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Als Kybernetisierung abgeleitet von Kybernetik bezeichnet man die selbstreferentielle Schliessung eines informationellen Netzwerks oder Systems welches sich zunehmend selbst steuert und reguliert Mit selbstreferentieller Schliessung ist gemeint dass das System nicht auf Informationen und Steuerungsimpulse von aussen angewiesen ist Inhaltsverzeichnis 1 Technische und soziotechnische Systeme 2 Soziale Systeme 3 Padagogik 4 Journalismus 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseTechnische und soziotechnische Systeme BearbeitenKybernetisierung technischer oder soziotechnischer auch Arbeits Systeme bezeichnet die Ablosung traditioneller Steuerungs und Kontrollkonzepte durch Mechanismen der Selbstregulation Ruckkopplung und Vernetzung 1 Die sog Cyborg science reflektiert in diesem Zusammenhang die Durchdringung der Soziosphare und des menschlichen Korpers mit Technik 2 Soziale Systeme BearbeitenMit dem Begriff der Kybernetisierung sozialer Systeme wird die Erhohung ihrer reflexiven Selbstorganisationsfahigkeit auf Basis jenseits klassischer Disziplinierungs und Kontrollformen bezeichnet Lernen ist dabei eine wichtige Form der Ruckkopplung Es stutzt sich auf symbolische Informationsinfrastrukturen beginnend mit der Schrift bis hin zu Big Data sowie zunehmend auf korpernahe Technik wie das Smartphone Siehe auch Soziokybernetik Siehe auch ManagementkybernetikPadagogik BearbeitenWahrend die Kybernetik den Menschen als komplexen Funktions und Verhaltensmechanismus auffasst der sich nicht prinzipiell von Maschinen unterscheidet und in den 1960er Jahren grosse Hoffnungen in eine verhaltens und informationstheoretische Durchdringung und Strukturierung des padagogischen Prozesses gesetzt wurden 3 wird in der Padagogik Kybernetisierung heute allenfalls noch im Sinne der der Erhohung der Lernfahigkeit von Individuen im Modus einer gesteuerten Entwicklung verstanden wobei Steuerung Selbststeuerung und Selbsttatigkeit meint Journalismus BearbeitenIm Journalismus und in der neueren Medientheorie bezeichnet man mit Kybernetysisierung die Tendenz dass sich journalistische Arbeitsroutinen zunehmend auf andere journalistische Arbeitsroutinen und nicht mehr auf die Rezipienten bzw auf das Publikum beziehen es handelt sich dabei um eine kybernetische Schliessung des Systems Nach dieser Hypothese werden Themen nicht in Hinblick auf potentielle Interessen in der Umwelt also auf Publika gemacht sondern in Hinblick auf die Optimierung und Aufrechterhaltung des Redaktionsgefuges und der eigenen Position innerhalb des Redaktionssystems journalistische Themen Praferenzen werden damit hochgradig kontingent und spiegeln lediglich was andere Journalisten interessiert bzw was Journalisten glauben dass die Menschen interessiert 4 Das Phanomen wird zusammen mit anderen Beobachtungen als Autopoietisierung 5 oder Autologisierug des Journalismus bezeichnet Siehe auch BearbeitenSelbstreferenzialitat Kybernetische AnthropologieWeblinks Bearbeiten Regieren oder Kontrollieren in der Wissensgesellschaft Uber den Zusammenhang von Wissen Medien und Macht von Thomas Hohne PDF Datei 122 kB Norbert Wiener KybernetikEinzelnachweise Bearbeiten E Hozdic Z Jurkovic Cybernetization of Industrial Product Service Systems in Network Environment in New Technologies Development and Application Springer 2019 S 262 270 Georg Jochum Kybernetisierung von Arbeit Zur Neuformierung der Arbeitssteuerung In Arbeits und Industriesoziologische Studien 6 2013 1 S 25 48 Etwa von Helmar Frank Kybernetische Grundlagen der Padagogik Agis Verlag Baden Baden 1962 Helmut Eisendle Medien und Wirklichkeit In Konstruktivismus in der Medien und Kommunikationswissenschaft Hrsg v Gebhard Rusch u Siegfried J Schmidt Frankfurt am Main 1999 S 215 Stefan Weber Was steuert Journalismus Ein System zwischen Selbstreferenz und Fremdsteuerung UVK 2000 ISBN 978 3896 69293 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kybernetisierung amp oldid 199729767