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Ein Luderplatz ist eine jagdliche Einrichtung zum Anlocken von fleischfressenden Tieren Das Anlocken geschieht in der Regel mit toten Tieren oder Teilen davon dem so genannten Luder Inhaltsverzeichnis 1 Jagdliche Durchfuhrung 2 Weitere Verwendung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseJagdliche Durchfuhrung BearbeitenDas Anlocken dient vorzugsweise der Bejagung von Raubwild soweit dieses durch das Jagdrecht zur Bejagung freigegeben ist Bevorzugt anzulockende Tiere sind der Fuchs aber auch Marder und Waschbar Als Lockmittel werden Teile von erlegtem Wild z B Innereien bzw Aufbruch verwendet Gegensatz Kirrung Einsatz von pflanzlichen Lockmitteln In Deutschland ergeben sich aus den Bundes und Landesjagdgesetzen und den Fleischhygienevorschriften klare Eingrenzungen zur erlaubten Verwendung von Luder und welche sonstigen Vorkehrungen zu treffen sind um Mensch und Umwelt vor schadigenden Einflussen zu schutzen So ist es verboten tote Haus und Schlachttiere sowie Teile davon auszubringen Es sind ausschliesslich Teile von gesundem Wild zugelassen Es ist nicht zulassig Luderplatze in Wasserschutzgebieten und in Bereichen und an Wegen die regelmassig von Menschen aufgesucht werden Wege Grillplatze Spielplatze Sportplatze etc anzulegen Luder wird meist flach eingegraben oder mit Steinen und auch gerne mit Mist bevorzugt aus dem Pferdestall abgedeckt Die anzulockenden Tiere sollen mit dem Freilegen und Fressen des Luders langere Zeit beschaftigt sein und so Zeit fur Beobachtung und Bejagung erlangt werden Ein Luderschacht ausgefuhrt als senkrecht eingegrabene Rohre die mit Luder gefullt wird ist nicht mehr ublich Das Luder ist fur das anzulockende Wild nicht erreichbar und die Geruchsbelastigung auf Dauer erheblich Unterstande zur Beobachtung oder Bejagung des Wilds am Luderplatz werden als Luderhutte oder Luderhaus bezeichnet Weitere Verwendung BearbeitenInzwischen werden Luderplatze auch von Naturschutzern angelegt um Vogel insbesondere Geier und Rotmilane sowie Raubtiere zu futtern 1 Seit Anfang des 21 Jahrhunderts haben EU Richtlinien 2 zur Hygiene dazu gefuhrt dass das Ausbringen von toten Tieren und Teilen davon bis auf wenige Ausnahmen jagdliche Luderplatze verboten bzw stark eingeschrankt wurde Dies fuhrte z B zu Ruckgangen der Bestande von Geiern in Spanien Naturschutzer legten deshalb z B in Spanien Frankreich und Italien Futterplatze unter veterinarmedizinischer Kontrolle als Ersatz fur die fruheren Schindanger an Literatur BearbeitenIlse Haseder Gerhard Stinglwagner Knaurs Grosses Jagdlexikon Weltbild Augsburg 2000 ISBN 3 8289 1579 5 Julia Numssen Handbuch Jagersprache Munchen 2017 ISBN 978 3 8354 1728 1Einzelnachweise Bearbeiten Adrian Aebischer Der Rotmilan ein faszinierender Greifvogel Haupt Verlag Bern 2009 ISBN 978 3 258 07417 7 S 161 162 bitte Beleg angeben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luderplatz amp oldid 234648721