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Die Kirche Madonna degli Emigrati der Missione Cattolica Italiana ist gleichzeitig das Gemeindezentrum der italienisch sprechenden Bevolkerung von Bern Sie wurde 1960 1963 vom Berner Architekten Rinaldo de Maddalena gebaut Die Kirche Madonna degli Emigrati in BernInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Innenraum und kunstlerische Ausstattung 2 2 Profane Kunstwerke 3 Orgel 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie italienische katholische Mission in Bern besteht seit 1927 mit der Ankunft der Bonomellianer Priester Opera d assistenza degli emigranti die vom Bischof von Cremona Geremia Bonomelli speziell zur Unterstutzung der nach Europa ausgewanderten Italiener gegrundet wurden Bis 1947 wirkte Pater Ireneo Rizzi als Missionar danach ubernahmen Scalabrini Missionare mit Pater Giuseppe Vigolo die Mission Das Gebiet der Mission erstreckte sich damals uber den gesamten Kanton Bern mit dem zu dieser Zeit noch angeschlossenen gesamten Jura Inzwischen entstanden auch in Lyss und Biel in Burgdorf und Langenthal in Konolfingen und in Thun fur das Oberland weitere italienische Missionen Aus den Industriegebieten und Landprovinzen von Italien waren Fachkrafte viele Handwerker und ungelernte Leute eingewandert die hauptsachlich als Haushaltshilfe Arbeiter Maurer oder in der Landwirtschaft Arbeit fanden Im Oberland wurden Staudamme unter Mitarbeit von vielen italienischen Arbeitern gebaut In jenen Jahren suchten in Bern Hunderte von Italienern einen taglichen Treffpunkt besonders fur Samstag und Sonntag Einstweilig stellte die Pfarrei Dreifaltigkeit die Krypta der Kirche fur den Gottesdienst und nach Moglichkeit den grossen Nebenraum zur Verfugung Am 1 Juni 1951 konnte die Missione ein Gebaude an der Alpenstrasse 22 im Berner Kirchenfeldquartier beziehen und im Nebenhaus auch einen Kindergarten einrichten Nach einer Zeit mit immer mehr Besuchern wurde das Haus an der Alpenstrasse veraussert und ein besser geeignetes Grundstuck an der Bovetstrasse zum Bau einer eigenen Kirche und den zugehorigen Pfarreiraumen gekauft 1 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Missione cattolica italiana Bern nbsp Eingangsbereich der MissionAuf dem neuerworbenen Grundstuck an der Ecke Bovetstrasse Friedeckweg im Berner Monbijouquartier erstellte der Architekt Rinaldo de Maddalena einen kubischen Kirchenbau als Betonkonstruktion Die Nordostfassade besteht aus Betonlamellen mit Schlitzen fur indirekten Lichteinfall An der Nordwestfassade kennzeichnet ein grosses Kreuz den Bau als Kirche Darunter in der zuruckgesetzten mit Dolomit Natursteinmosaik verkleideten Sockelwand ist die zweiflugelige Eingangsture zur Kirche Die Gemeinschaftsraume sind westlich in gleicher Hohe an den Kirchenkubus angebaut Im Untergeschoss befinden sich Buros und Pfarreiraume In den grossen Salen daruber bewirtet ein Restaurant die Gaste auf traditionelle italienische Art und bietet damit den Besuchern ein Stuck heimatliche Kultur Die Kirche besitzt keinen Glockenturm und keine Glocke Anschliessend an die Kirchengebaude wurde in jungerer Zeit ein modernes Verwaltungsgebaude erstellt einzig ein Lichthof in der Mitte des Gebaudekomplexes lasst Tageslicht von der Sud und Westseite in die Buros im Untergeschoss und durch das grosse farbige Kirchenfenster eindringen Innenraum und kunstlerische Ausstattung Bearbeiten Man betritt die Kirche unter der Empore im Mittelgang der beidseitig in leicht gerundeten Bankreihen begleitet wird Die Wande und die Decke sind glatt verputzt und leicht abgetont gestrichen An der rechten Seitenwand ist seit 1963 ein 7 3 5 Meter grosses uberwiegend blau gehaltenes Glasfenster mit drei Szenen aus dem Marienleben das vom Kunstler Giorio Scalco 1929 aus Schio in der Provinz Vicenza gestaltet und von der Glas Werkstatt Caron Vetrate e Mosaici d Arte aus Vicenza realisiert wurde Links wird die Verkundigung des Engels an Maria dargestellt In der Mitte die Mutter Maria mit hocherhobenen Handen unter dem Kreuz Jesu begleitet und gestutzt von zwei Jungern Rechts ist die Himmelfahrt Mariens dargestellt sie ist von Engeln umgeben Zur Neugestaltung des Altarraums wurde 1990 der Maler Franco Mastrovita aus Vicenza beauftragt einen Entwurf nach eigener Vorstellung zu machen Sein prasentiertes Thema Neuer Himmel und neue Erde fand teilweise Zustimmung die damals Pfarrherren baten ihn um eine Abanderung zum Thema Gastfreundschaft welches der Bestimmung der Mission besser entspreche Verwirklicht wurde ein wandubergreifendes Gemalde das sich mit der Gestaltung und Thematik an den bestehenden Kunstwerken orientiert und mit der sakralen Ausstattung verbunden ist Eine Figurengruppe mit einer Madonnen Statue die von vier Emigranten teils kniend angerufen wird steht auf den Altarstufen an der linken Seitenwand Die Skulpturengruppe wurde angeblich im Sudtiroler Groden geschnitzt und der Gemeinde von Don Ireneo Rizzi bei seinem Abschied 1947 ubergeben 2 Hinter dem Bildnis symbolisiert ein gemalter Turrahmen das Himmelstor Weiter fortlaufend steht auf dem Wandbild unter einer Eiche der Stammvater Abraham in einem Zelt wo er von Engeln besucht wird und von der Schwangerschaft seiner betagten Frau Sarah erfahrt Gen 16 9 EU Aus der von Sarah vorgestreckten Crisalide einer Insektenpuppe nachempfunden als Symbol fur ihren Sohn Issak geht das Volk Israel hervor In einem langen Pilgerzug tragen die Israeliten die Bundeslade mit und treffen in der Mitte des Bildes auf das Opfer Christi am Kreuz Das fast raumhohe Kruzifix ist ein Werk des Bildhauers und Malers Bruno Vedovato 1906 1986 aus der Provinz Vicenza Weiterziehend erreichen die Pilger das Gasthaus von Emmaus wo der auferstandene Jesus von den zwei Jungern erst durch sein Brotbrechen erkannt wird Lk 24 13 35 EU Der Ausspruch der Junger Herr bleib bei uns denn es will Abend werden ist durch den blauen Nachthimmel hinter einer Mauer dargestellt der sich in der blauen Glasfront fortsetzt Mit pragnanten Linien sind die einzelnen Szenen in Dreieckfelder aufgeteilt und gleichzeitig strahlenformig verbunden In der dunklen rechten Ecke steht der Tabernakel auf einer vom Kunstler Mastrovita entworfenen Trage entsprechend der Bundeslade im Bild Der Taufstein in der Form eines Brunnens wurde bei der Neugestaltung von der Taufkapelle im Eingangsbereich auf die Altarstufen versetzt Unter der Osterkerze fliesst das Wasser des Lebens in vier Himmelsrichtungen in das kreuzformig geoffnete Becken Der Ambo besteht aus einem pyramidenformigen Oberteil aus Messing welcher mit seiner Spitze im geteilten Steinsockel steckt was Jesus Christus als neue Wurzel Jesse symbolisiert Als Priestersitz dient ein dreieckig geformtes Eichenmobel welches vor dem Wandbild den Heiligen Berg Sinai als Ort der Suche nach Gott darstellt Ex 19 1 3 EU Der steinerne Altarsockel tragt eine asymmetrisch aufgelegte Platte deren Unterseite ebenfalls mit poliertem Messing verkleidet ist In der ehemaligen Taufkapelle steht die 1992 entstandene Statue des Heiligen Antonius von Padua mit dem Jesuskind auf dem Arm und dem Antoniusbrot das Patronat fur die Armen symbolisierend in der Hand Dahinter bedeckt ein Basisrelief die Wand das vom Keramiker Alessio Tasca 1929 stammt Es tragt uber den Eucharistie Symbolen die Inschrift Ecce Agnus Dei qui tollit peccata mundi Seht das Lamm Gottes das tragt die Sunde der Welt Daneben sind noch die vierzehn Kreuzwegbilder von 1963 des Kunstlers Cesare Sartori aus der Keramikwerkstatt S I C A R T in Nove Provinz Vicenza zu erwahnen 3 Profane Kunstwerke Bearbeiten Auf der Empore ist ein Gemalde auf mehreckigen Holzplatten mit vier Szenen zum Auftrag der Scalabriner Priester zu sehen Menschen verlassen das eigene Dorf mit dem Kirchturm und den Hausdachern der Bischof Scalabrini ist unterstutzt durch Maria die Migranten auf der Reise im Bahnhof Mailand und der Tunnel zur Grenze die Grenzschranke und die Ablehnung des fremden Landes durch das Wort NEIN die Ankunft mit dem Haus der Missione und dornenbesetzte Geruste als Darstellung der schweren Arbeit Orgel Bearbeiten nbsp SchwalbennestorgelDer Spieltisch des elektronischen Instruments mit zwei Manualen und Pedal steht auf der Empore Die Orgelpfeifen sind an der linken Seitenwand als Schwalbennestorgel eingebaut Literatur BearbeitenGabriela Hanke et al Katholisch Bern von 1799 bis 1999 Ein Zwischenhalt Romisch katholische Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung Bern 1999 Maria Gabriella Perissinotto Franco Mastrovita Antonio Grasso Arte e Fede Kunst und Glaube Missione Cattolica Bern 2018 S 39 Siehe auch BearbeitenListe der romisch katholischen Kirchen im Kanton BernWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Madonna degli Emigrati Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Missione Cattolica Italiana in Bern abgerufen am 18 September 2019 Berchtold Weber Chiesa Madonna degli Emigranti In Historisch Topographisches Lexikon der Stadt Bern Burgerbibliothek Bern 2016 abgerufen am 17 September 2019 Einzelnachweise Bearbeiten La nostra storia Abgerufen am 20 September 2019 La nostra storia Abgerufen am 20 September 2019 Maria Gabriella Perissinotto Franco Mastrovita Antonio Grasso Arte e Fede Kunst und Glaube Missione Cattolica Bern 2018 S 39 46 941063 7 4347 Koordinaten 46 56 27 8 N 7 26 4 9 O CH1903 599701 198886 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Madonna degli Emigrati amp oldid 236140782