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Der Steintransport hat eine lange Tradition und ist auch heute noch eine gefahrliche und schwere Arbeit Mit der Entwicklung der Maschinen wurde die Transportaufgabe erheblich erleichtert Die Entwicklung der Transportmittel und methoden von Naturstein war und ist von den Bauaufgaben und von der Entwicklung der Produktionsmittel abhangig Obeliskaufstellung auf dem Petersplatz 1586 mit 40 Seilwinden und Flaschenzugen sowie 907 Arbeitern und 75 Pferden200 Tonnenbock aus Carrara Marmor fur eine Skulptur Inhaltsverzeichnis 1 Mensch und Maschine 2 Heutiger Steintransport 2 1 Block Tranchen und Plattentransport 2 2 Steinscheren 2 3 Vakuumheber 3 Arbeitssicherheit 4 Historischer Steintransport 4 1 Ochsenkarren 4 2 Lizzatura 4 3 Seile und Ketten 4 3 1 Seile und Nut 4 3 2 Seile und Bosse 4 3 3 Ketten 4 4 Steinschere 4 4 1 Historische Steinscheren 4 4 2 Steinscheren im 19 Jahrhundert 4 5 Wolf 5 Siehe auch 6 LiteraturMensch und Maschine BearbeitenZunachst wurden unbehauene und von Menschen transportierbare Steine handisch mit Walzen aus Holz und ggf unter Zuhilfenahme von Hebeeisen transportiert Nach der Erfindung des Rades konnten sie mit holzernen Karretten oder auf ein oder zweiachsigen Ochsenkarren transportiert werden Eine besondere Form des Steintransports war die in Italien praktizierte sogenannte Lizzatura bei der die Rohblocke uber eine schiefe Ebene an einem Seil befestigt zu Tale befordert wurden Diese Methode soll im Antiken Griechenland und Italien schon angewendet worden sein Anschliessend wurden die Blocke auf Ochsenkarren verladen und weiter transportiert Vor der Erfindung von Maschinen die mit Wasserdampf Benzin oder elektrischen Strom angetrieben wurden war das Bewegen von Naturstein ein menschlicher Kraftakt haufig unter Zuhilfenahme von Seilwinden Hebezeugen und anderen Hilfsmitteln Grosse Bedeutung fur den Transport aus den Steinbruchen hatte die Erfindung der Eisenbahn die den Transport uber die lokale Region hinaus ermoglichte Es gab auch nur lokale Eisenbahnen wie beispielsweise die Carrara Marmorbahn und Laaser Marmorbahn wobei die in Laas aus zwei Schienenwegen und einem Schragaufzug besteht und dabei Rohblocke bis zum heutigen Tag 2021 aus hochgelegenen Steinbruchen bis ins Tal befordert wahrend die in Carrara im Jahr 1969 durch LKW abgelost wurde Eine weitere historische Besonderheit bildet eine Seilbahn die Rohblocke bis zu einem Gewicht von 20 Tonnen aus Carrara Marmor ins Tal beforderte die nicht mehr existiert Der Transport der Rohblocke aus Steinbruchen zu den steinverareitenden Betrieben wird heutzutage im Wesentlichen durch LKW und bzw mit weiterem Schiffstransport abgewickelt Heutiger Steintransport BearbeitenBeim heutigen Steintransport aus den Steinbruchen wird hinsichtlich der Befestigung der Rohblocke in Anschlagmittel und Lastaufnahmemittel im technischen Sinne unterschieden Block Tranchen und Plattentransport Bearbeiten Rohblocke die weiterverarbeitet werden sind in aller Regel bis zu 3 60 Metern lang bis zu 1 60 Meter tief und selten bis zu 2 00 Metern hoch Die Grosse der Rohblocke hangt vom Gesteinsvorkommen von der Machtigkeit der Schicht oder Bank wie die Geologen sagen selbst ab und von der spateren Verwendung bzw von der Schnitttiefe und lange der Steinsagen Als Tranchen bezeichnen Steinmetzen Platten die starker als 80 Millimeter sind Unter dieser Steinstarke wird von Unmassplatten die raue ungesagte Kanten haben gesprochen Natursteine werden global gehandelt Nachdem die Rohblocke im jeweiligen Steinbruch gewonnen wurden konnen sie mit modernen Transportgeratschaften verladen bzw verschifft werden In den nationalen Hafen werden die Rohblocke mit den vorhandenen Krananlagen im Hafen entladen und mit Lastkraftwagen in die Verarbeitungsbetriebe transportiert nbsp Steintransport im Steinbruch mit Radladern nbsp Schiffsentladung mit Kranen nbsp Weitertransport nach Kranentladung mit Gabelstaplern im Hafen nbsp Transport mit LKW in die VerarbeitungsbetriebeSind die Steinblocke in den Verarbeitungsfirmen angelangt so werden diese entweder mit Gabelstaplern oder mit Bockkranen abgeladen In den meisten Fallen werden in den Steinindustriebetrieben Bockkrane eingesetzt weil diese den geringsten Raumbedarf haben Die Blocke aus Naturstein werden in Stahlseile eingehangt und gestapelt Vor ihrer weiteren Verarbeitung werden die Rohblocke falls erforderlich ist in sogenannte Blockwender eingelegt Dies wird erforderlich weil Natursteine eine Lagerung aufweisen die je nach Schnittrichtung unterschiedliche Texturen Anordnungen der Minerale zeigt Ferner werden Natursteine die im Freien eingebaut werden aus Haltbarkeits und technischen Grunden mit dem naturlichen Lager wie die Blocke in ihrer Gesteinsschicht eingelagert sind aufgesagt nbsp Bockkran beim Steintransport in Verarbeitungsbetrieben nbsp Blockwender dienen der weiteren Verarbeitung je nach Textur der Sageflachen nbsp Blockaufteilung mit einer Seilsage auf einem fahrbaren Sagetisch auf Schienen nbsp Rohplattentransport mit der Steinschere die oben an der Platte greiftSteinscheren Bearbeiten nbsp Abbildung einer modernen SteinschereSteinscheren werden beim Steintransport vor allem fur die sogenannten Unmassplatten mit Kranen oder Gabelstaplern eingesetzt Unmassplatten sind unformatierte auf einer Seite polierte Platten mit mehr als 3 00 Metern Lange mehr als 1 50 Metern Hohe und eine Dicke je nachdem von 2 bis 8 Zentimetern Damit die polierten Platten nicht von den Scheren zerkratzt werden und eine sichere Haftung in den Scheren haben sind ihre Auflageflachen gummiert Vakuumheber Bearbeiten Vakuumheber finden in vielen Steinmetzbetrieben Verwendung weil sich damit sowohl glatte als auch raue Steinoberflachen mit speziell fur die Steinbranche angefertigten Sauglippen anheben lassen ohne dass Abplatzungen entstehen konnen Der Saughebers erzeugt einen Unterdruck zwischen Saugheber und der Flache des zu transportierenden Natursteins Neben diesen einzelnen mobilen Saughebern gibt es besonders angefertigte Saughebergeratschaften die an Gabelstaplern angebaut werden konnen um Unmassplatten die flach transportiert bruchgefahrdet sind zu transportieren Des Weiteren dienen stationare Saugheber am Ende von Schleifstrassen einem automatisierten Abnahme der Steinplatten aus der Fertigungslinie Arbeitssicherheit BearbeitenHinsichtlich der Arbeitssicherheit beim Steintransport sind die berufsgenossenschaftlichen Regeln zu beachten Dazu zahlen vor allem der Schutz und Lagerung der Transportmittel Beachtung der Tragkraft und des zu transportierenden Gewichts sowie beim Einsatz von Saughebern die laufende Uberprufung der Dichtigkeit Ferner sind die Transportmittel Hebezeuge Kran Gabelstapler und die Tragmittel Transporthaken in C Form und Sicherungsverschluss Gabelstaplergabel usw entsprechend den geltenden Regeln in bestimmten Zeitraumen zu uberprufen Historischer Steintransport BearbeitenOchsenkarren Bearbeiten nbsp Ochsenkarren aus dem Jahre 1938 aus CarraraZumeist wurde der Steintransport mit Ochsenkarren durchgefuhrt Es handelte sich um stabile holzerne Fuhrwerke die von Ochsengespannen gezogen wurden Die Ochsenkarren waren zunachst ein und spater zweiachsig Lizzatura Bearbeiten nbsp Steintransport mittels der LizzaturaDie Lizzatura it Lizza ist ein Schlitten ist eine antike Methode des Rohblocketransports aus den Steinbruchen Diese Transportmethode wurde so wird angenommen bereits im antiken Griechenland und von den Romern der Antike in Carrara zum Transport von Rohblocken angewendet Der Schlitten in Carrara bestand aus zwei sechs bis 12 Meter langen Buchenstammen auf denen die Ladung Carica befestigt wurde Auf dem Schlitten liessen sich einzelne Rohblocke aus Carrara Marmor bis zu einem Gewicht von 25 Tonnen aufladen Die Ladung wurde fruher mit Hanfseilen befestigt und ab 1920 in Carrara mit Stahlseilen Die drei Transportseile wurden um in Stein eingelassene Holzpfosten gewickelt und durch Nachlassen des Seils bewegte sich der Schlitten langsam zu Tal Der Schlitten glitt auf kleineren eingeseiften Holzern die Parati genannt wurden Vorarbeiter der sich vor dem Schlitten befand dirigierte die Arbeitergruppe die Lizzatori die den gefahrlichsten Arbeitsplatz hatten Zum Transport waren bis zu vierzehn Arbeiter erforderlich In Carrara wurde die Lizza professionell letztmals in den 1960er Jahren durchgefuhrt einmal je Jahr fuhren Lizzatori bei dem kleinen Ort Miseglia noch eine Lizzatura zur Traditionspflege durch Seile und Ketten Bearbeiten Seile und Ketten zahlen zu den Anschlagmitteln Seile wurden fruher aus Hanf gefertigt heute bestehen sie aus Kunststoff Bei den Seilen gibt es Endlos Seile die in der Praxis als Gurte bezeichnet werden Da die durch Steinsagen hergestellte Platten teilweise messerscharfe Kanten besitzen werden auf die Kunststoffseile Kantenschutzer aufgezogen die ein Durchschleifen bzw Durchschneiden verhindern Die Ketten haben Kettenglieder aus Stahl Seile und Nut Bearbeiten nbsp Seile und NutNatursteine die behauen waren konnten bei einem Transport beim Verbau uber Kopfhohe an Seilen befestigt werden Hierbei mussten u formige Nuten an beiden Stirnseiten des Werksteins eingeschlagen werden die tief und breit genug waren um Seile aufzunehmen Die Seile oder ein Endlosseil konnte mit einem Haken gefangen und so transportiert werden Diese Transportform wurde schon in der Griechischen und Romischen Antike mit Erfolg eingesetzt ist heute aber nicht mehr gebrauchlich Seile und Bosse Bearbeiten nbsp Seile und BossenHierbei erfolgt der Transport mittels Befestigungen an drei Punkten Auf einer Seite wurde eine Vertiefung in den Werkstein eingearbeitet und auf zwei anderen Seiten wurde jeweils eine Bosse stehengelassen Die Bossen verhindern dass der zu transportierende Stein unerwunschte Seitenbewegung ausfuhren kann Die Bossen werden nach dem Versetzen abgeschlagen damit weitere Steine dicht anschliessen konnen Ketten Bearbeiten Beim Transport von rauen Steinen werden stahlerne Ketten zum Transport verwendet da Seile an den rauen Kanten durchgescheuert werden konnen Steinschere Bearbeiten nbsp Skizze einer antiken Steinschere nbsp Steinschere aus dem 19 JahrhundertDie Steinscheren zahlen zu den Lastaufnahmemitteln Historische Steinscheren Bearbeiten Eine Steinschere auch Steinzange Teufelskralle genannt diente im Mittelalter zum Steintransport mit Seilen an Kranen Das Funktionsprinzip der historischen Steinschere ist aus der Skizze erkennbar Die Schere greift in zwei vor dem Transport geschlagene Locher und beim Anheben der Werksteine wird die Steinschere kraftschlussig An vielen historischen Bauten sind heute die Transportlocher an den Aussenseiten der Mauern erkennbar Da viele der heute steinsichtigen historischen Bauten ursprunglich verputzt waren bildeten die Transportlocher zur Zeit der Errichtung kein optisches Problem Heute 2008 sind viele historische Steinbauten steinsichtig geworden und die Transportlocher sichtbar Steinscheren im 19 Jahrhundert Bearbeiten Eine modernere Form der Steinschere befindet sich in der nebenstehenden Zeichnung Sie fand etwa ab dem 19 Jahrhundert Verwendung Hierfur wurden schwalbenschwanzformige Locher in den Naturstein geschlagen anschliessend wurde die Schere eingelegt und mit einem Stift C arretiert Die Transportlocher wurden in die Lagerfuge eingeschlagen und waren an den Aussenseiten nicht sichtbar Wolf Bearbeiten nbsp Skizze des grossen Wolfs nbsp Skizze eines kleinen Wolfs Ein Lastaufnahmemittel fur Werksteine das bereits in der Antike im Einsatz war ist der sogenannte Wolf In den zu transportierenden Stein wurde ein zweiseitig schwalbenschwanzformiges Loch geschlagen anschliessend Beilagsplatten genannt Passstucke und die Metallplatte der sogenannte Kloben mit Transportring eingelegt Das Wolfsloch musste exakt geschlagen werden und nach dem Einlegen des Wolfs mussten verbleibende Hohlraume mit feingesiebtem Sand verschlossen werden Beim Anheben des Steins verspreizte sich der Wolf in den Stein Unterschieden wird zwischen dem grossen und dem kleinen Wolf und es war mit diesen Geratschaften moglich Lasten bis zu 2 Tonnen anzuheben Den kleinen Wolf gab es mit zwei Passstucken oder mit nur einem Kloben Nur durch den schwalbenschwanzformigen Kloben der grosse Wolf hatte einen geraden Kloben fuhrte der Ring zum Transport Kloben und Passstucke waren durch eine Verschlussspange unterhalb des Transportrings umschlossen Die Tiefe des Wolfslochs lag bei etwa 7 cm Der grosse Wolf hat wie hier abgebildet zwei asymmetrisch ausgebildete Beilagsplatten und wird nach dem Einsatz mit dem Bolzen und Bugel fixiert Die Tiefe des Wolfslochs beim Einsatz des grossen Wolfs betrug etwa 12 bis 15 cm Heutzutage 2008 wird der Wolf nur noch selten verwendet da ihn Schwerlastdubel verdrangt haben Bei der Verwendung von Dubeln konnen Schlagbohrmaschinen eingesetzt werden die den Zeitaufwand minimieren Die Ausbruchslast am Dubelloch ist sowohl beim Einsatz von Wolf oder Dubel zu ermitteln Siehe auch BearbeitenHebezeug TragmittelLiteratur BearbeitenGustav U Breymann Begr Heinrich Lang Bearb Allgemeine Baukonstruktionslehre mit besonderer Beziehung auf das Hochbauwesen Ein Handbuch zu Vorlesungen und zum Selbststudium Die Konstruktionen in Stein Bd 3 Edition Libri Rari Schafer Hannover 1981 ISBN 3 88746 013 8 unveranderter Nachdr d 7 verb und erw Aufl Gebhardt Leipzig 1903 Luciana und Tiziano Mannoni Marmor Material und Kultur Callwey Munchen 1980 ISBN 3 7667 0505 9 Arbeitssicherheitsregeln PDF Datei 236 kB STEINMETZHANDWERK UND SAKRALARCHITEKTUR Inaugural Dissertation Uni Munster PDF Datei 2560 kB Stefan M Holzer Geruste und Hilfskonstruktionen im historischen Baubetrieb Geheimnisse der Bautechnikgeschichte Edition Bautechnikgeschichte hrsgn v Karl Eugen Kurrer u Werner Lorenz Berlin Ernst amp Sohn 2021 ISBN 978 3 433 03175 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steintransport amp oldid 228748098 Steinschere