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Langer Oskar war der Spitzname den die Burger der Stadt Hagen Nordrhein Westfalen Deutschland dem 98 Meter hohen Burohochhaus der Sparkasse Hagen gegeben haben Das Gebaude befand sich in der Innenstadt von Hagen und galt als ein Wahrzeichen der Region Eingeweiht wurde das Hochhaus am 29 November 1975 sein Spitzname ist vermutlich eine Anspielung auf den damaligen Sparkassendirektor Oskar Specht Langer OskarBasisdatenOrt Hagen Nordrhein WestfalenBauzeit 1 August 1972 November 1975Eroffnung 29 November 1975Sanierung 1986Abbruch 7 Marz 2004Status abgerissen gesprengt Baustil Internationaler StilArchitekt Karl Heinz ZernikowKoordinaten 51 21 35 N 7 28 18 O 51 359722222222 7 4716666666667 Koordinaten 51 21 35 N 7 28 18 OLanger Oskar Nordrhein Westfalen Nutzung RechtlichesNutzung BurosEigentumer Sparkasse HagenTechnische DatenHohe 98 mHohe bis zur Spitze 101 mHohe bis zum Dach 98 mHochste Etage ca 96 mTiefe von vorne ca 16 5 mEtagen 22 davon 2 Kellergeschosse Aufzuge 3Nutzungsflache ca 12 634 m Umbauter Raum 63 000 m Baustoff Tragwerk Stahl Fassade Glas AluminiumBaukosten ca 75 Mio Deutsche MarkAnschriftStadt HagenLand Deutschland2004 wurde das Hochhaus per Sprengung abgerissen da die notwendige Sanierung von Fassade Treppenhaus Klimaanlage und Heizung sowie die Nachrustung eines zweiten Treppenhauses aus Brandschutzgrunden weit teurer als Abriss und Neubau geworden waren Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Foyer 3 Dach 4 Sicherheitseinrichtungen 5 Autoschalter 6 Sanierungsplane zur Jahrtausendwende 7 Abriss und Sprengung 2004 8 Literatur 9 Galerie 10 Siehe auch 11 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Architekt des Gebaudes ist Karl Heinz Zernikow aus Hagen Am 1 August 1972 wurde der Bau begonnen und am 29 November 1975 fertiggestellt Die bebaute Flache betrug 634 m die Nutzflache 12 634 m Buroflache 7 621 m Das Gebaude war 98 m hoch 37 4 m lang und 18 6 m breit Die Fassade bestand aus einer mit asbesthaltigen Baustoffen belasteten vorgehangten Aluminiumkonstruktion mit einer Flache von ca 10 300 m Der umbaute Raum des Hochhauses betrug ca 64 700 m Eine statische Besonderheit war die durchgangige Stahlbetonscheibe die in Verbindung mit den Aufzugsschachten der horizontalen Aussteifung des Gebaudes diente 102 m lang 9 m breit und bis zu 1 82 m dick Das Sparkassenhochhaus umfasste 22 Etagen davon zwei im Untergeschoss Im Laufe der Zeit wurde die Etagenbelegung durch organisatorische Massnahmen immer wieder geandert Auch die anfangs auf der achten Etage ansassige Stadtbucherei verlegte ihren Betrieb spater in ein anderes Gebaude Die Buroraume waren als funktionale Grossraumburos mit Klimaanlagen und gleichmassiger Beleuchtung angelegt Zeitgemasse und funktionelle Einrichtung sowie moderne Etagenkuchen sollten fur grosstmogliche Effizienz sorgen Es wurden zusatzlich gesonderte Besprechungsraume eingerichtet um in individuellen Gesprachen mit Kreditkunden ungestort zu sein In jeder Etage gab es Pausenraume mit Kuchen Heisswassergeraten und Getrankeautomaten Gutes Arbeiten sollte auch durch die Anordnung der Mobel grosse Pflanzschalen freundliche Farben und zahlreiche Kunstwerke geschaffen werden 1986 wurde das Hochhaus renoviert Dies beinhaltete das Entfernen der Holzverkleidungen im Fluchttreppenhaus auf Anweisung der Feuerwehr sowie eine Neuisolierung des Daches Des Weiteren klagten die Mitarbeiter nach dem Einzug Ende 1975 dass in den Grossraumburos schlechte Luft sei Mehrere Mitarbeiter erlitten einen Kreislaufzusammenbruch Schuld war die Luftungsanlage die uberwiegend nur die benutzte Raumluft umwalzte 1986 wurde die Luftungsanlage ebenfalls saniert Foyer BearbeitenIm Foyer befand sich eine Pfortnerloge die rund um die Uhr besetzt war Vier Mitarbeiter wechselten sich regelmassig zwischen Fruh und Nachtschicht ab Von hier wurde das gesamte Objekt uberwacht und kontrolliert Des Weiteren befanden sich dort die Telefonzentrale uber die alle Anrufe vermittelt wurden Das Foyer wurde auch als Veranstaltungsort genutzt in der Tradition des Hagener Impulses fanden dort zahlreiche Kunst und Kunstgewerbeausstellungen statt Sehr popular waren auch die zum Weltspartag stattfindenden Kindertheaterauffuhrungen Reibekuchentheater im Foyer das bei dieser Gelegenheit regelmassig sehr gut besucht war Dach BearbeitenDer Kran auf dem Hochhaus zuerst grun spater weiss gestrichen diente dazu schwere Bauteile und Maschinen wie z B Aufzugs und Kaltemaschinen in die entsprechende Etage zu transportieren Des Weiteren wurden am Rohbau schwere Materialien fur die Aussentechnik befordert Die Befahranlage fur die schwebende Gondel des Fensterputzers wurde durch den Kran auf die jeweils zu reinigende Seite des Hochhauses befordert Neben dem Kran wurden auch noch eine Funkstation der Telekom sowie eine Windrichtungsanzeige installiert Sicherheitseinrichtungen BearbeitenVon einem Schaltpult aus konnten alle wesentlichen technischen Einrichtungen uberwacht werden So war es moglich einen Defekt rechtzeitig zu erkennen und zu beheben In jeder Etage gab es Anschlusse fur Loschwasser automatische Feuerloschanlagen nach dem Sprinklersystem sorgten fur die notige Feuersicherheit In jedem Geschoss waren ca 80 Sprinkler installiert Rauchmelder Sicherheitstreppenhauser und Fluchtbalkone erganzten das System der Sicherheitsvorkehrungen Bei Stromausfall versorgte ein Notstromgenerator ohne wahrnehmbare Unterbrechung alle funktionswichtigen Teile wie Sprinkleranlagen Lastenaufzug Entluftung und Notbeleuchtung Autoschalter BearbeitenDer Autoschalter war ein weiterer Service der Sparkasse Hagen Bis zum Abriss des Langen Oskars konnten Kunden innerhalb der Offnungszeiten der Sparkasse hier Ein und Auszahlungen und samtliche anderen Bankgeschafte vom PKW aus tatigen Uber eine gesonderte Fahrspur durch die Grashofstrasse zwischen dem Langen Oskar dem Rechtsamt und der Stadtkasse gelangte der Kunde mit seinem PKW direkt zum Autoschalter einem ca sechs Quadratmeter grossen Raum der von einer Mitarbeiterin aus dem Kundenservice besetzt war Sanierungsplane zur Jahrtausendwende BearbeitenNeben einer neuen Fassade die deutlich bessere Warmedammwerte als die Fassade von 1975 aufgewiesen hatte hatte auch die Klimaanlage erneuert werden mussen Die damalige Klimaanlage der Sparkasse Hagen wurde dazu noch mit dem Kuhlmittel FCKW betrieben das auf dem Markt nicht mehr zu beschaffen war Die Restnutzungsdauer mit dem vorhandenen Kuhlmittelbestand war somit begrenzt Die Erneuerungsmassnahmen fur Fassade Treppenhaus Klimaanlage und Heizung fuhrten neben weiterem Aufwand fur diverse Einzelmassnahmen wie Erneuerung der Beleuchtung der Teppichboden Veranderungen an der Sprinkleranlage und an den Elektroverteilungen zu einem Sanierungsaufwand von ca 42 Millionen DM pro Quadratmeter hatten sich somit Kosten von 5 600 DM ergeben Die Kosten fur einen Neubau hatten sich aber nur auf 3 500 DM pro Quadratmeter belaufen Selbst wenn all diese Massnahmen durchgefuhrt worden waren hatte das Sparkassenhochhaus niemals die Wirtschaftlichkeit eines Neubaus erreicht Dieses von einem unabhangigen Gutachterburo ermittelte Ergebnis war auch fur die Sparkasse in seiner Eindeutigkeit uberraschend Hinzu kam dass die Stadt Hagen ihren Raumbedarf nicht mehr durch Anmietung von Buroflachen decken wollte Das hatte fur den Langen Oskar zur Folge gehabt dass rund ein Drittel der Raume leer gestanden hatte Diese Buroflachen waren angesichts der Sanierungskosten kaum zu kostendeckenden Preisen zu vermieten gewesen Auch entsprach der Grundriss der Geschosse nicht mehr den Anforderungen fur Buroflachen im 21 Jahrhundert Die wirtschaftlichen Grunde fur einen Neubau waren damit so stark dass die Tatsache dass der Lange Oskar ein markanter Punkt im Erscheinungsbild der Stadt war kein ausreichendes Argument fur die Erhaltung und Sanierung des Hochhauses bilden konnte Abriss und Sprengung 2004 BearbeitenAufgrund von Undichtigkeiten in der Fassade drang Wasser ein wodurch die Dammung aufweichte Eine Sanierung der Fassade hatte auch die Sanierung der Klimaanlage und den An oder Einbau eines zweiten Treppenhauses aus Brandschutzgrunden zur Folge gehabt Den Sanierungskosten in Hohe von 42 Millionen DM standen Abrisskosten von ca 3 8 Millionen Euro und Neubaukosten von 16 8 Millionen Euro entgegen so dass die Entscheidung fur einen Abriss und Neubau fiel Am 7 Marz 2004 um 10 53 Uhr wurde dieses Gebaude nach Durchfuhrung einer hochst umfangreichen Entkernung und Schadstoffsanierung sowie nach konventionellem Ruckbau der Nebengebaude Stadthaus mit ca 56 500 m umbautem Raum in der bis dahin grossten Sprengung eines Hochhauses in Europa niedergelegt Die Sprengmeister hatten 1450 Sprengladungen mit einer Gesamtmasse von 250 kg so an dem Gebaude angebracht und gezundet dass sich das gesamte Hochhaus Gewicht 26 000 Tonnen Beton und Stahl zunachst faltete sog Kipp Kollaps Sprengung und dann in ein dafur vorgesehenes 55 m langes Fallbett legte ohne dabei Nachbargebaude zu beschadigen Die erfolgreiche Sprengung gilt als Meisterleistung der ausfuhrenden Planungs Abbruch und Sprengfirmen aus Nordrhein Westfalen und Thuringen Etwa 40 000 Zuschauer beobachteten das Ereignis das landesweit live im WDR Fernsehen ubertragen wurde u a moderiert von Gregor Schnittker Zur Sicherheit der Anwohner und Zuschauer wurde der Bereich um das Gebaude in zwei Zonen aufgeteilt in denen sich niemand im Freien aufhalten durfte Zone I mit einem Radius von 140 Metern wurde am fruhen Morgen vollstandig evakuiert In der Zone II mit einem Radius von 140 bis 200 Metern durften sich die Anwohner nur in den ruckwartigen Raumen aufhalten Zum Schutz der Fassaden vor umherfliegendem Gestein und Splittern wurden die umliegenden Gebaude mit Schutzgerusten und einem Vorhang aus Textilvlies uberzogen Die Stadt nahm das international beachtete Ereignis zum Anlass fur ein buntes Rahmenprogramm Es gab unter anderem die Moglichkeit der Ubernachtung mit Sprengfruhstuck Bereits am Vorabend gab es in 15 Lokalen der Innenstadt Live Musik Eine Person versuchte sogar einen Balkonplatz bei Ebay zu versteigern Auch nach der Sprengung hatte dieses Gebaude nicht an Anziehungskraft verloren Trummertouristen versuchten wie nach dem Fall der Berliner Mauer sich ein Stuck Gebaude zu sichern Am 29 August 2014 ist ein Buch uber den Gebaudekomplex erschienen Literatur BearbeitenDietmar Brendel und Detlef Vollmar Geliebt Gehasst Gesprengt Aufstieg und Fall des Langen Oskar Ardenkuverlag Hagen 2014 ISBN 978 3 942184 35 9Galerie Bearbeiten nbsp Langer Oskar wenige Wochen vor der Sprengung die ursprungliche Fassade ist bereits teilweise abgenommen nbsp Sprengung des Langen Oskar nbsp Der Lange Oskar eine Woche nach der Sprengung nbsp Vorne nbsp Hinten nbsp Seite aus Richtung Innenstadt nbsp Seite aus Richtung HauptbahnhofSiehe auch BearbeitenStadthaus Hagen das angrenzende Stadthaus 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Langer Oskar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ausschnitt der Live Ubertragung des WDR Youtube Video Hochauflosende Fotos vom gesprengten Hochhaus Eintrag in der weltweiten Hochhausdatenbank Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langer Oskar amp oldid 236373238