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Ludwig Schunk 1 Mai 1884 in Frankfurt am Main 10 Mai 1947 in Heuchelheim bei Giessen war ein deutscher Fabrikant und Mitbegrunder der Firma Schunk und Ebe oHG Ludwig SchunkDie Schunk und Ebe oHG wurde 1913 als Fabrik zur Herstellung von Kohlebursten fur Dynamos und Elektromotoren in Fulda Hessen gegrundet und siedelte 1918 nach Heuchelheim bei Giessen um Bis heute hat sich das Unternehmen zu einem weltweit agierenden Technologiekonzern der Schunk Group weiterentwickelt Die Vorfahren von Ludwig Schunk waren im mittelhessischen Raum fest verwurzelt und betrieben seit Mitte des 18 Jahrhunderts uber mehrere Generationen hinweg eine Nagelschmiede in Budingen Noch sein Grossvater ubte dieses Handwerk aus Der Vater Ludwig Schunks sah als jungstes von drei Kindern wohl keine Moglichkeit einst die elterliche Werkstatt ubernehmen zu konnen und siedelte nach Frankfurt am Main uber wo er unter anderem als Arbeiter in einer graphischen Kunstanstalt tatig war Ludwig Schunk wuchs als jungstes von zwei Kindern in bescheidenen Verhaltnissen auf Dennoch ermoglichte seine Familie ihm den achtjahrigen Besuch einer Mittelschule die Schunk mit gutem Erfolg absolvierte Von 1898 bis 1901 machte Ludwig Schunk eine kaufmannische Lehre in einem Importunternehmen der Ledermaschinenbranche mit Sitz in Frankfurt am Main und Boston USA Im Anschluss an seine Ausbildung war Schunk noch bis zum 1 April 1903 in seiner Lehrfirma tatig Weitere berufliche Erfahrungen sammelte Schunk als Kontorist in der Einkaufsabteilung einer Anilin und Anilinfarben Fabrik in Offenbach am Main Im Jahr 1905 entschloss Schunk nach Frankreich zu gehen um dort seine Sprachkenntnisse und seine Weltkenntnisse weiterzuentwickeln Schunk beherrschte die zwei Weltsprachen Englisch und Franzosisch und konnte als Leiter der Auslandskorrespondenz in einem Unternehmen der Elektroindustrie bei Paris eine Anstellung finden Es folgte ein sechsjahriger Auslandsaufenthalt bei dem Ludwig Schunk die Herstellung von Kohlebursten fur elektrische Maschinen kennenlernte Die Zukunftsaussichten dieser Branche veranlassten ihn kurze Zeit nach seiner Ruckkehr nach Deutschland sich selbststandig zu machen 1913 grundete er im Alter von 29 Jahren zusammen mit dem Techniker und Maschinenbauer Karl Ebe der ebenfalls bereits Erfahrungen in der Kohlenstoffbranche gesammelt hatte die Kohleburstenfabrik Schunk amp Ebe oHG in Fulda Karl Ebe starb bereits ein Jahr nach Firmengrundung 1918 verlagerte Ludwig Schunk das in gemieteten Raumen betriebene Unternehmen von Fulda nach Heuchelheim bei Giessen wo er die ehemalige Ausflugsgaststatte Windhof erwerben konnte die uber ausreichend grosse Raumlichkeiten zur Aufstellung von Produktionsanlagen verfugte Schon in diese fruhe Zeit fielen die Grundung der ersten Vertretungen in verschiedenen deutschen Grossstadten und die Etablierung des Exportgeschaftes Ludwig Schunk war wie seine Nachfolger spater bestrebt sein Unternehmen durch Diversifikation in verwandte Technologiebereiche zu erweitern und abzusichern So erwarb er 1923 eine Kohleburstenhalterfabrik und integrierte sie in seinen Heuchelheimer Betrieb 1932 wurde die Produktion von Sinterlagern aufgenommen Das Kohlenstoffprogramm war zuvor schon durch Produkte fur mechanische Anwendungen erweitert worden Mit steigendem Wertverlust der Reichsmark und damit einhergehenden starken inflationaren Tendenzen suchte Schunk neue Absatzgebiete in den Auslandsmarkten aus denen wertbestandige Devisen flossen Durch die Forcierung des Exportgeschaftes gelang es ihm Substanzverluste seines Unternehmens zu vermeiden Seiner sozialen Einstellung entsprechend hatte Ludwig Schunk bereits 1940 die Initiative zur Grundung einer Unterstutzungseinrichtung ergriffen deren satzungsmassige Ziele die freiwillige einmalige oder laufende Unterstutzung von Mitarbeitern ehemaligen Mitarbeitern bzw deren Angehorigen bei Hilfsbedurftigkeit Invaliditat oder im Alter waren Die Unterstutzungseinrichtung sollte Altersrenten Witwen und Waisenrenten oder Sterbegelder gewahren Ludwig Schunk hatte keine Kinder Seine Frau die beim Aufbau des Unternehmens mitgewirkt hatte war fruh verstorben Die Erben seines verstorbenen Teilhabers waren von ihm abgefunden worden so dass er Alleininhaber des Firmenvermogens war Er verfugte schon 1938 testamentarisch dass dieses Firmenvermogen in den Dienst der Mitarbeiter gestellt werden sollte Er prazisierte dies in einem erganzenden Testament 1942 und setzte gleichzeitig die von ihm gegrundete Unterstutzungseinrichtung als Erben ein Vorbild fur Schunk war seinen eigenen Angaben zufolge die von Ernst Abbe gegrundete Carl Zeiss Stiftung in Jena In der Zeit zwischen 1936 und 1945 bekleidete Ludwig Schunk diverse offentliche Amter Unter anderem leitete Schunk seit Dezember 1936 die Fachgruppe Kohlen und Bursten eine von 24 Abteilungen der Wirtschaftsgruppe Elektroindustrie Schunk wurde von der amerikanischen Militarbehorde nach 1945 der Zutritt zum Firmengelande verwehrt und das Unternehmen unter treuhanderische Leitung gestellt Im daraufhin angestrengten Verfahren wurde Ludwig Schunk jedoch rehabilitiert 1947 starb Ludwig Schunk der von Jugend an eine labile Gesundheit hatte im Alter von 63 Jahren infolge von Herzversagen Wie von ihm verfugt wurde die Unterstutzungseinrichtung nach seinem Tod Erbe des Firmenvermogens der Firma Schunk amp Ebe Nach dem Ableben von Ludwig Schunk wurde die Firma Schunk amp Ebe GmbH gegrundet deren Anteile nach dem Willen des Erblassers nun von der Unterstutzungseinrichtung gehalten wurden Als nunmehriger Kapitaleigner nannte sie sich Ludwig Schunk Gedachtnisverein e V und seit 1989 Ludwig Schunk Stiftung Literatur BearbeitenJens Kauer Schunk amp Ebe Kindertage eines Weltkonzerns 1913 1947 Giessen 1995 Herausgegeben vom Oberhessischen Geschichtsverein Giessen e V Weblinks BearbeitenSchunk GroupNormdaten Person GND 127932119 lobid OGND AKS VIAF 30573971 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schunk LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Fabrikant und Mitbegrunder der Firma Schunk und Ebe oHGGEBURTSDATUM 1 Mai 1884GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 10 Mai 1947STERBEORT Heuchelheim bei Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Schunk amp oldid 207391636