Makemake (auch Make-Make; ausgesprochen [ˈmakeˈmake]) ist die Schöpfer- und Fruchtbarkeitsgottheit der Kultur der Osterinsel. Im Vogelmannkult (Tangata manu) ist Makemake die Hauptgottheit. Makemake tritt in den Geschichten der Rapanui fast immer zusammen mit seinem Begleiter Haua auf. Sowohl Makemake als auch Haua kommen nur in der Religion der Osterinsel vor, nicht aber in anderen polynesischen Religionen.
Legende Bearbeiten
Der Schöpfungsmythos von Rapanui erzählt folgende Geschichte:
Ein Mythos der Rapanui erzählt vom Beginn des Makemake-Kults:
Kult Bearbeiten
Makemake wird häufig auf Petroglyphen auf den Inseln als maskenhaftes Gesicht mit großen, eulenartigen Augen dargestellt.
Ab etwa dem Jahre 1500 bis ins Jahr 1867 fand eine jährliche Zeremonie statt, die auf dem Makemake-Kult basierte und dazu diente, das Oberhaupt der Insel zu bestimmen. Jeder Stamm schickte einen Krieger, der zu der vorgelagerten Insel Motu Nui schwimmen musste, um das erste Vogelei des Jahres zurückzubringen. Der Häuptling des Stammes, dessen Krieger das Ei brachte, wurde für ein Jahr zum „Vogelmann“ (tangata-manu) ernannt, der neben der Funktion als Oberhaupt auch eine vermittelnde Funktion zwischen den Einwohnern und dem Gott Makemake hatte.
Rezeption Bearbeiten
Der ursprünglich 2005 FY9 genannte transneptunische Zwergplanet Makemake erhielt seinen Namen als Anspielung des Entdeckungdatums zu Ostern auf die Osterinsel.
Quellen Bearbeiten
- Alfred Metraux: Ethnology of Easter Island., [1940] 1971, Bernice P. Bishop Museum Bulletin 160, Honolulu, Bishop Museum Press
- Katherine Routledge: The Mystery of Easter Island, 1919 ISBN 0-932813-48-8
- Jo Annevan Tilburg: Easter Island: Archaeology, Ecology and Culture., 1994, Washington D.C., Smithsonian Institution Press
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Robert D. Craig: Handbook of Polynesian Mythology, ABC-CLIO, 2004, S. 63 Online-Version
- ↑ Robert D. Craig: Handbook of Polynesian Mythology, ABC-CLIO, 2004, S. 162 Online-Version
- (Memento vom 19. Dezember 2013 im Internet Archive)
- Mike Brown: Mike Brown's Planets: What's in a name? (part 2). In: CalTech. 2008, abgerufen am 14. Juli 2008.