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Laut den Res gestae divi Augusti soll Publius Lentulus der romische Prafekt in Judaa und der unmittelbare Vorganger von Pontius Pilatus gewesen sein Diptychon mit Lentulusbrief und Christusportrat zwischen 1490 und 1499 Museum Catharijneconvent Utrecht Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung und Authentizitat 2 Inhalt 3 Literatur 4 AnmerkungenUrsprung und Authentizitat BearbeitenDie Existenz eines romischen Prokurators oder Prafekten in Judaa namens Lentulus gilt als fiktiv sein Brief als apokryph da kein judaischer Prafekt namens Lentulus bekannt ist und sich ein solcher zudem nicht an den Senat sondern an den Caesar gewandt hatte Ein romischer Schreiber hatte die Wendungen Prophet der Wahrheit Menschensohne und Jesus Christus nicht gebraucht Bei den ersten beiden handelt es sich um hebraische Begriffe der dritte stammt aus dem Neuen Testament Der Brief ubermittelt uns daher eine Beschreibung Jesu Christi wie sie die christliche Frommigkeit verstand 1 Aus literatur und kunstwissenschaftlicher Sicht tragt der Lentulus Brief eindeutig Merkmale der Renaissance Der Brief wird daher im Allgemeinen als Pseudepigraphie aus der Zeit der Renaissance oder Protorenaissance 11 16 Jhd angesehen und seine Entstehungszeit fallt fruhestens 2 in das 13 Jahrhundert Inhalt BearbeitenDie Beschreibung Jesu des Lentulus Briefes Es erschien in diesen Tagen ein sehr tugendhafter Mann namens Jesus Christus welcher jetzt noch unter uns lebt und von den Heiden als ein Prophet der Wahrheit angesehen von seinen Jungern aber Sohn Gottes genannt wird Er erweckt vom Tode und heilt alle Arten von Krankheiten Ein mittelgrosser Mann von stattlicher Figur und sehr ehrwurdigem Aussehen so dass die die ihn sehen ihn sowohl lieben als auch furchten mussen Sein Haar hat die Farbe einer vollig reifen Haselnuss bis zu den Ohren beinahe glatt von da abwarts etwas gelockt uber seine Schultern wallend und nach Sitte der Nazarener in der Mitte gescheitelt Seine Stirn ist offen und glatt sein Gesicht ohne Flecken und Runzeln schon von lieblichem Rot Nase und Mund sind so geformt dass nichts daran zu tadeln ist Der Bart ist wenig stark in der Farbe zu den Haaren passend von nicht sehr grosser Lange Seine Augen sind dunkelblau klar und lebhaft Sein Korper ist wohlgeformt und straff seine Hande und Arme sind wohl proportioniert Im Tadel ist er furchtbar im Ermahnen freundlich und einnehmend in der Rede gemassigt weise und bescheiden vermischt mit Wurde Niemand kann sich erinnern ihn lachen gesehen zu haben aber viele sahen ihn weinen Ein Mann durch eigentumliche Schonheit die Menschenkinder ubertreffend Literatur BearbeitenErnst von Dobschutz Christusbilder Untersuchungen zur christlichen Legende Leipzig 1899 Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur 18 Beilage VIII B 6 S 308 330 Digitalisat Cora E Lutz The Letter of Lentulus Describing Christ In The Yale University Library Gazette 50 1975 2 S 91 97 JSTOR 40858588 Anmerkungen Bearbeiten Catholic Encyclopedia An International Work of Reference on the Constitution Doctrine Discipline and History of the Catholic Church Bd 9 1913 Der sog Lentulus Brief uber Christi Gestalt In Verfasserlexikon Band V Sp 705 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lentulus Brief amp oldid 232890201