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Als magnetoresistive Effekte bezeichnet man alle Effekte die die Anderung des elektrischen Widerstands eines Materials durch Anlegen eines ausseren Magnetfeldes beschreiben Dazu gehoren insbesondere der anisotrope magnetoresistive Effekt AMR Effekt der Riesenmagnetowiderstand GMR Effekt der CMR Effekt der TMR Effekt sowie der planare Hall Effekt Im Weiteren wird unterschieden zwischen magnetoresistiven Effekten in nicht magnetischen Materialien Hall Effekt magnetischen Materialien z B AMR Effekt hybriden Bauteilen aus nicht magnetischen und magnetischen Materialien z B GMR TMR Effekt Erste magnetoresistive Effekte beschrieb Lord Kelvin William Thomson 1856 Dabei handelt es sich um Widerstandserhohung in einem Leiter bei Anlegung eines Magnetfeldes durch die Ablenkung der Stromwege ein Galvanomagnetischer Effekt als Thomson Effekt bekannt seltener als Gauss Effekt wobei der Thomson Effekt nicht mit dem thermoelektrischen Thomson Effekt verwechselt werden darf Inhaltsverzeichnis 1 Erklarung 2 Magnetoresistive Effekte in ferromagnetischen Materialien und Hybridstrukturen 2 1 Planarer Hall Effekt 3 Geschichte 4 Starke der Effekte 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 Anmerkungen und VerweiseErklarung BearbeitenDas magnetische Verhalten von Festkorpern wird durch die Art und Starke der Elementarmagnete und ihrer Wechselwirkung untereinander d h durch kooperative Effekte sowie das damit verbundene Verhalten der bewegten Ladungen im Festkorper gepragt Zur Beschreibung der Starke des jeweiligen magnetoresistiven Effektes bedient man sich des Quotienten aus Widerstandsanderung und Widerstand ohne ausserem Feld D R R R H R 0 R 0 100 displaystyle Delta R R frac R H R 0 R 0 cdot 100 nbsp R H displaystyle R H nbsp ist der Widerstand in Abhangigkeit vom Magnetfeld R 0 displaystyle R 0 nbsp der Widerstand ohne ausseres Feld und D R R displaystyle Delta R R nbsp der Kennwert des magnetoresistiven Effekts Beim GMR CMR TMR wird aber auch haufig der Sattigungswert des Widerstandes als Basisgrosse in der Normierung genommen Magnetowiderstandseffekte andern den Widerstand von magnetischen bzw nichtmagnetischen Materialien und konnen sowohl positiv als auch negativ sein je nachdem ob der Widerstand im Magnetfeld zu oder abnimmt Magnetoresistive Effekte in ferromagnetischen Materialien und Hybridstrukturen BearbeitenDunne Lagen im Nanometerbereich ferromagnetischer Ubergangsmetalle weisen einen AMR GMR CMR oder TMR Effekt von rund 3 beim AMR rund 50 beim GMR Raumtemperatur Magnetfelder bis 2 T bis 600 beim TMR bis zu noch grosseren Effekten beim CMR Colossal Magneto Resistance Effekt in Perowskiten Anderung des Widerstandes um einen Faktor uber 1000 auf Siehe hierzu im Speziellen die Artikel AMR Effekt und GMR Effekt Sie beruhen mit Ausnahme des TMR Effektes darauf dass ein ausseres Magnetfeld die Richtung der Magnetisierung in ferromagnetischen Materialien beeinflusst und der Winkel zwischen Magnetisierung und Stromrichtung Auswirkungen auf den elektrischen Widerstand hat Beim TMR Tunnel Magneto Widerstandseffekt der 1975 entdeckt wurde und in den 1990er Jahren ins Blickfeld der Forschung kam beruht der Effekt auf spinabhangigen Tunnelstromen von ferromagnetischen Materialien die durch Isolatorschichten getrennt sind Siehe hierzu im Speziellen den Artikel TMR Effekt Planarer Hall Effekt Bearbeiten Der planare Hall Effekt auch Pseudo Hall Effekt oder aussergewohnlicher Hall Effekt hat einen ahnlichen Effekt wie der gewohnliche Hall Effekt hat aber andere Ursachen und wird auch nicht durch die Magnetfeldkomponenten senkrecht zur Leitungsebene betrachtet wird eine ahnliche Geometrie wie beim Hall Effekt verursacht sondern durch die Magnetfeldkomponenten in der Ebene des Leiters Er tritt bei ferromagnetischen Materialien auf und beruht auf dem AMR Effekt dem anisotropen magnetoresistiven Effekt Der Widerstand senkrecht zur Richtung des angelegten Magnetfelds unterscheidet sich vom Widerstand parallel zu diesem Feld In Anwendungen ist dieser Effekt von untergeordneter Bedeutung z B wurden Anwendungen in der Biotechnik diskutiert 1 Geschichte BearbeitenDer Einfluss eines von aussen angelegten Magnetfeldes auf das elektrische Verhalten eines Festkorpers z B seinen elektrischen Widerstand variiert sehr stark je nachdem welcher der oben benannten Effekte wirkt Obwohl magnetoresistive Effekte insb der AMR Effekt bereits Mitte des 19 Jahrhunderts bekannt waren Entdeckung des AMR Effektes 1857 durch William Thomson 1 Baron Kelvin wurde eine technische Nutzung erst gegen Ende der sechziger Jahre moglich bspw im Bereich der Sensorik AMR Sensor erst zu Beginn der achtziger Jahre Starke der Effekte BearbeitenVergleich von MR Effektgrossen der unterschiedlichen Wirkungsmechanismen AMR D R R 3 4 displaystyle Delta R R 3 ldots 4 nbsp TMR D R R 600 displaystyle Delta R R leq 600 nbsp GMR D R R 6 100 displaystyle Delta R R 6 ldots 100 nbsp Siehe auch BearbeitenMagnetoelektronikWeblinks BearbeitenZu magnetoresistiven Effekten in der Sensorik Uni Giessen PDF 302 kB Anmerkungen und Verweise Bearbeiten Louise Ejsing Planar Hall Detector for influenza immunoassay Dissertation 2006 PDF Datei Memento vom 5 September 2014 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magnetoresistiver Effekt amp oldid 238781991