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Das Kutscherglas Kutscherstumpen oder auch Wachtmeisterglas ist ein Trinkgefass aus Glas das in verschiedenen Formen existiert und das zum Verzehr von Spirituosen oder Bier verwendet wird Kutscherglaser in drei verschiedenen Grossen etwa 19 Jh Mit Schankmass versehene Glassfusse mit gut zu erkennenden nicht ausgeschliffenen Abrissen Modernes belgisches Kutscherglas fur Kwak Bier Inhaltsverzeichnis 1 Ausfuhrungen 1 1 Schnapsglas 1 2 Bierglas 2 Trivia 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAusfuhrungen BearbeitenJe nach Getrank und Herkunft gibt es das Kutscherglas in zwei verschiedenen Grundformen Schnapsglas Bearbeiten Als Schnapsglas wurde es im gesamten deutschsprachigen Raum hergestellt und fand ab etwa dem 18 Jh bei Kutschern oder Wachtmeistern Verwendung Da es Kutschern nicht erlaubt war die Kutsche zu verlassen wahrend ihre Fahrgaste sich bspw in Gasthausern aufhielten wurden die Kutscher vom Gastwirt an der Kutsche bewirtet Bei diesen Glasern handelt es sich um mundgeblasene oder als Pressglas hergestellte kleine Spitzkelche bzw Fussbecher aus dickwandigem und farblosem Glas mit einem breiten Scheibenfuss und einem angesetzten sich konisch weitenden Schaft auf dem sich nahtlos die trichterformige Kuppa mit meist verwarmten Rand anschliesst Die uberwiegend nicht besonders hochwertig hergestellten Glaser hatten oft einen nicht ausgeschliffen Abriss und kleine Luftblaseneinschlusse Meistens wurde in den Schaft eine grosse Luftblase eingestochen seltener waren die Glaser verziert Auf jungeren Glasern aus dem 19 Jh waren am Abriss des Glases anfangs die Zeichen des Glasblasers und spater das Schankmass angebracht Bierglas Bearbeiten Als mundgeblasenes Bierglas fanden die rundkolben bis birnenformig mit trichterformiger Offnung ausgefuhrten Glaser in der Vergangenheit ebenfalls bei Kutschern Verwendung Fur diese Art Kutscherglas gab es direkt am Kutschbock eine Haltevorrichtung in die die Glaser eingehangt werden konnten In der heutigen Zeit nutzt es bspw die belgische Brauerei Kwak zum Ausschenken seiner Biere Durch den gewolbten Boden ist die Nutzung einer Stutze zur Vermeidung des Umkippens notwendig Trivia BearbeitenIm Jahr 1973 wurde in unmittelbarer Nahe der Richtstatte von Riensforde ein etwa 12 cm hohes Kutscherglas gefunden aus dem ein an Epilepsie Erkrankter bei einer Hinrichtung im Jahr 1856 Blut der Hingerichteten getrunken haben soll Das Glas wird im Schwedenspeicher Museum in Stade ausgestellt 1 Literatur BearbeitenKarlheinz Joos Emailbemalte und gravierte volkstumliche Glaser 1700 1800 ab Seite S 142 Prometheus Verlag 2017 ISBN 978 3 9814271 3 4 Thomas Dexel Gebrauchsglas Glaser des Alltags vom Spatmittelalter bis zum beginnenden 20 Jahrhundert ab Seite S 198 Braunschweig Klinkhardt amp Biermann 1977 ISBN 978 3 7814 0115 0Weblinks BearbeitenKutscherglas in der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg verzierter und gekronter Kutscherstumpen in der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Glasfund in Stade Sie tranken daraus das Blut der Kindsmorderin Spiegel Online 10 Dezember 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kutscherglas amp oldid 237691512