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Die Ortschaft Lipizach slowenisch Lipice liegt in der Marktgemeinde Ebenthal in Karnten auf der Hochflache der ostlichen Sattnitz Die ehemalige landwirtschaftliche Streusiedlung wurde durch Zweitwohnsitze aufgesiedelt und hat 99 Einwohner Stand 1 Janner 2023 1 Lipizach Lipice Rotte Ortschaft Lipizach LipicaKatastralgemeinde LipizachLipizach Osterreich BasisdatenPol Bezirk Bundesland Klagenfurt Land KL KarntenGerichtsbezirk KlagenfurtPol Gemeinde Ebenthal in KarntenKoordinaten 46 35 33 N 14 22 16 O 46 59243 14 37115 Koordinaten 46 35 33 N 14 22 16 O f1f3f0Einwohner der Ortschaft 99 1 Jan 2023 Gebaudestand 45 2001 Flache d KG 25 haStatistische KennzeichnungOrtschaftskennziffer 00988Katastralgemeinde Nummer 72138Zahlsprengel bezirk Radsberg 20402 003 Vorwiegend Neubauten und Zweitwohnsitze zu erkennen Quelle STAT Ortsverzeichnis BEV GEONAM KAGISf0f099 Lipizach ostlicher Ortsteil Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLipizach liegt am Nordhang der ostlichen Sattnitz oberhalb von Ebenthal in einer amphitheatralisch geformten Abrissnische des Randes der Hochflache der ostlichen Sattnitz Dadurch ist ein Ausblick auf das Klagenfurter Becken und die nur wenige Kilometer entfernte Landeshauptstadt gegeben Dies hat wesentlich zur Uberformung durch Zweitwohnsitze beigetragen Geschichte BearbeitenDie Keuschen Streusiedlung von Lipizach entstand um 1600 Vor 1600 fehlte jede Nachricht uber Lipizach wahrend die Sammelsiedlungen der Sattnitz mit ihren Blockgemengefluren wie Radsberg Tutzach Schwarz oder Kossiach bereits spatestens 1300 existierten 1624 kam es unter den Herren von Neuhaus denen damals Burg Greifenfels gehorte zu einer Erbteilung 2 Das dabei angefertigte Teillibell enthielt jene wichtige Notiz die uns uber die Entstehungszeit von Lipizach informiert Es wurden da zunachst mehrere Bauern aus verschiedenen Ortschaften und deren Dienste genannt Michl Jager dient jahrlich 1 Gulden Matthe Nobin dient jahrlich 1 Gulden Schliesslichen gehoren in diss Taillibellalle die anderen freistifter so neulich sich allda im Perg husslichen untergericht haben Im Urbar von 1682 3 finden sich dann bereits alle zehn Keuschen von Lipizach Somit gehort die Keuschensiedlung von Lipizach mit grosser Sicherheit der Zeit um 1600 an die auch in anderen Gebieten Karntens eine Zeit des Landesausbaues war Damals ist wohl auch das nahe gelegene Spitzach gegrundet worden Die zehn landwirtschaftlichen Kleinstbetriebe in Lipizach unterstanden vor 1848 der Herrschaft Ebenthal Wie das Grundbuch dieser Herrschaft zeigt handelte es sich durchwegs um Kleinbetriebe die als Keuschler beansagt waren Nur die Hofe Voltan und Pongratz waren Huben Der geschlossene Besitz um den Hof in Blockflur ist charakteristisch und unterscheidet diese Rodungsinsel von jener von Tutzach mit ihren Blockgemengefluren Die Besitzgrossen der Keuschen variierten von 1 bis 2 ha Die Huben hatten ca 2 5 ha Bei allen Betrieben uberwogen um 1827 weitaus die Acker wahrend um 1970 an ihre Stelle Wiesen getreten waren ein Prozess der Vergrunlandung der als Sozialbrache stark mit der Aufgabe der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung verbunden war Die Hofe hatten keinen Getreidezins mussten aber durchwegs und dies unabhangig von ihrer Grosse dem Grundherren zwei Klafter Holz hauen und Robot leisten ganz ahnlich wie die Betriebe von Spitzach die ebenfalls zur Herrschaft Ebenthal gehorten und die auch nicht in Getreide Zinsen mussten Die zehn Keuschen hatten im Gegensatz zu den Betrieben der ubrigen Sattnitz keinen Waldbesitz dafur aber das Streuservitut in den Waldern der Herrschaft Goess Dieses wurde im 19 Jahrhundert abgelost Dafur uberliess ihnen der Graf etwas Wald der aber nicht einmal den eigenen Brennholzbedarf deckte Die Bauern arbeiteten meist in den Waldern des Grafen als Holzfaller Auch 1970 arbeiteten noch zwei Betriebsleiter als Forstarbeiter Da eine eigentliche landwirtschaftliche Basis fehlte kam es seit Mitte des 19 Jahrhunderts zur Krise Die Industrie bot keine Chance da eine Arbeitssuche bei den damaligen katastrophalen Wegeverhaltnissen unweigerlich eine Abwanderung ins Tal mit sich brachte So kam es zur Abstiftung zahlreicher Familien und zum Aufkauf ihrer Hofe durch andere die zunachst okonomisch noch gefestigter sind Zwischen 1880 und 1900 erwarb etwa die Familie Wrulich von der Martinkeusche durch Heirat und Kauf drei weitere Keuschen in Lipizach und 1826 noch zwei dazu In 50 Jahren hatten die Wrulichs somit die Halfte aller Hofe Lipizachs an sich gebracht Ahnlich kaufte die Familie Walter zwischen 1896 und 1905 die Wostekeusche und die Matitzkeusche Entscheidend war dass diese Entwicklung keine Besitzaufstockung mit sich brachte sondern dass die Keuschen an Familienmitglieder verteilt wurden Ab 1960 begann vereinzelt die Aufparzellierung und der Verkauf von Bauland an stadtische soziale Schichten so einen Kaufmann eine Hausfrau Angestellten oder einen Betriebsfuhrer aus Klagenfurt Wurden zuerst 10 ATS m erzielt so stieg der Kaufpreis innerhalb weniger Jahre auf 50 ATS m Um 1970 betrugen die Preise je Quadratmeter Bauflache 100 120 ATS Die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Keuschlerexistenzen hatten fur notwendige Investitionen keinen Waldbesitz zur Verfugung und sahen sich daher zum Grundverkauf gezwungen Mit dem gewonnenen Geld erneuerten sie Stall und Hofgebaude erbauten ein Gasthaus oder kauften landwirtschaftliche Maschinen 1939 waren noch alle zehn Betriebe intakt 1973 waren es nur noch vier die bewirtschaftet wurden Die Betriebsauflassung war mit einem Prozess der Aufgabe des Getreidebaues und der Viehhaltung verbunden das Ackerland wurde in Dauerwiesen oder Extensivweiden umgewandelt Heute ist Lipizach bereits stark von Zweitwohnsitzen uberbaut und laufend kommen neue dazu Mit der Lage uber der Nebelgrenze des Klagenfurter Beckens und dem Ausblick auf Klagenfurt wird dabei geworben Literatur BearbeitenKlaus Arnold Die ostliche Sattnitz Die Problematik eines stagnierenden Agrarraumes im Stadtumland von Klagenfurt Dissertation der Universitat Wien Band 131 1 und 131 2 Verband der wissenschaftlichen Gesellschaften Osterreichs Wien 1976 Klaus Arnold Die ostliche Sattnitz Bergbauernraum vor den Toren Klagenfurts Amaliendorf 2012 CD und Online Abruf auf arnold research eu Klaus Arnold Spitzach das verlassene Tal Amaliendorf 2012 CD und Online Abruf auf arnold research eu Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lipizach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Bitte etwas weniger Abkurzungen in den ENs das kann doch niemand nachvollziehen Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Statistik Austria Bevolkerung am 1 1 2023 nach Ortschaften Gebietsstand 1 1 2023 ODS 500 KB Archiv Goess Eb U Nr 1624 Archiv Goess HS Nr 62 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lipizach 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