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Leo Montada 18 Marz 1938 ist ein deutscher Psychologe und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Beruflicher Werdegang 2 Themenschwerpunkte in Forschung und Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeruflicher Werdegang BearbeitenLeo Montada wurde als Sohn von Helena Schmitz und Alois Montada 1 in Korprich an der Prims geboren dieser war aus Metz geburtig und Amtsburgermeister der Gemeinde Nalbach 1945 1949 danach Rektor der Katholischen Volksschule Korprich 1949 1965 Leo Montada besuchte das Gymnasium in Dillingen Saar wo er im Jahr 1957 das Abitur machte 2 Nach dem Diplom an der Universitat des Saarlandes in Saarbrucken 1962 und der Promotion an der Universitat Konstanz 1967 erhielt Montada 1971 eine H3 Professur fur Padagogische Psychologie an der Universitat Konstanz 1972 folgte er einem Ruf an die Universitat Trier wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2003 wirkte Neben seiner Tatigkeit an der Universitat war Montada von 1979 bis 2004 zugleich Direktor des Leibniz Zentrums fur Psychologische Information und Dokumentation ZPID Von 1982 bis 1995 war er Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats am Max Planck Institut fur Bildungsforschung in Berlin und leitete von 1993 bis 2000 das Zentrum fur Gerechtigkeitsforschung an der Universitat Potsdam Von 1997 bis 2002 war er Grundungsprasident der International Society for Justice Research ISJR Im Jahre 1993 verlieh ihm die Alexander von Humboldt Stiftung den Max Planck Forschungspreis fur internationale Forschungskooperation 1995 wurde er in die Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften 2000 in die Deutsche Nationalakademie Leopoldina 3 aufgenommen Im Jahre 2004 erhielt er den Franz Weinert Preis der Deutschen Gesellschaft fur Psychologie im Jahre 2010 den Life Time Achievement Award der ISJR Themenschwerpunkte in Forschung und Publikationen BearbeitenAm Beginn seiner akademischen Karriere standen Arbeiten zur padagogischen und Entwicklungspsychologie im Vordergrund Ein Anliegen war die kritische Auseinandersetzung mit dem damals noch einflussreichen Behaviorismus u a in einem Buch Die Lernpsychologie Jean Piagets 1970 Klett Verlag in empirischen Studien zur Sozialisation 4 und in Texten zur Angewandten Entwicklungspsychologie Seit 1980 befasste er sich mit seiner Arbeitsgruppe in der Forschung vorwiegend mit sozialpsychologischen Themen insbesondere mit Gerechtigkeitsuberzeugungen und motiven Glaube an eine gerechte Welt Sensibilitat fur erfahrene oder beobachtete Ungerechtigkeit Zentralitat von Gerechtigkeit und deren Auswirkungen auf Erleben Urteilen und Handeln u a Emporung uber Ungerechtigkeiten und existenzielle Schuldgefuhle wegen der eigenen privilegierten Lebenslage Soziale Verantwortung und Umweltverantwortlichkeit waren weitere Arbeitsschwerpunkt In vielen Projekten wurde die eminente Bedeutung von Gerechtigkeitsuberzeugungen und motiven im personlichen Leben aufgezeigt aber auch im gesellschaftlichen und politischen Leben u a in Studien zur deutschen Wiedervereinigung zu Beschaftigungs und zur Umweltpolitik 5 All dem liegt eine kritische Auseinandersetzung mit dem okonomischen Menschenbild dem Homo oeconomicus und dem rational choice Modell zugrunde in dem Eigeninteresse als das kardinale Motiv des Menschen angenommen wird Die Kritik wird durch eine Vielzahl empirischer Studien seiner Arbeitsgruppe uber soziale und okologische Verantwortung und Engagementbereitschaft untermauert Montada belegt die These das Gerechtigkeitsmotiv sei universell und vielfach einflussmachtiger als Eigeninteresse mit breit gefacherten empirischen Forschungsbefunden vgl Montada 2003 Montada 2012 Einen weiteren Themenschwerpunkt bilden ausgehend von einem programmatischen Artikel Montada 1989 Arbeiten uber Emotionen speziell uber Emotionen in sozialen Interaktionen wie Emporung Neid Eifersucht Schuld Scham Feindseligkeit und Hass Alle diese Forschungslinien fliessen ein in die Analyse sozialer Konflikte und Moglichkeiten ihrer Beilegung durch Mediation Montadas Arbeitsschwerpunkt seit 2000 6 Die spezifisch psychologischen Anregungen zur Konfliktmediation sind in Beitragen in einschlagigen Zeitschriften und Sammelwerken zu finden Uber diese psychologischen Forschungsthemen hinaus hat Leo Montada mit Gunter Krampen an szientometrischen Studien zur Disziplin Psychologie im deutschen Sprachraum mitgewirkt u a uber die internationale Rezeption der Forschung aus den deutschsprachigen Landern uber Entwicklungen in Teildisziplinen des Faches und uber die Bewertung von Leistungskriterien fur akademische Positionstrager 7 Literatur BearbeitenL Montada Die Lernpsychologie Jean Piagets Klett Stuttgart 1970 L Montada U Setter to Bulte Strafwirkung als Funktion der Strafbewertung In Zeitschrift fur Entwicklungspsychologie und Padagogische Psychologie Band 6 1974 S 75 89 R Oerter L Montada E K Beller H Bullens S H Filipp H Grimm E Olbrich F Petermann H Rauh U Schmidt Denter M Schmitt M Schuster Entwicklungspsychologie Ein Lehrbuch Urban amp Schwarzenberg Munchen 1982 L Montada Bildung der Gefuhle In Zeitschrift fur Padagogik Band 35 1989 S 293 311 L Montada M J Lerner Hrsg Current societal concerns about justice Plenum Press New York 1996 L Montada Hrsg Beschaftigungspolitik zwischen Effizienz und Gerechtigkeit Campus Frankfurt am Main 1997 M Schmitt L Montada Hrsg Gerechtigkeitserleben im wiedervereinigten Deutschland Leske Budrich Opladen 1999 L Montada E Kals Mediation Lehrbuch fur Psychologen und Juristen Psychologie Verlags Union Weinheim 2001 G Krampen L Montada Wissenschaftsforschung in der Psychologie Hogrefe Gottingen 2002 L Montada Gerechtigkeit nur eine rationale Wahl In Jahrbuch 2002 der Deutschen Nationalakademie Leopoldina Band 48 S 475 490 2003 L Montada The normative impact of justice research In E Kals J Maes Hrsg Justice and conflicts Theoretical and empirical contributions Springer Berlin Heidelberg 2012 S 3 19 Montada hat in vielen Beitragen Anregungen zur Mediation von Konflikten auf psychologischen Grundlagen publiziert Ein mit Elisabeth Kals verfasstes Lehrbuch liegt in der 3 Auflage vor Mediation Psychologische Grundlagen und Perspektiven Beltz Verlag 2013 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Leo Montada Literatur von und uber Leo Montada im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Publikationsliste Website Profil Leo Montada Laudatio fur Leo Montada anlasslich der Verleihung des Franz Weinert Preises der DGPs Interview anlasslich der Verleihung des Lifetime achievement awards der ISJREinzelnachweise Bearbeiten Zur Person vgl Montada Alois in der Datenbank Saarland Biografien Hundert Jahre Gymnasium Dillingen 1902 2002 Festschrift des Albert Schweitzer Gymnasiums Gymnasium des Landkreises Saarlouis Dillingen Saar 2002 S 266 Mitgliedseintrag von Leo Montada bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 19 Juli 2016 z B L Montada U Setter to Bulte Strafwirkung als Funktion der Strafbewertung In Zeitschrift fur Entwicklungspsychologie und Padagogische Psychologie Band 6 1974 S 75 89 L Montada M J Lerner Hrsg Current societal concerns about justice Plenum Press New York 1996 L Montada Hrsg Beschaftigungspolitik zwischen Effizienz und Gerechtigkeit Campus Frankfurt am Main 1997 M Schmitt L Montada Hrsg Gerechtigkeitserleben im wiedervereinigten Deutschland Leske Budrich Opladen 1999 L Montada E Kals Mediation Lehrbuch fur Psychologen und Juristen Psychologie Verlags Union Weinheim 2001 G Krampen L Montada Wissenschaftsforschung in der Psychologie Hogrefe Gottingen 2002 Normdaten Person GND 115452893 lobid OGND AKS LCCN n83300693 VIAF 27291886 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Montada LeoKURZBESCHREIBUNG deutscher PsychologeGEBURTSDATUM 18 Marz 1938GEBURTSORT Korprich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leo Montada amp oldid 238531367