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Das Logenhaus Meiningen war das Haus der Freimaurerloge Charlotte zu den drei Nelken in der einstigen Residenzstadt Meiningen Es wurde 1905 in der damaligen Bismarckstrasse und heutigen Neu Ulmer Strasse erbaut und steht unter Denkmalschutz Das 1905 erbaute Logenhaus in der BismarckstrasseDas Logenhaus heute Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Weblinks 4 LiteraturGeschichte BearbeitenDie Bewegung der Freimaurer entstand im Herzogtum Sachsen Meiningen 1741 mit der Grundung der ersten Freimaurerloge auf dem Gebiet des heutigen Thuringen der Loge Zu den drei Kompassen Die Loge Charlotte zu den drei Nelken wurde 1773 mit einem Patent der Herzogin Charlotte Amalie von Sachsen Meiningen gegrundet Sie gehorte zur Grossen National Mutterloge Zu den drei Weltkugeln in Berlin Als Veranstaltungsstatte nutzte die Loge hundert Jahre lang gemietete Raume und Sale in verschiedenen Gebauden der Stadt 1873 schliesslich kaufte die Loge ein Haus in der Bismarckstrasse Ecke Steinweg und baute es zu ihrem ersten eigenen Logenhaus mit einem Tempelanbau aus Das alte Logenhaus genugte bald nicht mehr den Anspruchen der Freimaurer und man plante ab 1900 einen Neubau Die Loge erwarb 1903 ein Grundstuck in der Bismarckstrasse und die Architekten und Freimaurer Karl Behlert und Carl Gobel liessen nach ihren Planen ein neues Logenhaus errichten Am 21 Mai 1905 fand die Weihe des neuen Tempels fur die zu diesem Zeitpunkt 205 Freimaurer statt Der regierende Herzog Georg II von Sachsen Meiningen sendete hierzu die Grussbotschaft Moge die Loge im neuen Heim sich freudig ausleben konnen Nach dem Verbot der Freimaurerei durch die Nationalsozialisten wurde das Logenhaus Meiningen am 1 September 1935 mitsamt Vermogen beschlagnahmt Das Gebaude nutzte anschliessend die Kreisleitung der NSDAP nach dem Zweiten Weltkrieg zog hier dann die Kreisleitung der SED ein Ab 1990 war das Haus das Domizil der nach der Wende wiederbelebten Tageszeitung Meininger Tageblatt die hier die zu jener Zeit noch selten vorhandenen Kommunikationseinrichtungen der ehemaligen Kreisleitung verwenden konnte Nach dem Auszug der Zeitung in ein eigenes Verlagsgebaude dient das Logenhaus als Wohn und Geschaftshaus Bauwerk BearbeitenDas Logenhaus hat seinen Standort in der heutigen Neu Ulmer Strasse 6 direkt am ausseren Bleichgraben einem der beiden noch erhaltenen Wassergraben der einstigen Stadtbefestigung Architekt Karl Behlert lieferte die Plane fur die bauliche Hulle und Architekt Carl Gobel war fur die Innenausstattung zustandig Die Baukosten betrugen rund 71 000 Mark hinzu kamen Stiftungen fur Teile der Inneneinrichtung Das dreigeschossige Haus im Stil des Historismus besitzt ein in Richtung Bleichgraben offenliegendes Kellergeschoss ein Erdgeschoss mit Rundbogenfenster sowie ein Obergeschoss mit Fenstern die einst Fensterlaibungen im eklektizistischen Stil besassen Der Giebel an der Ostseite in dessen Tympanonfeld sich einst das freimaurische Symbol Pentagramm befand wird von vier am Obergeschoss befindlichen ionischen Saulen getragen Die Sudfassade wird ebenfalls von einem Giebel gekront in dessen Tympanonfeld das Symbol Auge der Vorsehung angebracht war Die beiden Symbole wurden 1935 von den Nationalsozialisten entfernt ebenso veranderten sie den Stil der Fensterlaibungen im Obergeschoss und zwei Rundbogenfenster im Erdgeschoss An der Sudseite fugten die Logenmitglieder am Kellergeschoss eine Kegelbahn an auf der eine vom Erdgeschoss zugangliche Loggia errichtet wurde Im Innern befand sich im Erdgeschoss an der Nordseite ein grosser Veranstaltungssaal deren farbige Rundbogenfenster Motive der Grade Lehrling Geselle und Meister der Freimaurerei beinhalteten Im Erdgeschoss hatte man des Weiteren Clubzimmer ein Billardzimmer und an der Westseite mit Zugang zur Loggia das Schwesternzimmer der seit 1837 bestehenden Schwesternloge eingerichtet Uber dem Saal war im Obergeschoss der von einer Kuppel uberspannte Tempel untergebracht weiterhin die Bibliothek und der Meistersaal Im Keller bzw Untergeschoss befanden sich neben der Kegelbahn und der Kastellanwohnung die Kuche und ein Weinkeller Im Treppenhaus war in einer Nische unter einem an der Wand angebrachten Landeswappen von Sachsen Meiningen eine Buste von Herzog Georg II aufgestellt worden Das wertvolle Inventar wurde nach der Beschlagnahmung durch die Nationalsozialisten geplundert Darunter befanden sich Gemalde von Herzogin Charlotte Amalie von Hessen Philippsthal vom Herzog Carl und Herzog Georg II von Sachsen Meiningen Nach 1950 erhielt das Gebaude an der Nord und Sudseite bis zur Hohe des Erdgeschosses reichende moderne Anbauten die das Erscheinungsbild des Hauses aber nur unwesentlich beeintrachtigen Sie werden heute wie das Logenhaus selbst als Wohn und Burogebaude genutzt Weblinks BearbeitenGeschichte der Freimaurerei Grosse National Mutterloge Zu den drei Weltkugeln Literatur BearbeitenKarl Heinz Francke Ernst Gunther Geppert Die Freimaurer Logen Deutschlands und deren Grosslogen 1737 1985 Matrikel und Stammbuch Edition Quatuor Coronati Bayreuth 1988 ISBN 3 925749 05 5 Kuratorium Meiningen Stadtlexikon Meiningen Bielsteinverlag Meiningen 2008 ISBN 978 3 9809504 4 2 Helmut Muller Betrachtungen zur Freimaurerei in Meiningen 2005 Andrea Jakob Das neue Logenhaus der Freimaurerloge Charlotte zu den drei Nelken Stadtarchiv Meiningen 2017 50 569611111111 10 4185 Koordinaten 50 34 10 6 N 10 25 6 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Logenhaus Meiningen amp oldid 211038104