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Als Luxemburgeffekt bezeichnet man in der Funktechnik eine Art ionospharische Kreuzmodulation zwischen mindestens zwei Sendern insbesondere im Bereich der Lang und Mittelwelle Der Luxemburgeffekt macht sich dadurch bemerkbar dass das Rundfunkprogramm eines Lang oder Mittelwellensenders schwach im Hintergrund des anderen zu horen ist Der Luxemburgeffekt erhielt seinen Namen durch den Umstand dass nach der Inbetriebnahme des starken Langwellensenders von Radio Luxemburg in den 1930er Jahren beim Empfang des Schweizer Mittelwellensenders Beromunster manchmal das Programm von Radio Luxemburg im Hintergrund zu horen war obwohl beide Sender vollig verschiedene Frequenzen sogar unterschiedliche Bander benutzten 1 2 Der Effekt wurde 1933 von Bernard Tellegen 1 sowie 1934 von den australischen Forschern Victor Albert Bailey und David Forbes Martyn beschrieben 3 Letztere stellten fest dass das wechselnde elektrische Feld das der Sender in der Ionosphare erzeugt dort die Geschwindigkeit der Elektronen somit die Haufigkeit ihrer Zusammenstosse mit Molekulen und letztlich die Absorptionsfahigkeit an dieser Stelle schwanken lasst 4 Van der Pol wertete 1 823 Beobachtungen an Funkverbindungen wahrend der Aussendung von Morsesignalen aus die der Luxemburger Sender im Jahr 1935 speziell zu diesem Zweck vornahm Demnach liegt der Effekt des langwelligen Signals auf Lang und auf Mittelwellensignale in der gleichen Grossenordnung Mit steigendem Abstand des storenden Senders vom Mittelpunkt der Strecke der beobachteten Verbindung nimmt er monoton ab bis er bei mehr als 600 km praktisch vernachlassigbar ist Die Ergebnisse zeigten dass der Effekt auf der nichtlinearen Leitfahigkeit der Ionosphare beruht 5 Der Luxemburgeffekt spielt auch bei manchen mit HAARP durchgefuhrten Experimenten eine Rolle Literatur BearbeitenAleksandr V Gurevich K teorii krossmodulyacii radiovoln In Izvestiya vysshih uchebnyh zavedenij Radiofizika Bd 1 Nr 5 6 1958 ZDB ID 164117 7 S 17 28 In englischer Sprache The theory of cross modulation of radiowaves NASA Technical Translation F 259 ISSN 0499 9355 National Aeronautics and Space Administration Washington DC 1965 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten a b Bernard D H Tellegen Interaction between Radio Waves In Nature Bd 131 1933 S 840 843 doi 10 1038 131840a0 H K V Lotsch Theory of nonlinear distortion produced in a semiconductor diode IEEE Trans Bd ED 15 294 307 1968 Victor A Bailey David F Martyn The Influence of Electric Waves on the Ionosphere In The London Edinburgh and Dublin Philosophical Magazine and Journal of Science Series 7 Bd 18 Nr 118 1934 ZDB ID 5450 1 S 369 386 doi 10 1080 14786443409462506 V A Bailey D F Martyn Interaction of Radio Waves PDF 1 6 MB In Nature 10 Februar 1934 S 218 abgerufen am 20 November 2022 englisch ABSTRACTS OF RECENT SCIENTIFIC PUBLICATIONS OF THE N V PHILIPS GLOEILAMPENFABRIEKEN PDF 23 MB No 1036 In Philips Technical Review Band 1 Nr 2 Februar 1936 S 63 abgerufen am 20 November 2022 englisch bezieht sich auf Balth van der Pol Interaction of radio waves II T Ned Radio Genootsch 7 93 97 Sept 1935 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luxemburgeffekt amp oldid 228143462