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Der Mainzer Carneval Club 1899 e V MCC ist einer der beiden grossen Mainzer Fastnachtsvereine die keine Garden sind Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Der alte MCC 3 Die UKRA 4 Wahrend der Nationalsozialistischen Diktatur 5 Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg 6 Literatur 7 WeblinksVorgeschichte BearbeitenDie moderne Mainzer Fastnacht entstand im Jahre 1838 mit der Grundung des Mainzer Carneval Vereins MCV und der Mainzer Ranzengarde Diese beiden Gruppierungen waren bis in die 1850er Jahre die einzigen Trager der Mainzer Fastnacht und Veranstalter der Rosenmontagszuge Erst ab 1856 entstanden beginnend mit der Mainzer Kleppergarde weitere Fastnachtsvereine und gegen Ende des 19 Jahrhunderts war eine Blutezeit sowohl der organisierten als auch der unorganisierten Vereinigungen Eine der wichtigsten unorganisierten Vereinigungen der 1880er und 1890er Jahre war der Birnbaum Club der sich zwanglos im Brauhaus zum Birnbaum in der Mainzer Birnbaumsgasse zu Sitzungen traf Ein Schwerpunkt waren die Buttenreden zu aktuellen Themen und der Club tat sich bereits damals als Rednerschule hervor Die Veranstaltungen waren preisgunstig es wurde kein Eintritt erhoben stattdessen zahlte der Wirt dafur dass die Veranstaltungen in seinem Saal stattfinden konnten Da der Birnbaum mit 250 Platzen zu klein wurde siedelte man in den Schofferhof in der Schusterstrasse um und vereinigte sich am 5 Dezember 1898 mit der befreundeten dort ansassigen Vereinigung der Humoristische Derke Humoristischen Turken zum Mainzer Karneval Klub die Schreibweise mit K kam nur in der Anfangszeit vor und wurde spater verpont Der alte MCC BearbeitenDer Club war mit seinen Sitzungen ungemein erfolgreich und bald fanden die Sitzungen in der Stadthalle statt Die Profilierung als Talentschmiede wurde vorangetrieben und die Anspruche waren hoch Ein Aktiver musste in jeder Saison mehrere verschiedene Vortrage prasentieren Naturlich wurden Tagesereignisse wie der Hauptmann von Kopenick 1907 oder der Halleysche Komet 1910 aufgegriffen letzteres in Form einer narrischen Weltuntergangsveranstaltung Speisen und Getranke bittet man vor Eintritt der Katastrophe zu bezahlen Der MCC legte Wert auf niedrige Eintrittspreise insbesondere wollte man immer unter dem eher grossburgerlich orientierten MCV bleiben und in den Sitzungen wurde eher Bier als Wein getrunken Das fuhrte zu den Etiketten des roten Clubs und des schwarzen Vereins Mit dem MCV gab es teils scherzhafte teils ernster genommene Rivalitaten einerseits traten MCC Redner beim MCV auf andererseits wurden sie auch vom MCV abgeworben Nach dem Ersten Weltkrieg war Mainz bis 1930 franzosisch besetzt Fastnacht war erst ab 1925 wieder erlaubt und sie lebte vor allem von auf mainzerisch vorgetragener Kritik an der Besatzungsmacht Der MCC allerdings litt zu dieser Zeit unter der Uberalterung seiner Mitglieder und vor allem auch unter den steigenden Preisen Als dann noch Vergnugungssteuern verlangt wurden beschloss der MCC in der Kampagne 1928 keine Veranstaltung durchzufuhren Die UKRA BearbeitenZu dieser Zeit hatte sich unter den Betriebsangehorigen des Stadtischen Umformerwerks und des Kraftwerks eine gesellige Vereinigung herausgebildet die unter der Fuhrung von Jakob Wucher unter dem Namen UKRA im Brauhaus zur Sonne erfolgreiche Sitzungen veranstaltete Als die UKRA dann 1929 im Schofferhof dem Sitz des noch nicht formal aufgelosten MCC eine Generalversammlung abhielt geriet sie in das Blickfeld der alten MCC Funktionare Martin Mundo der MCC Prasident schlug Jakob Wucher vor das Erbe unter dem Namen Mainzer Carneval Club UKRA zu ubernehmen was 1933 auch stattfand Wahrend der Nationalsozialistischen Diktatur Bearbeiten1934 wurde der Club von den Behorden angewiesen das UKRA aus seinem Namen zu streichen Der MCC wurde von Jahr zu Jahr erfolgreicher und im Jahr 1938 als eine MCC Sitzung deutschlandweit im Radio ubertragen und die Sendezeit spontan von einer Stunde auf vier Stunden bis zum Ende der Sitzung um Mitternacht verlangert wurde war die Mainzer Fastnacht uberregional erfolgreich 1938 war ubrigens auch das Jahr des 100 jahrigen MCV Jubilaums und der Einfuhrung des Helau aus Dusseldorf Die Reden waren teils systemkonform teils mit leicht versteckten Anspielungen gewurzt Allerdings fanden selbst gewagte Reden wie Martin Mundos bekannter Heringsvortrag bei Nazis im Publikum Anklang die die Anspielungen im Hinblick auf innerparteiliche Rivalitaten umdeuteten Auch bei der erfolgreichen Weigerung Wuchers die Vortragsmanuskripte der Zensur vorzulegen ging es um Schutz gegen Ideenklau vom MCV Als dann im Krieg die Fastnacht ausfiel fanden im privaten Rahmen Veranstaltungen der Vereinsmitglieder statt die der aufgrund einer Gehbehinderung kriegsdienstuntaugliche Wucher organisierte In Nieder Saulheim konnte Wucher Vereinsmaterialien auslagern so dass nach dem Krieg ein Neubeginn vergleichsweise schnell moglich wurde Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten1946 half Jakob Wucher bei der Organisation des Mainzer Weinmarktes mit 1947 begannen die ersten Sitzungen im Brauhaus zum Rad 1948 wurde der funfzigste Geburtstag des MCC gefeiert Die Rolle des Komitees ubernahmen fur eine halbe Sitzung 11 damals bekannte Mainzer Originale Bis 1951 durfte Wucher im MCC allerdings nicht in den Vordergrund treten das wurde ihm von der franzosischen Besatzungsmacht wegen seiner Parteimitgliedschaft ab 1939 untersagt 1954 bot der Sudwestfunk dem MCC die Fernsehubertragung einer Sitzung an die dann auf Initiative von Wucher gemeinsam mit dem MCV als Mainz wie es singt und lacht als erste Fernsehsitzung stattfand Nachfolger von Wucher als Prasident wurde 1969 Bernd Muhl heute wird er von Horst Seitz geleitet Bis heute hat der Club zusammen mit dem MCV eine Hauptrolle in der Mainzer Fastnacht inne Literatur BearbeitenWerner Hanfgarn Bernd Muhl Friedrich Schutz Funfundachtzig Mainzer Jahre Die Stadt die Fastnacht Jakob Wucher in Geschichte und Geschichten Verlag Dr Hanns Krach Mainz 1983 ISBN 3 87439 097 7 Friedrich Schutz Die moderne Mainzer Fastnacht In Franz Dumont Hrsg Ferdinand Scherf Friedrich Schutz Mainz Die Geschichte der Stadt Philipp von Zabern Mainz 1999 ISBN 3 8053 2000 0 Weblinks Bearbeitenmainzercarneval club Offizielle Webseite des MCC Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mainzer Carneval Club amp oldid 207630459