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Kurt Benning 31 Januar 1945 in Pleystein Oberpfalz 24 Marz 2017 in Munchen 1 war ein deutscher Zeichner Fotograf und Maler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen 4 Werke in offentlichen Sammlungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKurt Benning absolvierte von 1961 bis 1964 eine Uhrmacherlehre in Stuttgart Von 1965 bis 1969 studierte er an der Akademie der Bildenden Kunste Munchen unter anderem bei Karl Fred Dahmen 1969 1970 war er mit einem DAAD Stipendium an der Central School of Art London 1972 1973 mit einem British Council Scholarship am Royal College of Art London Von 1971 bis 1975 arbeitete Benning als Grafiker und Fotograf am Goethe Institut London Er lebte und arbeitete in Munchen und Gunderding Niederbayern Am 24 Marz 2017 verstarb er nach langer Krankheit in Munchen Werk BearbeitenBenning verwendete die unterschiedlichsten Medien Fotografie und Film dienten ihm dabei zur Aufzeichnung von Zeitablaufen und Spuren die die Zeit geschaffen hat Davon ausgehend entstand in den 1970er und 80er Jahren prozesshafte Malerei z B Kreise die auf der am Boden liegenden Leinwand gezogen wurden und skulpturale Installationen z B aus Seilen Geometrische Grundformen wie Kreis und Quadrat fuhrten auch zu Steinskulpturen Neben den Fotos von zufallig gefundenen Dingen die wie Skulpturen oder Eingriffe in die Natur im Sinne der Land Art erinnern entstanden Portratfotos von bekannten Menschen wie Michael Hamburger Freunden und fluchtigen Bekanntschaften Die Zeichnungen der 1960er bis 1980er Jahre zeigen traum und albtraumhafte Landschaften und Situationen Danach entstanden auch in diesem Medium vor allem prozesshafte Werke Belgrader Zeichnungen Fasziniert war Benning von den Spuren die Menschen hinterlassen seien es Dinge die sie bearbeitet haben oder das Leben das sich in Hinterlassenschaften dokumentiert Hinterlassenschaft u a 2009 im Kolner Kolumba Museum ausgestellt und Burgtreswitzmensch 2016 17 ebenda ausgestellt 2 Im Jahr 1983 war Kurt Benning auf der Gruppenausstellung Aktuell 83 in Munchen vertreten Ab Mitte der 1990er Jahre begann Benning anfanglich zusammen mit Hermann Kleinknecht das Projekt Videoportrats Das Konzept bestand darin Menschen aus allen sozialen Klassen unterschiedlichsten Berufsgruppen und jeden Alters filmisch zu portratieren um ein moglichst vielschichtiges Bild unserer Gesellschaft anhand von Einzelpersonen zu erhalten die sich jeweils in Form eines einstundigen Monologs aussern Die stetig wachsende Sammlung dieser Portrats verstand sich als work in progress Eine Auswahl war 2016 17 ebenfalls in Kolumba ausgestellt In den mehr als 100 fertiggestellten Portrats finden sich unter anderen Walter Kempowski Vlado Kristl Martin Sperr Gottfried Knapp Hartmut Riederer Sigi Zimmerschied Rudiger Schottle oder Tian Harlan Seit 2011 war ein weiteres gleichfalls fortlaufendes Videoprojekt mit dem Titel Betrachtungen in Arbeit Es handelt sich dabei um Aneinanderreihungen unterschiedlichster jeweils etwa zehnminutiger meist mit unbewegter Kamera aufgenommener Sequenzen aus Alltagssituationen oder Naturbetrachtungen Die Mitarbeit an Kurt Bennings Videoprojekten Computersimulationen und Animationen sowie die digitale Aufbereitung und Archivierung alterer Arbeiten ubernahm der Munchner Kommunikationsdesigner Wolfgang Seiss ab 1994 Noch als Akademiestudent 1967 initiierte Benning eine Plakataktion Rettet Munchens Fassaden die spater dank des Engagements junger Studenten der Kunstgeschichte an der Munchner Ludwig Maximilians Universitat zum Fassadenpreis der Landeshauptstadt Munchen und einem vertieften Interesse am kulturellen Bauerbe fuhrte Kurt Benning fuhlte als einer der ersten den Verlust den jeder Abbruch jeder Kahlschlag bewirkte Verluste wurden sein Metier Er wollte dem sogenannten Fortschritt die Maske der Notwendigkeit heute meist Alternativlosigkeit genannt abreissen und wurde zum Lebenslangen Spurensicherer Kunst als Anthropologie und Selbsterforschung wie es der Kunsthistoriker Gunter Metken formulierte 3 2017 erschien hierzu die Publikation Stadien des Zerfalls Am 17 Oktober 2018 vollendete die Stiftung Kurt Benning das letzte und grosste Werk des Kunstlers die Skulptur Kubus die auf 1800 m Hohe oberhalb des Schwarzwassertals in Tirol am Fusse des Bockkars und in der Nahe des Jubilaumswegs aufgestellt wurde Auszeichnungen Bearbeiten1980 Forderung der Johannes Eichner und Gabriele Munter Stiftung 1982 Forderpreis der Stadt Munchen fur Malerei 1984 Staatlicher Forderpreis im Bereich Bildende Kunst Munchen 1986 Stipendienaufenthalt im Kunstlerhaus Villa Waldberta Feldafing 1994 Stipendium der Budapest Galeria Budapest Werke in offentlichen Sammlungen BearbeitenKolumba Koln Victoria and Albert Museum London Arts Council of Great Britain London Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen Staatliche Graphische Sammlung Munchen Bibliotheque nationale de France Paris Universitat Regensburg Steinskulptur Universitat Passau Steinskulptur Fachhochschule Rosenheim Wandmalerei Literatur BearbeitenKurt Benning Material fur Poesie Texte Sabine Fehlemann Von der Heydt Museum Wuppertal 1986 Kurt Benning Malerei Skulptur Photographie Zeichnung Fotografien von Silke Eberspacher Heinz Herzer Wolfgang Mayer Texte Rudiger Joppien Gottfried Knapp Herbert Schneidler Andreas Strobl Stadtische Galerie Regensburg 1993 ISBN 3 925753 34 6 Kurt Benning natura morta Essay von Andreas Strobl Vizivarosi Galeria Budapest 1995 Kurt Benning Belgrader Zeichnungen Mit einem Essay von Jana Konschak Galerie Heinz Herzer Munchen 1999 ISBN 3 9803962 2 3 Gottfried Knapp Andreas Strobl Kurt Benning Kurt Benning Nachrichten von gestern Klinger Passau 2004 ISBN 3 932949 30 7 Deutsches Dorf im Winter Stutz Passau 2006 ISBN 3 88849 118 5 Kunst am Campus Klinger Passau 2008 ISBN 978 3 932949 77 7 Peter Pinnau Hrsg Kurt Benning Nachrichten von gestern 2 Bande Rathausgalerie Munchen Munchen 2008 Kurt Benning Burgtreswitzmensch Rathausgalerie Munchen Munchen 2008 Kurt Benning Hinterlassenschaft Ein deutsches Erbe Kolumba Werkbuch 32 Kunstmuseum Kolumba Koln 2009 ISBN 978 3 9813182 0 3 Kurt Benning Stadien des Zerfalls Munchen 1967 69 London 1969 72 Munchen 2017 3 Band zu Nachrichten von gestern Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Kurt Benning im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website des Kunstlers Abgerufen am 18 November 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Traueranzeige auf trauer sueddeutsche de vom 28 Marz 2017 Abgerufen am 5 April 2017 Seite zur Ausstellung Kolumba Abgerufen am 10 Oktober 2017 Nachruf von Peter B Steiner in Christ in der Gegenwart Jg 69 14 2017 Normdaten Person GND 119149583 lobid OGND AKS LCCN nr2007000793 VIAF 5734685 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Benning KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Zeichner Fotograf und MalerGEBURTSDATUM 31 Januar 1945GEBURTSORT PleysteinSTERBEDATUM 24 Marz 2017STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Benning amp oldid 223033133