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Kurt Conle 10 Marz 1918 in Mulheim an der Ruhr 12 Januar 1966 in Immenstadt im Allgau war ein deutscher Architekt Bauunternehmer und Grunder der Fluggesellschaft LTU Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Das Bauunternehmen Conle 3 Grundung der Firma LTU 4 Privates 5 LiteraturJugend und Ausbildung BearbeitenKurt Conle wurde als Sohn des Schreinermeisters Heinrich Conle und seiner Frau Berta Sieper in Speldorf geboren Sein Vater stammte aus dem hessischen Ruhlkirchen und war 1899 mit seiner ersten Frau Franziska und Tochter Katharina nach Mulheim an der Ruhr gezogen Dort bekamen sie weiteren Nachwuchs Maria 1900 Anna 1905 und Karl 1908 1914 starb Heinrichs Frau im Alter von 33 Jahren 1915 heiratete er ein zweites Mal Aus der Ehe mit Berta Sieper gingen vier weitere Kinder hervor Heinrich August 1915 Kurt 1918 Werner 1921 und Gunter 1923 Sohn Kurt ging nach seinem Schulabschluss 1934 bei seinem Vater Heinrich in die Lehre Nach der Gesellenprufung als Zimmerer und Tischler schrieb er sich 1938 bei der Staatsbauschule in Essen als Student ein wo er 1940 seinen Abschluss als Bauingenieur machte Einige Monate lang sammelte er noch als Bauleiter der Essener Hochtief AG berufliche Erfahrung bevor er zur Kriegsmarine einberufen wurde Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft schrieb er sich 1945 als Student im Fach Architektur an der Kunstakademie Dusseldorf ein und legte nach einem Studienabstecher an die TU Munchen 1948 sein Examen als Architekt ab Das Bauunternehmen Conle BearbeitenNach dem Studium machte sich Kurt Conle selbststandig Gemeinsam mit seinem alteren Bruder Heinrich Heinz grundete er 1948 in Speldorf ein Architekturburo das sich im westlichen Ruhrgebiet schnell einen Namen machte War das erste Bauprojekt noch ein bescheidenes Einfamilienhaus so folgten grossere Auftrage fur Schulen Krankenhauser sowie verschiedene offentliche Verwaltungsgebaude Die Bruder Conle engagierten sich auch im sozialen Wohnungsbau Sie kauften grossere Grundstucksareale und zogen dort Komplexe von Sozialwohnungen hoch so in Duisburg Ruhrort und in den Mulheimer Stadtteilen Dumpten Broich und Speldorf Andere Grossprojekte lagen in Duisburg Grossenbaum und Duisburg Hamborn In Mulheim waren der Wohnpark Uhlenhorst die Siedlung Krahenbuschken und die Siedlung an der Saarner Kuppe unter den Projekten der Conles Kurt Conle expandierte und begann andere Baufirmen aufzukaufen Neben Firmen im Ruhrgebiet erwarb er eine Fensterfabrik sowie ein Sagewerk in Bayern wo er auch eine Jagd betrieb Anfang der 1960er Jahre kaufte Conle in grossem Umfang Grundstucke in Ostwestfalen sowie in Weeze und Monchengladbach um diese mit Siedlungen fur die englischen Besatzungstruppen zu bebauen Bei allen Bauprojekten waren die Arbeitsbereiche der beiden Conle Bruder getrennt Wahrend Kurt Conle sich um die kaufmannischen Angelegenheiten kummerte war sein Bruder Heinz fur die Architekturentwurfe und den baulich technischen Bereich zustandig Diese Aufgabenteilung bewahrte Heinz Conle einige Jahre spater vor einer Verurteilung durch das Landgericht Duisburg In einem seit 1961 laufenden Verfahren wurden die Gebruder Conle beschuldigt im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus das Land Nordrhein Westfalen mit falschen Abrechnungen um rund 500 000 DM betrogen zu haben Wegen Krankheit und somit fehlender Verhandlungsfahigkeit wurde das Verfahren gegen Kurt Conle zunachst abgetrennt und mit dessen Tod 1966 schliesslich ganz eingestellt Sein Bruder Heinrich musste sich jedoch vor Gericht verantworten In den Verhandlungen verwies er darauf dass fur die Finanzangelegenheiten der Firma ausschliesslich sein Bruder Kurt verantwortlich gewesen sei Das Verfahren endete nach sechs Jahren im Februar 1967 mit einem Freispruch da die Vorwurfe nach dem Tod von Kurt Conle nicht mehr uberprufbar waren Grundung der Firma LTU BearbeitenDie florierenden Geschafte seines Bauunternehmens ermoglichten es Kurt Conle sich 1955 einen langgehegten Traum zu erfullen Er erwarb ein kleines zweimotoriges Privatflugzeug der Marke Cessna von seinem Wiesbadener Geschaftspartner Sachsenberg der in seinem Zweitberuf Vertreter der Firma Cessna war Bei dieser Gelegenheit machte ihn Sachsenberg auf die Geschaftsidee eines Englanders aufmerksam der gerade eine Firma namens LTU gegrundet hatte Bei dem Unternehmensgrunder handelte es sich um Bernard A Dromgoole der zusammen mit seinem Landsmann Ronny Myhill im Februar 1955 ein Flugunternehmen die Lufttransport Union gegrundet und dazu ein Flugzeug gechartert hatte Ziel war es einen eigenen Flugbetrieb aufzubauen Die dazu notwendigen Verkehrsrechte wurden von den zustandigen deutschen Behorden jedoch nur erteilt wenn die Mehrheitsgesellschafter des Unternehmens deutsche Staatsangehorige waren Die Einbindung des flugbegeisterten Bauunternehmers Conle in das Projekt schaffte optimale Voraussetzungen fur den Start des Unternehmens da Conle uber hervorragende Kontakte zu deutschen Banken verfugte Kurt Conle genoss das Vertrauen der Kreditgeber und verfugte mit seinem Bauunternehmen uber die notwendigen Sicherheiten Das technische Wissen sowie die Kontakte zu den Flugzeugherstellern brachten Dromgoole und Myhill in die Firma mit ein Am 20 Oktober 1955 wurde die Firma LTU mit einem Gesellschaftskapital von 30 000 DM ins Handelsregister Frankfurt eingetragen wobei zunachst ein Drittel seit 1956 dann zwei Drittel der Geschaftsanteile bei Kurt Conle und seiner Familie lagen Der erste regulare Passagierflug fand am 4 Marz 1956 von Frankfurt am Main nach Catania Sizilien statt Um Flugreisen in sudliche Lander auch ausserhalb der Sommersaison attraktiv zu machen entwickelten Conle und seine Mitarbeiter Konzepte um Hoteliers zur Nachrustung ihrer Hotels und Ferienanlagen mit Heizungen zu motivieren Zudem beteiligten sich Vertreter der Firma LTU an Arbeitsgruppen auf Landes und Bundesebene um zeitversetzte Ferien in den deutschen Bundeslandern durchzusetzen Firmeninhaber Kurt Conle hatte die Vision dass eines Tages alle Deutschen mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen wurden Sein legendarer Leitspruch lautete Fliegen ist fur alle da Kurt Conle wurde 1959 Hauptgesellschafter und verlegte 1961 den Flugverkehr von Frankfurt am Main nach Dusseldorf welches der Heimatflughafen der Fluggesellschaft bis zu ihrer Auflosung blieb Hier erlebte die Airline in den 1960er Jahren ein florierendes Geschaft Mitten im wirtschaftlichen Aufschwung starb Kurt Conle nach schwerer Krankheit am 12 Januar 1966 Die von der Erbengemeinschaft ernannten Treuhander stellten sein Firmenimperium auf den Prufstand und uberlegten die weniger profitablen Firmen zu verkaufen Auch LTU stand zur Disposition da die Fluggesellschaft in der Vergangenheit stark vom Wohlwollen des Firmenchefs Conle profitiert hatte der sich auch von Verlusten nie davon hatte abhalten lassen Geld in das Unternehmen zu investieren Mit den beiden Geschaftsfuhrern hatte Conle vor seinem Tod einen Finanzplan ausgearbeitet der vorsah dass bis 1972 alle Gewinne in die Firma reinvestiert werden sollten In Verhandlungen wurden die Treuhander uberzeugt diese Vereinbarung einzuhalten und das Unternehmen im Sinne von Kurt Conle weiterzufuhren Privates BearbeitenKurt Conle war mit Hilde Conle geborene Heckhoff 1920 2006 verheiratet Gemeinsam hatten sie drei Tochter Beate Huttner Ulrike Paulus und Vera Conle Kalinowski Literatur BearbeitenJosef Krauthauser und Ulrich Kappner Fliegen ist fur alle da Von der Vickers Viking zum Airbus A 330 Die Geschichte der LTU NARA Verlag Allershausen 1996 ISBN 3 925671 21 8 LTU Ruckblick 5 Jahrzehnte Lebensfreude Hrsg von ok Kommunikation Mulheim an der Ruhr 2005 Jens Roepstorff 50 Jahre LTU eine Erfolgsgeschichte mit Mulheimer Beteiligung In Mulheimer Jahrbuch 2006 S 83 86 Jens Roepstorff Kurt Conle Mulheimer Bauunternehmer und Pionier der Luftfahrt In Horst A Wessel Hrsg Mulheimer Unternehmer und Pioniere im 19 und 20 Jahrhundert Klartext Verlag Essen 2012 S 201 210 Normdaten Person GND 1023337843 lobid OGND AKS VIAF 316739313 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Conle KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer Grunder der Fluggesellschaft LTUGEBURTSDATUM 10 Marz 1918GEBURTSORT Mulheim an der RuhrSTERBEDATUM 12 Januar 1966STERBEORT Immenstadt im Allgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Conle amp oldid 237179730