van Eyck stammen 9 Herkunft Bearbeiten Das Gemalde gelangte in die Sammlung von Samuel von Brukenthal 1721 1803 dem habsburgischen Gouverneur Siebenburgens von 1774 bis 1787 Zusammen mit dem Rest seiner Sammlung in seinem Barockhaus dem Brukenthal Palast in Hermannstadt Sibiu wurde es Teil einer offentlichen Sammlung die 1817 eroffnet wurde Bis 1948 befand sich die Tafel im Besitz des Brukenthal Museums in Rumanien In jenem Jahr beschlagnahmte das neue kommunistische Regime das Gemalde zusammen mit achtzehn anderen die es fur die wertvollsten Bestande des Museums hielt und ubergab sie dem Nationalen Kunst Museum von Rumanien in Bukarest Ende 2006 rechtzeitig zu Sibius Anerkennung als Europaische Kulturhauptstadt 2007 wurden die Werke an das Brukenthal Museum zuruckgegeben 10 11 12 Anmerkungen Bearbeiten Das Gemalde hat ohne Rahmen ein Mass von 19 1 cm x 13 2 cm a b c d e f Borchert 35 Borchert 42 Dass er Zugang zu dieser Farbe hatte spiegelt seinen Reichtum und seinen Einfluss in diesem relativ fruhen Stadium seiner kurzen Karriere von 21 Jahren wider Campbell 217 a b c Richardson 69 a b Campbell 216 Campbell nennt als weitere van Eyck Darsteller die unrasiert abgebildet sind Jodocus Vijdt Niccolo Albergati Jan van Eyck Joris van der Paele Nicolas Rolin und Jan de Leeuw a b c Ridderbos et al 246 auf Rumanisch Omul cu tichie albastră se intoarce la Sibiu Ziua 11 November 2006 gehostet von 9AM News aufgerufen am 25 Juli 2022 auf Rumanisch Omul cu tichie albastră preţioasa de la Brukenthal Archiviert am 10 Februar 2015 auf der Wayback Machine Citynews 17 Januar 2011 aufgerufen am 25 Juli 2022 Masterpieces of Brukenthal Collection Memento des Originals vom 16 November 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www brukenthalmuseum ro Brukenthal MuseumQuellen BearbeitenBorchert Till Holger Van Eyck Taschen 2008 ISBN 3 8228 5687 8 Campbell Lorne The Fifteenth Century Netherlandish Paintings London National Gallery New Haven Yale University Press 1998 ISBN 0 300 07701 7 Richardson Carol Locating Renaissance Art Renaissance Art Reconsidered Yale University Press 2007 ISBN 0 300 12188 1 Ridderbos Bernhard van Buren Anne van Veen Henk Early Netherlandish paintings Rediscovery Reception and Research Amsterdam Amsterdam University Press 2004 ISBN 90 5356 614 7 Man in a Blue Cap Jan van Eyck c 1430 Google Arts amp Culture Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Portrat eines Mannes mit einem blauen Chaperon amp oldid 234927936