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Langweiler 8 Gemeinde Aldenhoven Kreis Duren kurz LW 8 ist ein bandkeramischer Fundort in der inzwischen abgebaggerten Gemeinde Langweiler in dem Braunkohletagebau Zukunft West in der niederrheinischen Bucht zwischen Aachen und Koln Die Ortschaft Langweiler gehorte zusammen mit Laurenzberg Lurken und Obermerz zum Pfarrbezirk Laurenzberg Lage des ehemaligen Ortes Langweiler im Rheinischen Braunkohlerevier Inhaltsverzeichnis 1 Wappen 2 Grabungen 3 Lage 4 Chronologie 5 Funktion 6 LiteraturWappen BearbeitenIn Blau ein freistehendes goldenes gelbes Antoniuskreuz an dessen Langsschaft unten ein goldenes gelbes Glockchen hangt Diese Beschreibung deutet auf die alte Antonius Kapelle aus dem Jahre 1683 hin Grabungen BearbeitenDie Grabungen auf der Aldenhovener Platte wurden 1965 durch Rudolf Kuper begonnen nachdem Hartmut Lohr durch Lesefunde zahlreiche neolithische Siedlungen hatte nachweisen konnen Seit 1968 bildete sich an der Universitat Koln eine Arbeitsgruppe die Fundorte am Rand der Baggerkante untersuchte Als Aktive sind hier besonders Petar Stehli Rudolf Kuper und Jens Luning zu nennen Die Grabungen wurden durch das Landesamt fur Denkmalpflege und den Betreiber des Tagebaus unterstutzt Es wurden auf 10 ha Flache 98 LBK Hauser ein Erdwerk und 1619 bandkeramische Gruben ausgegraben von denen 623 Funde erhielten Viele Interpretationen der bandkeramischen Siedlungsstruktur stutzen sich auf die Analyse dieses Fundplatzes So entwickelte Ulrich Boelicke auf Grund der Befundverteilung und Fundzusammensetzungen um Haus 17 das sogenannte Hofplatzmodell das einem bandkeramischen Haus bestimmte Gruben zuweist und das auch der Chronologie des Merzbachtales uber eine Seriation der Siedlungsgruben zugrunde liegt Danach werden Gruben die in einem willkurlichen Radius von 25 m um einen Hausgrundriss liegen diesem zugeordnet Boelicke 1988 nimmt an dass nordlich der Hauser vor allem Feuerstein verarbeitet wurde wahrend im Suden vor allem Keramikscherben gefunden werden Jens Luning spricht in diesem Zusammenhang von einem Hofplatz interpretiert diesen Bereich also als Wirtschaftsbereich eines bandkeramischen Hauses Dies wird jedoch nicht durch weitere Untersuchungen unterstutzt In Langweiler 8 identifizierte Boelicke 203 Langsgruben die auf beiden Seiten bandkeramischer Hauser verlaufen 46 westliche 39 ostliche 13 nordliche und 20 sonstige Gruben Weitere so genannte freie Gruben konnten keinem Haus zugewiesen werden Es sind aber gerade diese Gruben die durchschnittlich am meisten Scherben auf denen die Datierung in der LBK beruht enthalten Lage BearbeitenDer Anfang der 1970er Jahre umgeleitete Merzbach ist ein Nebenfluss der Rur Er entwassert die Aldenhovener Platte nach Nordosten Langweiler 8 liegt zwischen 134 und 124 m uber NN an einem sanft geneigten Hang am westlichen Rande des Merzbachs Das ortliche Substrat besteht heute aus einer Parabraunerde uber Terrassenschottern der Weichseleiszeit durfte in Altneolithikum aber aus einer Schwarzerde aus Loss bestanden haben Chronologie BearbeitenDie Besiedlung von Langweiler 8 beginnt in der alteren Bandkeramik Flomborn beziehungsweise der Stufe I nach Modderman Es ist die alteste Siedlung auf der Aldenhovener Platte Funktion BearbeitenAuf Grund des Feuersteinrohmaterials nimmt Andreas Zimmermann an dass Langweiler 8 die ubrigen Siedlungen des Merzbachtals mit Silex versorgte Redistribution Das Erdwerk steht nach der gangigen Chronologie am Ende der Siedlungsentwicklung Es enthalt keine Pfostenlocher von Hausern sondern nur Gruben Vielleicht ist dies aber auch durch die schlechte Erhaltung auf dem relativ steilen Hang am Ostrand der Siedlung bedingt Die Interpretation aus zentraler Ort im Sinne Walter Christallers stutzt sich bisher allein auf die Silexrohmaterialien Literatur BearbeitenUlrich Boelicke Gruben und Hauser Untersuchungen zur Struktur bandkeramischer Hofplatze In Siedlungen der Kultur mit Linearkeramik in Europa Internationales Kolloquium Nove Vozokany 1981 Nitra 1982 17 28 Ulrich Boelicke et al Der bandkeramische Siedlungsplatz Langweiler 8 Gemeinde Aldenhoven Kreis Duren Rheinische Ausgrabungen 28 Bonn 1988 Ulrich Boelicke Bandkeramisches Erdwerk Langweiler 8 und zugehorige Siedlung ein Vergleich der Inventare In Festschrift Gunter Smolla Materialien zur Vor und Fruhgeschichte von Hessen 8 Wiesbaden 1999 85 94 50 881666666667 6 2527777777778 Koordinaten 50 52 54 N 6 15 10 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langweiler 8 amp oldid 191257707