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Langer Abschied Dolgie provody Dolgije prowody ist ein sowjetischer Spielfilm unter der Regie von Kira Muratowa aus dem Jahr 1971 der erst 1987 in der Sowjetunion Premiere hatte FilmTitel Langer AbschiedOriginaltitel Dolgie provodyProduktionsland UdSSROriginalsprache RussischErscheinungsjahre 1971 1987Lange 95 MinutenStabRegie Kira MuratowaDrehbuch Natalja RjasanzewaProduktion Odessa FilmstudioMusik Oleg KarawaitschukKamera Gennadi KarjukSchnitt Walentina OleinikBesetzungSinaida Scharko Jewgenija Ustinowa Oleg Wladimirski Sascha Ustinow Juri Kajurow Nikolai Sergejewitsch Swetlana Kabanowa Tatjana Karzewa Lidija Basilskaja Tonetschka Tatjana Mytschko Mascha Lidija Dranowskaja Jelisaweta Wychodzewa Martschella Tschebotarenko Arbeiterin im Gewachshaus Igor Starkow Kommissionsmitglied Jewgeni Kowalenko Gast Nikolai Roschkow Gast Wiktor Iltschenko Pawel Konstantinowitsch Sofja Belskaja Gast Oleg Jemzew Mime Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Rezeption 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer etwa 18 jahrige Schuler Sascha Ustinow geht mit seiner geschiedenen alleinerziehenden Mutter die seit 15 Jahren in einem Buro als Ubersetzerin arbeitet durch ein Gewachshaus um Blumen zu kaufen Dabei fragt sie ihn uber seinen erst kurzlich stattgefundenen ersten Besuch bei seinem Vater in Nowosibirsk aus worauf er aber nur knappe Antworten gibt Wahrend sie auf dem Friedhof das Grab ihrer Eltern suchen erzahlt Jewgenija Ustinowa ununterbrochen Geschichten aus dem Leben ihres Vaters Nachdem sie die Blumen eingepflanzt hatten aussert sie noch die Bitte ebenfalls dort begraben zu werden Anschliessend fahren sie mit der Eisenbahn zu Nina Iwanowna ans Meer wo deren Familie eine Datsche besitzt Wahrend der gesamten Fahrt muss sich Sascha irgendwelche Belehrungen und Ermahnungen seiner Mutter anhoren bis er sich auf einen anderen Platz setzt Am Ziel angekommen lasst Sascha erst einmal seine Mutter allein die Gastgeber begrussen wobei ihr mit Nikolai Sergejewitsch ein weiterer Gast vorgestellt wird verbunden mit der Bitte ihn etwas zu beschaftigen Diese Aufgabe ubernimmt sie gern und beide gehen sich angeregt unterhaltend durch den weitlaufigen Garten wobei es sogar zu leichten zartlichen Beruhrungen kommt Dann kommt Mascha die Tochter der Gastgeber die eben noch von Sascha beim Kammen ihrer Haare beobachtet wurde aus dem Haus und er sagt ihr dass sie sich sehr verandert hat An seinen eingeblendeten Erinnerungen kann man erkennen dass er vor einiger Zeit einmal etwas mehr fur das Madchen empfand weshalb er sich bisher immer weigerte seine Mutter bei diesem Besuch zu begleiten Auch an diesem Tag ist eindeutig zu erkennen dass Sascha immer noch von Mascha eingenommen ist sie jedoch sein Interesse nicht erwidert was er auch merkt Ihr Angebot sie in der Stadt anzurufen lehnt er mit der Begrundung ab nicht mehr lange in der Stadt zu sein Wahrend alle gemeinsam am Mittagstisch sitzen nutzt Jewgenija Ustinowa zum wiederholten Mal die Gelegenheit ihren Sohn wegen Kleinigkeiten vor allen Leuten zurechtzuweisen Wieder in der Stadt triff Sascha Tatjana Karzewa von der er erfahrt dass sie zum wiederholten Mal eine neue Arbeitsstelle sucht Plotzlich versteckt sie sich denn es nahert sich ein Mann von der Kommission die fur Tatjana zustandig ist Sascha versucht ihn zurechtzuweisen jedoch liest der Mann in Ruhe in dessen Handflache und erkennt darin dass Tatjana dort nicht vorkommt sie ihm also vollig egal ist Das sagt er ihm auch aber erwahnt zugleich sich weiter um Tatjana zu kummern denn sie ist ihm nicht schnuppe Dann geht Tatjana zu Saschas Mutter die sich um eine neue Arbeitsstelle fur sie kummern will Obwohl Jewgenija Ustinowa gerade von einer enttauschenden und erniedrigenden Unterredung mit ihrem Chef kommt kummert sie sich um diese Angelegenheit Dabei erfahrt sie von Tatjana zum ersten Mal dass ihr Sohn sie verlassen will um zu seinem Vater nach Sibirien zu ziehen Da Sascha ihr noch nichts uber seine Plane erzahlt hat geht Jewgenija Ustinowa zum Postamt und bittet ihre zustandige Zustellerin Tonetschka die Post an Sascha Ustinow nicht mehr zuzustellen denn sie wird sie in Zukunft selbst abholen Dann bittet sie noch um eine Benachrichtigung falls ein Brief postlagernd aus Nowosibirsk fur Sascha eingetroffen sein sollte Das lehnt Tonetschka aber ab denn das wurde den Vorschriften widersprechen Wieder zu Hause angekommen sieht Jewgenija Ustinowa ihren Sohn wie er etwas sucht Wie es sich herausstellt handelt es sich um sein gespartes Geld was nicht mehr an seinem Ort liegt Wahrend seine Mutter versucht ihn auszufragen wofur er das Geld benotigt zieht sie sich um denn sie hat die Absicht in ein Theater zu gehen und Sascha fragt sie ob der Mann unten in der Taxe auf sie wartet worauf er aber keine Antwort erhalt Von der Haustur aus gibt Jewgenija Ustinowa dem Mann im Auto es ist Nikolai Sergejewitsch ein Zeichen dass er ein Stuck weiterfahren soll damit Sascha vom Fenster aus nicht einsehen kann dass sie dort einsteigt Obwohl sie uber die ganze Fahrt nur Komplimente hort kommt es zum Streit Jewgenija Ustinowa verlasst wutend das Taxi und geht wieder nach Hause Obwohl es nicht gestattet ist ubergibt Tonetschka ein Packchen aus Nowosibirsk an Saschas Mutter Noch am Ort der Ubergabe offnet sie dieses und kontrolliert den Inhalt Es handelt sich um mehrere Dia Positive und einen Brief ihres Ex Mannes in dem er Saschas Vermutung sie konnte seine Post abfangen keinen Glauben schenkt Zur gleichen Zeit und an der gleichen Stelle fuhrt Sascha von einer Telefonzelle ein Ferngesprach mit seinem Vater das seine Mutter vor der Tur mithoren kann In dem Gesprach bestatigt er seinem Vater dass er sich entschieden hat zu ihm zu ziehen Auf jeden Fall will er weg von seiner Mutter mit der er nicht mehr auskommt Wieder zu Hause baut sie den Diaprojektor auf und betrachtet die Bilder aus dem Packchen In dieser Situation kommt Sascha nach Hause und entdeckt die Bilder sowie den dazugehorigen Brief an ihn Nun lasst sie ihre ganze Wut an ihm aus da er sie verlassen will was sie nicht versteht Auf jeden Fall liegen jetzt die Fakten auf dem Tisch aber Sascha verspricht ihr zu schreiben Auf einer Veranstaltung ihres Betriebes auf der Jewgenija Ustinowa verschiedene Auszeichnungen vornimmt ist auch ihr Sohn dabei der beim anschliessenden Tanzvergnugen auch mit Tatjana Karzewa tanzt wahrend seine Mutter ihn uberall sucht Als sie ihn endlich gefunden hat erzahlt sie jedem was fur einen lieben Sohn sie hat und es vollig richtig ist wenn ein Sohn zu seinem Vater will Dann wollen beide noch das anschliessend stattfindende Konzert besuchen jedoch sind ihre reservierten Platze bereits besetzt und diese Personen machen keine Anstalten diese wieder zu raumen Wahrend auf der Buhne bereits eine Pantomimen Vorfuhrung lauft besteht Saschas Mutter lautstark auf ihre Platze Sascha versucht sie immer wieder zu beruhigen und sie aus dem Saal bringen Beim folgenden Gesangstitel gelingt es ihm endlich und sie verlassen gemeinsam den Saal Als Sascha sieht dass seine Mutter mit den Nerven vollig am Ende ist bekommt er Mitleid mit ihr und verspricht doch bei ihr zu bleiben Produktion und Veroffentlichung BearbeitenDer als Schwarzweissfilm gedrehte Streifen wurde 1971 fertiggestellt hatte aber erst im Juni 1987 unter dem Titel Dolgie provody in der Sowjetunion seine Premiere Obwohl der Film in den vielen Jahren nicht offentlich aufgefuhrt wurde bekamen ihn die Studenten der Moskauer Filmhochschule WGIK regelmassig als Muster eines Film Meisterwerks zu sehen 1 Die erste nachweisbare Auffuhrung in Deutschland erfolgte am 23 April 1993 mit englischen Untertiteln im Berliner F S K Kino 2 Spatere Auffuhrungen mit deutschen Untertiteln sind aus dem Revolverkino im Martin Gropius Bau im Rahmen der Berliner Festspiele des Jahres 2019 bekannt 3 Rezeption BearbeitenDas Filmpodium Zurich schrieb anlasslich mehrerer Auffuhrungen dieses Films in russischer Sprache im Jahr 2020 4 Der prazise Realismus der Figuren wird sowohl auf der Bildebene durch die Cadrage als auch mit einer collagenhaften Montage gebrochen Kurze Einstellungen werden mehrmals repepitiv aneinandermontiert Ton und Bild scheren immer wieder auseinander Auch der Verzicht auf atmospharische Gerausche bricht den Realismus der Bilder und schafft Atmospharen und Stimmungen die an italienischen Neorealismus und franzosische Nouvelle Vague erinnern Im Programmheft des Kinos Arsenal fur den Monat April 2023 steht zu lesen 5 In alltaglichen Szenen evoziert Muratowa den ganzen Gefuhlskosmos einer Frau ihre Sehnsuchte Verletzlichkeit und Widerspruche Fragmentarisch erzahlt mit einer collageartigen Montage und mit Bild Ton Scheren entwickelt sich das beruhrende und facettenreiche Psychogramm einer Mutter Sohn Beziehung und der bevorstehenden Ablosung voneinander Weblinks BearbeitenLanger Abschied in der Internet Movie Database englisch Langer Abschied bei kino teatr ruEinzelnachweise Bearbeiten Langer Abschied in der Retrospektive Kira Muratowa des Berliner Kinos Arsenal Berliner Zeitung vom 22 April 1993 S 41 Langer Abschied im Rahmen der Berliner Festspiele des Jahres 2019 Langer Abschied im Filmpodium Zurich Langer Abschied im Programmheft des Kino Arsenal fur den Monat April 2023 S 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langer Abschied 1971 amp oldid 232848762