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Lothar Salinger 1 8 Mai 1919 in Berlin 4 Marz 1943 in der Strafanstalt Plotzensee Berlin war ein deutscher Arbeiter und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Er wurde 1943 als Opfer der NS Kriegsjustiz hingerichtet Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Verhaftung 3 Urteil 4 Hinrichtung 5 Gedenksteine 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenLothar Salinger war der Sohn eines Kaufmanns Nach dem Besuch der Volks und der Oberrealschule in den Jahren 1925 bis 1936 arbeitete er bis 1938 im Geschaft seines Vaters Politisch betatigte er sich seit 1935 in dem linkssozialistischen judischen Jugendbund Habonim 2 Ab 1939 arbeitete Salinger als Gartenarbeiter Transportarbeiter und Strassenbauarbeiter Im September 1939 hielt er sich fur drei Wochen im judischen Umschulungslager Paderborn auf Seit Juli 1940 musste er Zwangsarbeit in Kopenick leisten Ab 1941 war er in der Draht und Kabelfabrik Vogel in der Friedrichshagener Strasse beschaftigt Seit 1940 betatigte Salinger sich in der von dem ehemaligen kommunistischen Jugendfunktionar Herbert Baum gefuhrten antinazistischen Widerstandsgruppe sogenannte Herbert Baum Gruppe Diese versuchte einen Beitrag zur militarischen Niederlage des Deutschen Reiches im Zweiten Weltkrieg und damit zum Sturz des nationalsozialistischen Regimes zu leisten indem sie die ausseren Kriegsanstrengungen der alliierten Machte und insbesondere der Sowjetunion von innen her erganzte Dies geschah indem durch innere Sabotage Aktionen So verbreitete sie antinazistische Flugblatter und Wurfzettel Die bedeutendste Aktion der Gruppe war ein im Fruhsommer 1942 durchgefuhrter Brandanschlag auf die antisowjetische Propagandaausstellung Das Sowjetparadies im Berliner Lustgarten Im Zuge der im Anschluss an den Brandanschlag einsetzenden Zerschlagung der Baum Gruppe durch die Geheime Staatspolizei wurde am 15 Juli 1942 auch Salinger verhaftet Zusammen mit Heinz Birnbaum Edith Fraenkel Alice Hirsch Hella Hirsch Marianne Joachim Hildegard Loewy Hanni Meyer Helmut Neumann Heinz Rotholz Lotte Rotholz und Siegbert Rotholz wurde er vor dem 2 Senat des Volksgerichtshofes wegen des Vorwurfes des Hochverrats angeklagt Im Urteil vom 10 Dezember 1942 wurde er fur schuldig befunden und ebenso wie Birnbaum Hella Hirsch Joachim Loewy Meyer Neumann Rotholz zum Tode verurteilt Alice Hirsch Edith Fraenkel und Lotte Rotholz erhielten Zuchthausstrafen Die Hinrichtung erfolgte im Marz 1943 in der Strafanstalt Plotzensee durch das Fallbeil Verhaftung BearbeitenMitglieder der Gruppe Baum verubten am 17 Mai 1942 einen Brandanschlag auf die nationalsozialistische Propagandaausstellung Das Sowjet Paradies in Berlin Nach dem Anschlag wurde die Gruppe von der Gestapo aufgedeckt Urteil Bearbeiten Am 10 Dezember 1942 fand dann vor dem Zweiten Senat des Volksgerichtshofes der Prozess gegen weitere 12 Mitglieder der Gruppe Baum statt Heinz Rotholz Werner Birnbaum Hella Hirsch Alice Hirsch Edith Fraenkel Hanni Meyer Marianne Joachim Lothar Salinger Helmuth Neumann Hildegard Loewy Siegbert Rotholz Sara Rotholz Staatsanwalt Wittmann forderte fur diese Mitglieder der Gruppe Baum die sich ja an dem Anschlag selber gar nicht beteiligt hatten die Todesstrafe weil sie sich der Vorbereitung zum Hochverrat und der Feindbegunstigung schuldig gemacht hatten Das Gericht unter dem Vorsitzenden und Vizeprasidenten des Volksgerichtshofes Dr Crohne und des Beisitzers Landgerichtsrat Preussner schloss sich dem Antrag des Staatsanwalts an 9 Mitglieder wurden zum Tode verurteilt In der Urteilsbegrundung wurde darauf hingewiesen dass die Angeklagten Juden seien und als solche allen Grund hatten sich ruhig zu verhalten und nicht wie 1914 18 den Dolch in den Rucken Deutschlands zu stossen 3 Hinrichtung Bearbeiten Auf einem grellroten Plakat wurden Verurteilung und Hinrichtung dieser jungen Menschen sie waren zwischen 20 und 23 Jahre alt der Bevolkerung mitgeteilt Ihre Namen waren mit den gesetzmassig vorgeschriebenen Zwangs Zusatz Vornamen Sara bzw Israel versehen 4 Bekanntmachungdie am 10 Dezember 1942 vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat und landesverraterischer Feindbegunstigung zum Tode verurteilten Heinz Israel Rotholz 21 Jahre alt Heinz Israel Birnbaum 22 Jahre alt Lothar Israel Salinger 23 Jahre alt Helmuth Israel Neumann 21 Jahre alt Siegbert Israel Rotholz 23 Jahre alt Hella Sara Hirsch 21 Jahre alt Hanni Sara Mayer 23 Jahre alt Marianna Sara Joachim 21 Jahre alt und Hildegard Sara Loewy 20 Jahre alt samtlich aus Berlin sind heute hingerichtet worden Berlin den 4 Marz 1943Der Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof 5 mit dem Untertext Bekanntmachung uber die Vollstreckung der Todesurteile an Heinz Rotholz und seine Gefahrten Gedenksteine Bearbeiten nbsp Der Berliner Gedenkstein im LustgartenHeute erinnern zwei der Baum Gruppe gewidmeter Gedenksteine in Berlin namentlich auch an Lothar Salinger Gedenktafel in Berlin auf dem Judischen Friedhof Weissensee Eingang Markus Reich Platz 6 Dieser von Bildhauer Jurgen Raue gestaltete Gedenkstein wurde 1981 im Auftrag des Magistrats von Berlin Ost ohne nahere Informationen uber die Widerstandsaktion im Lustgarten aufgestellt 7 Literatur BearbeitenChristiane Hoss Martin Schonfeld Gedenktafeln in Berlin Orte der Erinnerung an Verfolgte des Nationalsozialismus 1991 2001 Schriftenreihe des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin e V Bd 9 ZDB ID 2215929 0 Verein Aktives Museum Berlin 2002 S 131 Einzelnachweise Bearbeiten Seite 151 bei Margot Pikarski Jugend im Berliner Widerstand Herbert Baum und Kampfgefahrten Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1978 Sie waren jung judisch und links taz 3 Marz 2010 Die Berliner Gruppe Baum und der judische Widerstand Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive S 9 Die Berliner Gruppe Baum und der judische Widerstand Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive S 9 Foto bei Margot Pikarski Jugend im Berliner Widerstand Herbert Baum und Kampfgefahrten Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1978 Widerstandsgruppe um Herbert Baum Gedenktafel in Berlin auf dem Judischen Friedhof Weissensee Eingang Markus Reich Platz Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gedenktafeln in berlin de Widerstandsgruppe um Herbert Baum Dieser von Bildhauer Jurgen Raue gestaltete Gedenkstein wurde 1981 im Auftrag des Magistrats von Berlin Ost ohne nahere Informationen uber die Widerstandsaktion im Lustgarten aufgestellt Memento des Originals vom 5 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gedenktafeln in berlin dePersonendatenNAME Salinger LotharKURZBESCHREIBUNG deutscher Arbeiter und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 8 Mai 1919GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 4 Marz 1943STERBEORT Strafanstalt Plotzensee Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lothar Salinger amp oldid 229242129