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Das Hofplatzmodell wurde in den fruhen 1980er Jahren im Rheinland entwickelt Dem Modell zufolge besteht eine Siedlung der Linearbandkeramischen Kultur LBK aus einem oder mehreren Bauernhofen dessen Haus in jeder Generation neu gebaut wurde Sinn des Modells ist die Rekonstruktion der raumlichen Ordnung und der Chronologie einer Siedlung mit sich uberschneidenden Hausgrundrissen Es dient als archaologische Hilfskonstruktion und ist keine historische Grosse 1 Hofplatz mit seinen typischen Gruben N Nord O Ost W West sonstige Gruben L Langsgruben hausbegleitend auf beiden Seiten F Freie Grube Nach Ulrich Boelicke 1982 Modell einer Linearbandkeramischen Siedlung mit klar erkennbaren Hofplatzen Bei dem Modell wird von der Hypothese ausgegangen dass sich jeweils eine Familie uber mehrere Phasen auf dem gleichen Platz aufgehalten hat und sich somit konstante Eigenheiten ergeben die sie von den Nachbarn unterscheidbar machen Der Hofplatz steht fur eine ovale Aktivitatszone mit einem Radius von 25 Metern um jedes Haus der Wohnplatz fur eine Aktivitatszone mit einem Haus in diachroner Perspektive Auf dem Hofplatz wurden zahlreiche Gruben und Werkanlagen zu verschiedenen Zwecken angelegt deren Bau und Aufgabe synchron zum Hausbau verlaufen muss Das Modell sieht vier Pramissen vor Jedes Haus hat stets nur einen Vorganger und einen Nachfolger Jedes Haus besteht 25 Jahre etwa eine Generation Nicht datierbare Hauser konnen in zeitliche Lucken gesteckt werden falls solche vorhanden sind Wohnplatze setzen sich aus raumlich geschlossenen Hausgruppen zusammen Wohnplatze entstehen dadurch dass neue Hauser in unmittelbarer Nahe zu ihren Vorgangern aufgebaut werden um die Aktivitatszone weiterzunutzen Diese und weitere unterschiedlich sichere Annahmen fuhren verschiedentlich zur Kritik am Modell Entstanden ist das Hofplatzmodell aus grosseren Grabungen des Projekts Siedlungsarchaologie der Aldenhovener Platte SAP von 1971 bis 1981 bei dem mehrere Siedlungen eines Kleinraums untersucht werden konnten sowohl in ihrer raumlichen als auch ihrer zeitlichen Beschaffenheit Entgegen fruheren Modellen z B Wanderbauernmodell konnte hier eine kontinuierliche Besiedlung nachgewiesen werden Bereits fur den Siedlungsplatz Langweiler 2 wurde 1973 die Basis fur das Modell geschaffen das mit den Ergebnissen der Ausgrabung der Grosssiedlung Langweiler 8 bestatigt und ausgebaut wurde Nach N Frohlich wurde nach Veroffentlichung erster Teilergebnisse mit der Gesamtvorlage von Langweiler 8 durch Ulrich Boelicke Detlef von Brandt Jens Luning Peter Stehli und Andreas Zimmermann im Jahre 1988 das Hofplatzmodell etabliert 2 Literatur BearbeitenNico Frohlich Bandkeramische Hofplatze Artefakte der Keramikchronologie oder Abbild sozialer und wirtschaftlicher Strukturen Frankfurter Archaologische Schriften 33 Habelt Verlag 2017 ISBN 978 3774940123 Regina Smolnik Hg Ausgrabungen Siedlungsstruktur und Kulturwandel in der Bandkeramik Beitrage der internationalen Tagung Neue Fragen zur Bandkeramik oder alles beim Alten Leipzig 23 bis 24 September 2010 Dresden Landesamt fur Archaologie 2012 ISBN 978 3943770032Weblinks BearbeitenDas Hofplatzmodell auf praehistorische archaeologie deEinzelnachweise Bearbeiten Frohlich 2017 S 1 f Frohlich 2017 S 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hofplatzmodell amp oldid 216192346