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Die Geschichte und Entwicklung der Magdeburger Strassen ihrer Benennungen und Besonderheiten sind auf das Engste mit der Geschichte der Stadt Magdeburg und der Region verknupft Nachfolgend wird die Geschichte der Strassen im Allgemeinen und fur jeden Verkehrsweg gesondert aufgefuhrt Uber die Navigation sind die einzelnen Strassen alphabetisch sortiert nachvollziehbar Magdeburger Strassen A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Inhaltsverzeichnis 1 Mittelalter fruhe Neuzeit 2 Stadterweiterungen ab 1871 3 Weimarer Republik 4 Nationalsozialismus 5 Nachkriegszeit 6 DDR 7 Wende 1989 1990 8 Literatur Quellen 8 1 Lexika Nachschlagewerke 8 2 Adressbucher 8 3 Zeitungen ZeitschriftenMittelalter fruhe Neuzeit BearbeitenUber die ersten Strassen in der 805 erstmals urkundlich erwahnten Stadt Magdeburg und ihre Benennung ist nur wenig bekannt Es gab zunachst keine amtlich festgelegten Namen Die Benennungen bildeten sich im Laufe der Zeit im Volksmund wobei durchaus gleichzeitig mehrere Namen gebrauchlich waren und altere Namen wieder in Vergessenheit gerieten Einer der altesten dokumentierten Strassennamen ist die Spiegelbrucke Sie wird bereits 1284 als pons speculorum erwahnt und geht auf das in der Strasse ursprunglich befindliche Haus Zu den drei Spiegeln zuruck Bis in die 1960er Jahre war dieser Name ununterbrochen in Gebrauch Ein erheblicher Teil der Namen der Strassen in der Magdeburger Altstadt leitete sich von dort angesiedelten Berufsgruppen ab z B Schuhbrucke Goldschmiedebrucke oder Knochenhauerufer Auffallig ist in Magdeburg das haufige Vorkommen des Wortes brucke in den Bezeichnungen Gemeint ist hier nicht eine Brucke im heutigen Sinne Als Brucke wurden vielmehr die gepflasterten Wege bezeichnet Dies waren vor allem die Geschaftsstrassen die in der Mitte einen mit Steinplatten belegten Gehweg aufwiesen Ein anderer Teil der Benennungen ruhrte von markanten Hauszeichen in der Strasse her z B Apfelstrasse Dreiengelstrasse oder Kameelstrasse und ermoglichte so den Bewohnern eine konkretere Ortsangabe in der Stadt Haufig war jedoch auch die Lage der Strasse an wichtigen Gebauden insbesondere Kirchen fur die Benennung entscheidend Jakobstrasse Johanniskirchhof oder Petersberg Wieder andere Namen beruhten auf der speziellen Eigenart der Strasse Breiter Weg oder Krummer Ellbogen Bereits 1552 und 1683 wurden Strassenverzeichnisse fur die Zwecke des Rates aufgestellt Eine Vereinheitlichung der Strassenbenennung gar im Sinne einer einheitlichen Adressierung war hiermit jedoch nicht verbunden 1751 beschloss der Magistrat der Stadt samtliche Strassen mit einem Strassenschild zu versehen Begrundet wurde dies mit auftretenden Missverstandnissen und den von der Bevolkerung zum Teil verwandten Ekelnamen 1755 wurde das Projekt tatsachlich angegangen und weisse Blechschilder mit schwarzer Schrift in den Strassen befestigt Eine Nummerierung der Hauser fand zunachst nicht statt 1796 wurden dann samtliche Hauser der Stadt durchnummeriert erst 1807 ging man zu einer strassenweisen Nummerierung uber Die erste Beschilderung der Strassennamen war jedoch noch nicht konsequent So wurden wenn fur eine Strasse mehrere Namen gebrauchlich waren auch mehrere Namen aufgefuhrt Erst Anfang des 19 Jahrhunderts bekamen die Namen ihre heutige Funktion Im Jahr 1800 verfugte Magdeburg uber 165 Strassen und Platze Stadterweiterungen ab 1871 BearbeitenMagdeburg hatte sich zur grossten preussischen Festung entwickelt Ein grosser Teil des Stadtgebiets bestand aus Festungsanlagen Die mit der beginnenden Industrialisierung dringend erforderliche Stadterweiterung war daher uber lange Zeit nicht moglich so dass Magdeburg bis weit in die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts auf seine mittelalterliche Ausdehnung beschrankt blieb Unter Oberburgermeister Gustav Hasselbach gelang der Stadt der Ankauf der sudlichen und westlichen Festungsgebiete Die Festungsanlagen wurden dort abgerissen Es entstanden neue grosszugige Stadtviertel und Strassen Die Benennung der neuen Strassen war uberwiegend monarchistisch Augusta Strasse Kaiserstrasse zum Teil jedoch auch der Magdeburger Geschichte verpflichtet Guerickestrasse Franckestrasse Die historischen Namen der Altstadt blieben im Wesentlichen unverandert Es folgten weitere Stadterweiterungen so insbesondere die Wilhelmstadt heutiges Stadtfeld Ost Neben militarisch motivierten Namen Sedanring wurden insbesondere Namen deutscher Dichter Friesenstrasse Wilhelm Raabe Strasse verwendet Man begann hier auch benachbarte Strassen inhaltlich passend eben nach Dichtern oder Schlachtfeldern zu benennen Weimarer Republik BearbeitenNach dem Ende des deutschen Kaiserreichs begannen zum Teil politisch motivierte Umbenennungen In Magdeburg der Hochburg der Sozialdemokratie wurde der Kaiser Wilhelm Platz zum Staatsburgerplatz Auch andernorts wurden nun verstarkt Personen aus der sozialdemokratischen Bewegung bei der Benennung berucksichtigt z B Otto Richter Strasse statt Westerhusener Strasse Nationalsozialismus BearbeitenIn der Zeit des Nationalsozialismus schlug sich auch die Ideologie des Regimes in den ortlichen Bezeichnungen nieder Der Kaiser Wilhelm Platz kehrte zuruck Diverse Generale z B General Busse Weg und Nationalsozialisten z B Adolf Hitler Brucke Goringstrasse und Gustloffstrasse kamen zu neuen Ehren Nachkriegszeit BearbeitenIn der Nachkriegszeit verschwanden zunachst diese belasteten Namen Der Kaiser Wilhelm Platz wurde zum Deutschen Platz Andere Strassen erhielten ihre ursprunglichen Namen zuruck z B Sternbrucke statt Adolf Hitler Brucke oder erhielten die Namen von Widerstandskampfern oder ganzlich unpolitische Namen Der Zweite Weltkrieg hatte jedoch schwere Spuren in Magdeburg hinterlassen Ein Grossteil der historischen Bebauung der Innenstadt war zerstort nbsp Nationales Aufbauprogramm 1954DDR BearbeitenAnders als in westdeutschen Stadten erfolgte in Magdeburg jedoch kein Wiederaufbau unter Beachtung der historischen Strukturen Es sollte vielmehr an Stelle der Altstadt eine moderne sozialistische Stadt entstehen Unter Enteignung der Grundeigentumer erfolgte dann der Wiederaufbau Die restliche alte Bebauung wurde weitgehend abgerissen und u a acht historische Kirchen gesprengt Viele alte Strassen wurden uberbaut und verschwanden so nach zum Teil 1000 Jahren aus dem Stadtbild Auch alte Strassenbezeichnungen passten nicht mehr ins Bild So wurde die historische Hauptstrasse der Stadt der Breite Weg in Karl Marx Strasse umbenannt Viele weitere Umbenennungen folgten die zum Teil nach kurzer Zeit erneut geandert werden mussten So war die Stalinallee nur kurz auf den Stadtplanen zu finden Der Deutsche Platz hiess nun Boleslaw Bierut Platz Das Stadtviertel Wilhelmstadt wurde in Stadtfeld umbenannt und erhielt so seine historische Bezeichnung zuruck Wende 1989 1990 BearbeitenMit der politischen Wende in der DDR die zur deutschen Wiedervereinigung fuhrte setzte eine neue Welle der Umbenennungen ein Der Breite Weg erhielt seinen Namen zuruck Viele mehr oder weniger belastete DDR Grossen verschwanden von den Strassenschildern Der Boleslaw Bierut Platz heisst nun unverfanglich Universitatsplatz Nachfolgend werden Bedeutungen und Umstande der Namensgebung der Magdeburger Strassen und ihre Geschichte aufgezeigt Aktuell gultige Strassenbezeichnungen sind in Fettschrift angegeben nach Umbenennung oder Uberbauung nicht mehr gultige Bezeichnungen in Kursivschrift Soweit moglich werden auch bestehende oder ehemalige Institutionen Denkmaler besondere Bauten oder bekannte Bewohner aufgefuhrt Die Liste erhebt zunachst noch keinen Anspruch auf Vollstandigkeit Magdeburger Strassen A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y ZLiteratur Quellen BearbeitenIngelore Buchholz Maren Ballerstedt Konstanze Buchholz Strassen der Magdeburger Altstadt 1991 ISBN 3 910173 08 X Henner Dubslaff Die Magdeburger Reformierten 1666 bis 2005 Eine Spurensuche 2005 Nadja Groschner Frank Kornfeld Magdeburg Ostelbien wie es fruher war 2003 Gudensberg Gleichen ISBN 3 8313 1395 4 Gunter Hammerschmidt Hauser mit Hauszeichen in der ehemaligen Altstadt von Magdeburg 2004 Robert Hesse Die Parkanlagen der Stadt Magdeburg 1907 Magdeburg Gisela Hoke Herrenkrug 1991 Klaus Kramer Magdeburger Hauserbuch Stadtplanungsamt Magdeburg 2001 Hans Joachim Krenzke Kirchen und Kloster zu Magdeburg Stadtplanungsamt Magdeburg 2000 Hans Joachim Krenzke Jurgen Goldammer Magdeburg Bewegte Zeiten Die 50er und 60er Jahre 1997 Gudensberg Gleichen ISBN 3 86134 370 3 Hans Joachim Krenzke Magdeburger Friedhofe und Begrabnisstatten 1998 Christoph Kretschmann Vom Grusonwerk zum SKET 150 Jahre Industriegeschichte Magdeburg 2005 ISBN 3 935831 28 5 Dieter Niemann Nadja Groschner Die St Ambrosius Gemeinde und der Alte Friedhof in Magdeburg Sudenburg 2001 Kremkau ISBN 3 934988 16 4 Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg Magdeburg 1931 Heidi Roeder Nationalsozialistischer Wohn und Siedlungsbau Magdeburg 1995 Stadtplanungsamt Rotraud Tonnies Olvenstedt in alten Ansichten 2003 ISBN 90 288 6716 3 Clemens Schmidt Mein Magdeburg 40 Viertel im grossen Test 2003 Sabine Ullrich Die Geschichte des Magdeburger Domplatzes Stadtplanungsamt Magdeburg 2001 Sabine Ullrich Industriearchitektur in Magdeburg Stadtplanungsamt Magdeburg 2003 Martin Wiehle Magdeburger Personlichkeiten Hrsg durch den Magistrat der Stadt Magdeburg Dezernat Kultur imPuls Verlag Magdeburg 1993 ISBN 3 910146 06 6 Diverse Autoren Magdeburg Architektur und Stadtebau Stadtplanungsamt Magdeburg 2001 ISBN 3 929330 33 4 Lexika Nachschlagewerke Bearbeiten Guido Heinrich Gunter Schandera Hrsg Magdeburger Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Biographisches Lexikon fur die Landeshauptstadt Magdeburg und die Landkreise Bordekreis Jerichower Land Ohrekreis und Schonebeck Scriptum Magdeburg 2002 ISBN 3 933046 49 1 Verzeichnis der benannten Strassen und Platze der Landeshauptstadt Magdeburg Amt fur Statistik 2002 Adressbucher Bearbeiten Das Magdeburger Adressbuch von 1817 Hrsg Dr Arthur von Vincenti Nachdruck 2004 der Neuauflage von 1932 ISBN 3 7686 4224 0 E F Liweh Address Buch der Stadt Magdeburg von 1823 Neuauflage 2004 Magdeburger Adressbuch 1914 Verlag August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft m b H Magdeburger Adressbuch 1916 Verlag August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft m b H Magdeburger Adressbuch fur das Jahr 1939 Verlag August Scherl Nachfolger Adressbuch der Stadt Magdeburg 1950 51 Hrsg Der Rat der Stadt MagdeburgZeitungen Zeitschriften Bearbeiten Magdeburger Volksstimme Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magdeburger Strassen amp oldid 237000417