www.wikidata.de-de.nina.az
Loreley ist eine fantastische Erzahlung von Alexander Nix die den deutschen Mythos von der Loreley fur die heutige Zeit neu erzahlen will Die im Roman erzahlten historischen Ereignisse sind geschichtlich belegt Das 398 seitige Buch erschien 1998 im Marion von Schroder Verlag 1 Inhalt BearbeitenDer historisch fantastische Roman spielt im deutschen Hochmittelalter im Jahr 1320 Zwei Madchen wachsen in einer Burg am Rheinufer heran Hauptfigur des Romans ist die burschikose Ailis Tochter des Leibjagers des Grafen Wilhelm Ailis ist mit einem fantastischen Gehor ausgestattet das sie wie sie selbst erst in der fortschreitenden Geschichte feststellt auch befahigt ubersinnliche Wahrnehmungen zu machen Sie geht beim grobschlachtigen aber gutmutigen Schmied Erland auf der Heimatburg Rheinfels in die Lehre Ailins beste Freundin ist Fee die verwohnte Nichte des Grafen von Katzenelnbogen Fees Mutter ist bei der Geburt gestorben und ihr Vater aus Kummer fortgegangen so dass sie bei dessen Bruder dem Grafen von Katzenelnbogen und dessen kinderloser Frau an Kindes statt aufwachst Die Grafin hangt noch dem vorchristlichen Glauben an das Feenreich Faerie an den sie hinter verschlossenen Turen praktiziert Von Kindesbeinen an sind Fee und Ailis unzertrennlich bis Ailis das schreckliche Geheimnis der Familie entdeckt Ailis wurde Fee von klein an bewusst als Spielgefahrtin beigegeben um diese nicht den Verlust ihrer Zwillingsschwester spuren zu lassen Fees wusste von dieser Zwillingsschwester nichts Zunachst nimmt Ailis an die Schwester sei tot geboren worden Danach stellt sich heraus dass im Korper der vom eigenen Vater bei der Geburt getoteten Schwester in ihren Korper der Geist eines Wesens aus der Feenwelt gebannt wurde Der Vater Fees der um Unheil von der Menschenwelt abzuwenden nicht nur die eigene Tochter sondern auch seine geliebte Frau bei der Geburt Fees toten musste kehrt auf Burg Rheinfels zuruck Nach der Offenbarung seiner Lebensgeschichte gegenuber Fee begeht er Selbstmord Zunachst wird Ailis Zeugin der Jagd des Grafen und ihres Vaters auf ein kleines funfjahriges Madchen das im Wald mit einem magischen Jagdnetz auf dem Lurlinberg gefangen wird Der Lurlinberg ist ein steiler Felsen hoch uber dem Rhein der spatere Loreleyfelsen Dort wird die funfjahrige in einen tiefen mit spitzen Eisendornen vergitterte Brunnenschacht geworfen wird Ailis muss dem Grafen Wilhelm schworen dass sie von dem Geschehen und dem kleinen Madchen in dem vergitterten Brunnenschacht niemandem etwas erzahlen wird Was zu diesem Zeitpunkt ausser dem Grafen niemand weiss ist dass der Korper des Madchens derjenige von Fees bei der Geburt getoteter Zwillingsschwester ist in dem sich das Wesen Echo befindet Ailis kann sich der sonderbaren Ausstrahlung des Kindes nicht entziehen Obwohl ein fahrender Spielmann sie vor dem Echo vom Lurlinsberg warnt muss sie immer wieder dorthin wo die Kleine Echo eingesperrt ist und der Eingang zum Feenreich Faerie vgl engl fairy sein soll Fasziniert lasst sie sich von den magischen Gesangen der Kleinen betoren und verliert daruber sogar ihre Familie und ihre Freunde Als ein Handler die Nachricht bringt dass die Naddards Menschen in Natterngestalt die den alten Gottern huldigten erstmals seit Jahrhunderten wieder aufgetaucht sein sollen ist schnell klar dass sollte das stimmen der Lurlinsberg der hohe Altar des alten vorchristlichen Glaubens ihr Ziel sein wird Schliesslich ist es nicht Ailis sondern Fee die in den Bann der Loreley gerat Fees Geist scheint sich zu verwirren Sie befreit das kleine Madchen und beschwort dadurch unsagbaren Schrecken herauf Denn im Korper der Loreley lauerte die Feenkreatur die so alt ist wie die Welt und nur darauf wartete die Grenzen zum magischen Reich Faerie nieder zu reissen und Verdammnis uber das Land am Rhein zu bringen Echo nimmt von Fees Korper Besitz und ihr Geist verschmilzt mit dem von Fee so dass aus einer schuchternen zuruckhaltenden jungen Frau eine machtgierige Frau wird die dank ihrer sexuellen Ausstrahlung ihren Ehemann Ritter Bann zum Werkzeug ihrer bosen Spiele macht Ailis hat sich inzwischen einer Gruppe von Spielleuten angeschlossen die durch ihre Musik in einer magischen Zwischenwelt schnell von Ort zu Ort reisen konnen Mit ihrer Hilfe will sie die geliebte Fee vom Geist Echos befreien Dies kann aber nicht gelingen da das Echo Fees Korper Besitz in Besitz genommen und ihren Geist verdrangt hat In einem aussichtslos erscheinenden Kampf mit dem Echo gelingt es Ailis zusammen mit dem letzten Spielmann zu deren eigener Uberraschung das Echo durch die Kraft ihrer Musik in die unendliche Zwischenwelt der Tone und Farben zu verbannen Der Roman endet mit einem Anhang in dem die geschichtlichen Bezuge des Romans erlautert werden Hintergrund BearbeitenDer Loreleyfelsen der erstmals in den Fuldaer Annalen erwahnt wird trug im Mittelalter den Namen Lurlinberg oder Lorberg Die Endung Ley bedeutet Fels bzw im rheinischen Sprachgebrauch Schieferfels Die Vorsilbe Lore konnte auf mittelhochdeutsch lure fur lauern zuruckgehen aber auch im Zusammenhang mit der Flussgottin Lohra stehen die fruher von den Anwohnern des Rheins verehrt wurde Teilweise wird sie auch mit dem Zwergen und Elfenkonig Laurin in Verbindung gebracht was zu der Geschichte passt dass im Inneren des Bergs ein Zugang zum Feenreich verborgen sei Die Geschichte von der blonden Jungfrau Loreley die Bootsleute mit ihrem Gesang ins Verderben lockt scheint keine altuberlieferte Sage zu sein sondern geht auf die Ballade des Dichters Clemens Brentano aus seinem Roman Godwi aus dem Jahre 1802 zuruck Brentano schildert die Geschichte eines verliebten Madchens das von ihrem Liebsten betrogen wird und sich aus Kummer vom Felsen in den Rhein sturzt In den folgenden Bearbeitungen dieses Themas durch Joseph von Eichendorff Heinrich Heine und andere wandelte sich das Bild vom tragisch verliebten Madchen in die Nixengestalt Loreley 2 Einzelnachweise Bearbeiten Loreley Roman von Schroder Munchen 1998 ISBN 3 547 77164 1 Erlauterungen im Anhang von Loreley Roman von Schroder Munchen 1998 ISBN 3 547 77164 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Loreley Alexander Nix amp oldid 212448417