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Der Ladewagen oder Heulader ist eine Erntemaschine mit der Erntegut wie z B geschnittenes Gras Heu Stroh oder Rubenblatter mechanisiert im Einmannbetrieb aufgeladen werden kann Ladewagen mit geschobener Pickup Inhaltsverzeichnis 1 Funktionsweise 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFunktionsweise Bearbeiten nbsp Traktor mit Ladewagen auf dem Silo beim AbladenDer Ladewagen ist ein Anhanger mit einem umbauten Laderaum Das Erntegut wird mittels einer unter der Vorderseite des Wagens montierten geschobenen oder gezogenen Pickup Trommel mit nachgiebigen Federzinken vom Boden aus aufgenommen und in den Forderkanal gedruckt Dort greift eine kraftige Trommel der sogenannte Laderotor oder eine Forderschwinge mit starren Zinken das Material auf und druckt es in den Laderaum Eine weitere Variante ist die Verwendung eines Rechenforderers welcher heute nur noch von der Firma Agrar Landtechnik in Balterswil CH verwendet wird Die Maschinenfabrik Otto Gruber aus Osterreich verwendet als dritte Alternative Schubstangen als Forderaggregat Der Laderaum ist mit einem Kratzboden ausgestattet Meist werden Seile von Front nach Heck gespannt so dass sich fur das vergleichsweise grobe Material ein geschlossener Transportraum ergibt Dadurch kann die Verdichtung durch den Laderotor intensiver stattfinden Zum gleichmassigeren Entladen in Fahrsilos oder zum gezielten Abladen in der Stallgasse sind viele Ladewagen am hinteren Ende mit Verteilwalzen ausgestattet Um das Ladegut zu zerkleinern kann im Forderkanal optional ein Schneidwerk eingeschaltet werden Die Schneidvorrichtungen verfugen in der Regel uber 10 bis 35 Messer teilweise aber auch bis zu 74 Messer Das Erntegut kann mit diesen in Stucke von 4 bis 8 cm Lange zerschnitten werden Die Genauigkeit und Qualitat des Schnittes ist allerdings nicht mit der eines Feldhackslers zu vergleichen Der Antrieb von Pickup Fordertrommel Schneidwerk Kratzboden usw erfolgt durch den ziehenden Traktor uber eine Zapfwelle Trotz hoher Ladeleistung ist der Kraftbedarf der Ladewagen vergleichsweise gering ein Wagen mit 25 m Ladevolumen lasst sich bereits mit einem 25 kW starken Schlepper betreiben Das Fassungsvermogen der produzierten Ladewagen variiert zwischen etwa 10 und 60 m Silierwagen oder Kombiwagen sind Ladewagen welche extra stabil gebaut sind um alternativ durch Feldhacksler befullt zu werden Insbesondere der Transport von Maissilage stellt hohere Anspruche an die Stabilitat des Aufbaus Die Pickup kann fur solche Zwecke demontiert werden Der Forderschacht muss dann mit einer Bodenplatte verschlossen werden Ferner werden Ladewagen auch als Selbstfahrer gebaut Die Selbstfahrer finden vornehmlich in Gebirgslagen Anwendung da sie sich sehr wendig und hangtauglich konstruieren lassen vgl beispielsweise den Reform Muli Zur besseren Wirtschaftlichkeit konnen die Selbstfahrer durch Aufbauwechsel auch zum Beispiel zum Dungerstreuen oder Ausbringen von Gulle verwendet werden Geschichte Bearbeiten nbsp Erster Ladewagen 1960 nbsp Erster Ladewagen beim Beladen nbsp Erster Ladewagen beim Entladen nbsp Universal Silierwagen von Feldhacksler mit Maissilage befullt schon zu sehen die nicht benutzte gezogen konstruierte PickupVor der Erfindung des Ladewagens musste das Heu auf grosse Wagen z B Leiterwagen geladen werden auf die oben ein sog Weissbaum gebunden wurde damit die Ladung zusammenhielt Der Ladewagen wurde 1960 auf der DLG Ausstellung ab 16 Mai in Koln von dem Erfinder Ernst Weichel erstmals der Offentlichkeit vorgestellt Das Gerat trug bereits den Namen Hamster die Gattungsbezeichnung Ladewagen gab es damals noch nicht Zur Simulation der Ladewagenladung war der Gatteraufbau von innen mit Grasmatten ausgekleidet An einer Stelle war eine Lucke in der mittels eines Diaprojektors Bilder von den anderen Weichel Erzeugnissen vorgefuhrt wurden Der Ladewagen wurde vor der Prasentation in Koln 1960 nicht ein einziges Mal unter realen Bedingungen getestet Erst im Herbst 1960 fand Ernst Weichel Zeit an dem Projekt weiterzuarbeiten Er hat die Vorderwand des Wagens etwas modifiziert das in der Mitte angebrachte Stutzrad auf die Seite versetzt und ihn dann mit seinem Unimog beim Laden von Stroh auf einem abgeernteten Acker ausprobiert siehe Bild Im unteren Bild erkennt man dass es auf Anhieb funktioniert hat Hier wird der Inhalt mittels Kratzboden abgeladen Es dauerte bis 1976 bis die 1960 eingereichte Patentanmeldung DE 11 60 229 1 nach langwierigen Patentrechtsstreitigkeiten zum Patent erteilt wurde Die ersten Ladewagen verfugten noch uber keine Messer und machten daher beim Abladen mehr Arbeit als die alte Methode Weiterhin war die Kompression des Heus nicht hoch genug Nach anfanglicher Skepsis der Fachwelt fand der Ladewagen jedoch eine breite Akzeptanz da der Arbeitsaufwand auf ein Zehntel reduziert wurde Innerhalb eines Jahrzehnts stellten 50 der Grunlandbetriebe auf den Ladewagen um Anfang der 1990er Jahre wurde der Ladewagen oft durch selbstfahrende Feldhacksler ersetzt Mittlerweile erlebt er eine Renaissance da er dem Feldhacksler im Kraftstoffverbrauch sowie der Hangtauglichkeit Tiefgangladewagen uberlegen ist und neue Modelle mit grossem Ladevolumen entwickelt wurden Literatur BearbeitenHorst Eichhorn Herausgeber Landtechnik 7 Auflage Ulmer Stuttgart 1952 1999 ISBN 3 8001 1086 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Loader wagons Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bibliografische Daten DE1160229 B 1963 12 27 auf worldwide espacenet com abgerufen am 21 September 2018Normdaten Sachbegriff GND 4261940 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ladewagen amp oldid 233747943