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Der Landesverband der Judischen Gemeinden von Nordrhein LVNR mit Sitz in Dusseldorf ist als Korperschaft des offentlichen Rechts ein Zusammenschluss der judischen Gemeinden im Landesteil Nordrhein des Bundeslandes Nordrhein Westfalen Er ist Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland Mit acht judischen Gemeinden 1 und insgesamt 15 921 Gemeindemitgliedern Stand 2020 ist der LVNR der grosste Landesverband innerhalb des Zentralrats 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Jugendreferat 3 Einzelnachweise 4 LiteraturGeschichte BearbeitenDer Verband wurde im Jahr 1945 gegrundet Im Februar 1946 sagte Philipp Auerbach Vorsitzender des Landesverbands der Judischen Gemeinden der Nord Rheinprovinz vor der Konferenz judischer Organisationen in London der einzige Wunsch der deutschen Juden sei ein Leben unter wurdigen Bedingungen Gleichbehandlung mit den Deutschen konne man allenfalls nach Wiedergutmachung des geschehenen Unrechts akzeptieren 3 Vom Marz 1946 bis zum September 1947 legten die Synagogengemeinde und der Landesverband Nordrhein bei der Militarregierung und der Kommunalverwaltung von Dusseldorf Beschwerde im Namen der 300 Gemeindemitglieder ein die laut Julius Dreifuss wegen ihres durch die KZ Haft verursachten schlechten Gesundheitszustandes und des daraus resultierenden hohen Bedarfs an medizinischer Betreuung mehr Strom und Gas benotigten 4 Der Verband beklagte die Benachteiligung judischer Geschaftsleute und Firmeninhaber Philipp Auerbach schlug im August 1946 eine steuerliche Begunstigung von fruheren KZ Haftlingen und NS Verfolgten vor um judische Geschaftsneugrundungen zu ermoglichen 3 Die Jewish Relief Unit bemerkte im Oktober 1946 dass ehemalige judische Geschaftsbesitzer und deren Erben gegenuber den neuen Inhabern der arisierten Geschafte benachteiligt seien weil sie sich wegen KZ Haft nicht fruhzeitig um eine Genehmigung fur eine Geschaftseroffnung hatten bewerben konnen 5 Gemeinde GemeindemitgliederMarz 1946 Ehemalige KZ HaftlingeAachen 62 22Monchengladbach 53 24Krefeld 70 70Duisburg 26 24Dusseldorf 240 101Wuppertal 128 Bonn 85 Essen 146 Bis 1948 protestierten die Synagogengemeinde und der Landesverband Nordrhein beim britischen Stadtkommandanten und bei der Militarregierung des Bezirks im Namen judischer Kaufleute und Unternehmer Diese wollten entweder Baugenehmigungen um im Novemberpogrom 1938 demolierte Geschafte wieder instand setzen zu konnen oder die Ruckubertragung von arisierten Geschaften Weiterhin protestierten diese gegen die Beschlagnahmung von Geschaftsraumen 5 Nach der Grundung des Staates Israel im Mai 1948 und einem neuen amerikanischen Einwanderungsgesetz im Juni 1948 wanderten bis 1949 viele aus dem Land der Tater aus Selbst diejenigen die blieben rechtfertigten ihren Verbleib als vermeintlich befristet und sprachen von einem Leben auf gepackten Koffern 6 Mit dem Zuzug judischer Einwanderer aus den GUS Staaten nach dem Zerfall der Sowjetunion erhohte sich die Mitgliederzahl in den Gemeinden im Bereich Nordrhein so in Aachen von 62 im Jahre 1946 auf 1 440 Mitglieder im Jahr 2005 in Bonn von 85 auf 947 in Dusseldorf von 240 auf 7428 in Duisburg von 26 auf 2860 in Essen von 146 auf 863 in Krefeld von 70 auf 1077 in Monchengladbach von 53 auf 733 und in Wuppertal von 128 auf 2359 Mitglieder Der Verband ist gemeinsam und gleichberechtigt mit der Synagogen Gemeinde Koln und dem Landesverband der Judischen Gemeinden von Westfalen Lippe Vertragspartner des Staatsvertrags vom 8 Juni 1993 zwischen dem Land Nordrhein Westfalen und den judischen Gemeinden in Nordrhein Westfalen Am 1 Januar 2018 ist die funfte Anderung dieses Vertrages in Kraft getreten Sie nimmt den Landesverband Judischer Gemeinden in Nordrhein Westfalen e V als Vertretung der liberalen Gemeinden als vierten Landesverband in das Vertragswerk auf 7 8 Jugendreferat BearbeitenDer Verband hat seit knapp 20 Jahren ein Jugendreferat mit einem Jugendreferenten Die Aufgabe des Jugendreferenten ist es die Kinder und Jugendarbeit der acht Mitgliedsgemeinden zu unterstutzen und sie miteinander starker zu vernetzen Der Name des Jugendreferates ist Esch hebraisch א ש was auf Hebraisch Feuer bedeutet und sinnbildlich fur die Weitergabe des Feuers des Judentums von einer Generation zur nachsten steht 9 Einzelnachweise Bearbeiten Dusseldorf Duisburg Wuppertal Aachen Bonn Essen Krefeld und Monchengladbach Quelle Landesverband der Judischen Gemeinden von Nordrhein K d o R Webseite Zentralrat der Juden in Deutschland Stand 2019 a b Donate Strathmann Judisches Leben in Dusseldorf und Nordrhein nach 1945 In Monika Grubel Georg Molich Judisches Leben im Rheinland Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Koln Weimar Wien 2005 Verlag Bohlau S 243 Donate Strathmann Judisches Leben in Dusseldorf und Nordrhein nach 1945 In Monika Grubel Georg Molich Judisches Leben im Rheinland Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Koln Weimar Wien 2005 Verlag Bohlau S 250 a b Donate Strathmann Judisches Leben in Dusseldorf und Nordrhein nach 1945 In Monika Grubel Georg Molich Judisches Leben im Rheinland Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Koln Weimar Wien 2005 Verlag Bohlau S 254f Monika Grubel Georg Molich Judisches Leben im Rheinland Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Verlag Bohlau Koln Weimar Wien 2005 S 284 Pressemitteilung des Landes NRW Aufgerufen am 10 August 2018 Gesetzestext 7 April 2017 Aufgerufen am 10 August 2018 Quelle Homepage Jugendreferat des Landesverbandes der Judischen Gemeinden von Nordrhein Stand Marz 2012Literatur BearbeitenMonika Grubel Georg Molich Judisches Leben im Rheinland Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Verlag Bohlau Koln Weimar Wien 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landesverband der Judischen Gemeinden von Nordrhein amp oldid 237324980