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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Liebesleben Begriffsklarung aufgefuhrt Liebesleben hebraisch חיי אהבה ist ein deutsch israelischer Spielfilm aus dem Jahre 2007 von Maria Schrader der mit zwei bayerischen Filmpreisen und auch auf dem Filmfest in Rom ausgezeichnet wurde Der Film beruht auf dem gleichnamigen Bestseller von Zeruya Shalev die eine kleine Nebenrolle als Bibliothekarin innehat FilmTitel LiebeslebenProduktionsland Israel DeutschlandOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 2007Lange 114 MinutenAltersfreigabe FSK 16 1 StabRegie Maria SchraderDrehbuch Maria Schrader Laila StielerProduktion Stefan Arndt Andro SteinbornMusik Niki ReiserKamera Benedict NeuenfelsSchnitt Antje ZyngaBesetzungNeta Garty Jara Rade Serbedzija Arie Tovah Feldshuh Hannah Stephen Singer Leon Ishai Golan Joni Aryeh Moskona Nathan Caroline Sihol Josephine Assi Dayan Jaras Professor Clara Khoury Schira Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Kritik 3 Auszeichnungen 4 Literatur 4 1 Gesprache 4 2 Kritikenspiegel 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie junge Jara ist seit einigen Jahren verheiratet Sie hat beste Aussichten auf eine Karriere an der Universitat und lebt in einer schonen Wohnung Ihr Vater der gerade seinen 60 Geburtstag feiert erscheint jedoch nicht zum von ihr liebevoll gestalteten Picknick und wirkt unsicher und Schwierigkeiten uberspielend Ihre Mutter reagiert feindselig als ein alter Freund der Familie Arie der seit der Geburt von Jara in Paris gelebt hat wieder nach Israel kommt Seine Frau liegt sterbenskrank in einer Klinik Rasch sturzt sich Jara in eine sexuelle Beziehung mit Arie Obwohl Arie sie respektlos behandelt zieht es sie immer wieder zu ihm Er beschreibt sich als gelangweilt und nach immer starkeren Reizen suchend wahrend sie hin und hergerissen zwischen ihrem bisherigen Leben mit ihrem Mann Joni und der haufig selbstzerstorerischen Suche nach Alternativen ist Wiederholt lasst sie sich auf die meist ausschliesslich sexuellen Begegnungen mit Arie ein in denen langsam die Vergangenheit und die Verbindung zu ihrem Vater und ihrer Mutter deutlicher wird Arie hatte damals die Mutter von Jara geliebt da er jedoch keine Kinder bekommen konnte heiratete die Mutter Jaras Vater den besten Freund von Arie hinter dessen Rucken Arie zog daraufhin nach Paris wo die Mutter ihn mit Jara aufsuchte er jedoch ihren Wunsch nach einem gemeinsamen Leben zuruckwies Daraufhin nahm Jaras Vater die beiden wieder zu sich kam jedoch einige Zeit spater fur sechs Monate wegen Depressionen in die Klinik Da sie nie daruber gesprochen hatten erfahrt Jara dies am Ende durch Arie und empfindet eine gewisse Erleichterung da sie nun verstehen konne weshalb ihre Mutter sie nie lieben konnte Kritik BearbeitenAm meisten beschaftigte die Kritiker die Beziehung zwischen Jara und Arie und die Frage ob die Ubertragung des Romanstoffs in den Film gelungen ist Ein Teil von ihnen konnte nicht nachvollziehen was Jara zu Arie hinzieht 2 3 oder storten sich an der unemanzipierten Haltung der Frau 2 4 Andere bescheinigten Arie Darsteller Serbedzija die notige Ausstrahlung 5 und fanden das Verhaltnis interessant 6 Zur Spannung war zu vernehmen die Erzahlung hange im Mittelteil 7 oder nach einem guten Beginn 2 durch Einige Kritiker stellten erfreut fest dass Schrader die inneren Monologe des Romans nicht mit dem naheliegenden Mittel einer Off Stimme wiedergibt 2 5 sondern Jaras Gefuhlswelt in Bilder umgesetzt habe 5 8 7 6 Eine Gegenmeinung hielt diese Abbildung fur misslungen 3 Die eingestreuten surrealen Motive zum Beispiel die Bienen auf der Turklingel hielt man fur aufgesetzt 2 fur eine aufdringliche 4 oder eindimensionale da aus dem Romankontext gerissene 3 Metaphorik Die Bildkompositionen hingegen fanden Lob als wunderbar kadrierte Tableaux 2 mit einem Jerusalem jenseits von Postkartenbildern 7 Der Film vermeide emotionale Kalte weil Kameramann Neuenfels das unvergleichliche Licht uber Israel so brillant einfangt so brillant als Erzahlebene nutzt wie es lange keiner mehr getan hat 6 Die Musik sei wohltuend zuruckhaltend und pointiert eingesetzt 2 In der Deutung des Die Welt Kritikers Elmar Krekeler erzahlt der Film von einer Befreiung durch Unterwerfung durch vor allem sexuelle Unterwerfung Die Geschichte einer Verwirrung die frei macht auch Schrader enthulle die Seelen der Protagonisten entblosst die Korper nur wenn es nicht anders geht mit einer zerbrechlichen staunend staunenswert schonen Hauptdarstellerin Trotz des gegenuber dem Roman vorgenommenen Wechsels in die Aussenperspektive erreiche Schrader die gleiche beklemmende emotionale Wucht bekommt die gleiche Unausweichlichkeit das ist nicht die geringste ihrer Leistungen 6 Michael Althen Frankfurter Allgemeine Zeitung fand die Empfindungen der Protagonistin auf feinnervige Art in Bilder umgesetzt Und den Film zeichnet aus dass er sich nicht lange mit den Fassaden unbefriedigender Burgerlichkeit aufhalt sondern sich kopfuber in die amour fou sturzt Abschliessend So was konnen sonst eigentlich nur die Franzosen 8 Die Rezensentin von epd Film Anke Sterneborg spurte Schraders Sicherheit im Umgang mit dem Roman die Nahe zur Autorin und das gegenseitige Vertrauen Die Regisseurin ubertrage Shalevs Strom innerer Monologe ganz direkt auf die Bilder Serbedzija verbinde in seiner Rolle eine magnetische Prasenz mit dem Ennui eines Mannes der schon alles gesehen und getan hat Und die junge Netta Garti verbindet als Jara die selbstbewusste Intelligenz einer modernen jungen Frau mit der archaischen Sehnsucht eines jungen Madchens nach einem dominierenden Mann 5 Wahrend mehrere Kritiken Jaras Beziehung zu Arie als eine Amour fou bezeichnen 8 5 6 ist es fur Claudia Schwartz von der Neuen Zurcher Zeitung ausdrucklich keine Amour fou Liebesleben sei weder ein Liebesfilm noch ein erotischer Film Schrader habe in sagen wir weiblicher Vorsehung die vom Roman gebotene Moglichkeit ihn als voyeuristische Buchillustration zu verfilmen gemieden und die Romanthemen von Begehren und Demutigung aussen vor gelassen Wahrend das Buch drastische Sexszenen aufweise werde Jaras Nacktheit im Film nie zum Selbstzweck Thema sei die Befreiung einer Frau mittels eines sexuellen Ausbruchs Mit der untruglichen Sicherheit der erfahrenen Schauspielerin hat Schrader die Hauptrolle mit der Israeli Netta Garti besetzt in deren bitterer Schonheit Jaras erotische Verfuhrungskraft und ihr Seelenunheil eine ideale Projektionsflache finden In der gesellschaftlichen Analyse gehe Schrader weiter als der Roman Andeutungsweise ist hier die Situation einer jungen schuldbewussten und uberbehuteten Generation spurbar die sich schwertut mit der Ablosung von ihrer traumatisierten Eltern und Grosselterngeneration 7 Zum politischen Rahmen meinte Jenny Hoch von Spiegel Online die Angst vor Attentaten sei ab der ersten Szene prasent und schaffe eine packende Atmosphare der Unsicherheit Leider gehe die inszenatorische Souveranitat verloren Schrader atomisiert ihren Film in einen eher banal wirkenden Bilderreigen aus unheilvollen Zeichen und eindimensionalen Metaphern Fur die psychische Innenschau des Romans finde Schrader nur selten die passenden Bilder gebe keine uberzeugende Erklarung weshalb Jara dem sie misshandelnden Arie verfallt und die Veranderung Jaras am Ende falle angesichts des vielschichtigen Romans zu simpel aus Die Kritikerin sprach von einer sehr jungen und sehr schonen Netta Garti 3 Mit erfrischendem Spiel uberzeugte Garti auch den film dienst Kritiker Rolf Ruediger Hamacher Zudem habe Schrader eine Begabung in der Fuhrung von Schauspielern Doch scheine die weibliche Emanzipation bei Jara keine Spuren hinterlassen zu haben Ihr Verhaltnis mit Arie wirke nie glaubhaft teils weil das Drehbuch die Beziehung nicht richtig entwickle teils weil dem Darsteller Serbedzija die Ausstrahlung eines Verfuhrers fehle So verspruhen die Liebesszenen nicht einen Hauch von Erotik und lassen nie den Gedanken aufkommen dass Jara irgendein Vergnugen daran findet 2 Schon der Roman habe kaum psychologische Finesse fand Heike Kuhn von der Frankfurter Rundschau und baue auf dem Willen des Lesers sich mit geschmackvoll arrangierten erotischen Grenzuberschreitungen unterhalten zu lassen Die gleiche Lust an einer unreflektiert ubernommenen Opferhaltung zeige auch Schraders Film der psychologisch unplausibel und dessen Ende Unfug sei 4 Auszeichnungen Bearbeiten2008 Bayerischer Filmpreis in den Kategorien Beste Bildgestaltung und Beste Filmmusik 2008 Deutscher Filmpreis in der Kategorie Beste Kamera BildgestaltungLiteratur BearbeitenGesprache Bearbeiten Mit Maria Schrader in der Welt am Sonntag 4 November 2007 S 75 Sie kann streng sein falls sie muss Mit Zeruya Shalev in Der Tagesspiegel 6 November 2007 S 21 InnenweltenKritikenspiegel Bearbeiten Positiv epd Film Nr 11 2007 S 36 von Anke Sterneborg Liebesleben Frankfurter Allgemeine Zeitung 10 November 2007 S 40 Kurzkritik von Michael Althen Immer dieser Eros Die Welt 7 November 2007 S 29 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