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Kupferresinat ist eine grune und transparente Lasur die vor allem in der Malerei verwendet wird Diese wird aus einer Kombination von Kupfersalzen und Harzen hergestellt Sie wird auch transparentes Kupfergrun genannt Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Herstellung 3 Geschichte 4 Nachweis 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEigenschaften BearbeitenKupferresinat besteht uberwiegend aus Kupfersalzen und Harzsaure Abhangig von der Herstellungsart weist es einen neutralen bis warmen Grunton auf 1 Um die Lichtbestandigkeit zu testen wurden Versuche mit verschiedenen Lichtquellen durchgefuhrt Die Farbe verfarbt sich bei einer intensiven Ultraviolettstrahlung und erhalt einen braunlichen Ton Tageslicht oder ein kurzeres Bestrahlungsintervall haben eine geringe bis gar keine Auswirkung auf das Erscheinungsbild 2 Ausser der Einstrahlung ist auch das verwendete Harz ein weiteres Kriterium Vergleichsweise besitzt Venezianisches Terpentin wenige Sauregruppen und kann somit schlechter mit dem Kupfer im Grunspan reagieren Daraufhin kann nur schlecht Kupferresinat gebildet werden und die Bindung ist weniger stabil und kann durch Lichteinstrahlung besser angegriffen werden Im Gegensatz dazu bietet Kiefernharz mit seinen vielen Sauregruppen eine deutlich stabilere Bindung daraus folgend ein lichtbestandiges Kupferresinat 3 Beim Erhitzen schmilzt es und farbt sich braun Bei hoher Temperatur und langem Zeitraum wird der Werkstoff zu schwarzem Kupferoxid und Kohlenstoff zersetzt Die Zugabe von organischen Losungen wie Benzol oder Chloroform sorgt fur die Loslichkeit von Kupferresinat Jedoch ist die Farbe nicht loslich wenn sie in einem trockenen Olfilm eingeschlossen wird Herstellung BearbeitenDa die Definition von Kupferresinat so breit gefachert ist besteht daraus folgend auch keine einheitliche Herstellungsart Eine der altesten Methoden zur Herstellung von Kupferresinat geht hervor aus den Aufzeichnungen des Mediziners Theodore Turquet de Mayerne aus dem 17 Jahrhundert In dem Mayerne Manuskript beschrieb er die Herstellung wie folgt zwei Unzen venezianisches Terpentin und eineinhalb Unzen Terpentin vermischen danach zwei Unzen zerkleinertes Grunspan hinzufugen und uber heisser Asche kochen lassen Aufgetragen auf Glas lasst sich die Farbqualitat uberprufen Zum Schluss muss das Kupferresinat durch ein Leinentuch gefiltert werden Durch dieses Verfahren wird eine dickflussige und transparente Masse hergestellt die uber mehrere Monate nur sehr langsam trocknet Das Endprodukt kann entweder sofort als Glasur oder zu Pulver verarbeitet werden 4 Eine weitere Herstellungsart ist in den Aufzeichnungen eines florentinischen Buches von Birelli aus dem Jahr 1601 festgehalten worden Dieses beschreibt die Methode eine grune Farbe herzustellen welche fur Glas verwendet werden kann ein Pfund weisses Terpentinharz drei Unzen Mastix und eine halbe Unze Wachs zusammen geben und uber massigem Feuer auf Kohle aufkochen lassen Dabei muss das Gemisch permanent umgeruhrt werden Danach wird alles in einen anderen Behalter umgegossen und eine Unze Grunspan schrittweise hinzugegeben Das konstante Ruhren ermoglicht eine gleichmassige Vermischung der Inhaltsstoffe Schlussendlich wird das Gefass zuruck in die Holzkohleasche gestellt Das erneute Erwarmen des Gemisches sorgt dafur dass die Farbe sich wieder verflussigt und sich somit gleichmassiger auftragen lasst Derselbe Autor beschreibt eine zweite Moglichkeit zur Anfertigung von einem sogenannten smaragdahnlichen Grunton bestehend aus Leinol Alunit und hochwertigem Grunspan zu denen spater Kiefernharz hinzugefugt wird Bei der heutigen Herstellung reagiert eine Kupfersalzlosung mit einer flussigen Natriumresinatlosung 5 Ein weiteres Vorgehen ist das Schmelzen von Harz mit reaktionsfahigen Kupfersalzen Geschichte BearbeitenDie meiste Verwendung fand Kupferresinat zwischen der Renaissance und Barockzeit 6 Die ersten vermuteten Nachweise lassen sich bis in das Mittelalter zuruckverfolgen Hierbei wurde es in Bilderhandschriften verwendet 7 Gebraucht wurde sie aber vor allem in den niederlandischen und italienischen Olgemalden des sechzehnten Jahrhunderts Danach ging der Gebrauch der Farbe in ganz Europa deutlich zuruck Man vermutet dies lage an der braunen Verfarbung vom Kupferresinat 8 Jedoch konnen keine dieser Entdeckungen als Fakten angenommen werden da das Kupferresinat auch durch eine Reaktion mit der Lichteinstrahlung oder anderen Pigmenten hatte entstehen konnen Bis jetzt reichen die wissenschaftlichen Kenntnisse nicht aus um diesen Nachweis zu be oder zu widerlegen Nachweis BearbeitenDer Kupfergehalt in transparenten Gruntonen ist nicht ausreichend fur einen Beweis von Kupferresinat da dieser unter dem Mikroskop keine einzelnen Pigmentpartikel anzeigt Stattdessen wird die Harzsaure mithilfe von Dunnschichtchromatographie oder Gaschromatographie nachgewiesen In der Praxis wird Gaschromatographie selten verwendet da diese eine Farbprobe von ungefahr einem Milligramm benotigt die in den wenigsten Fallen zur Verfugung gestellt werden kann Deswegen ist Gaschromatographie mit Massenspektrometrie Kopplung am geeignetsten In diesem Prozess entnimmt man freie Sauregruppen des Harzes und lasst es zu Methylester reagieren um es dann mit seinem Massenspektrum zu bestimmen Dadurch lasst sich der stabile dehydroabietatische Anteil der Harzschicht nachweisen 9 Literatur BearbeitenAshok Roy Editor Artist s Pigments A Handbook Of Their History And Characteristics Band 2 National Gallery of Art Washington Archetype Publications London 2012 ISBN 978 1 904982 75 3 J Paul Getty Trust Historical Painting Techniques Materials and StudioPractice Getty Conservation Institute 1996 ISBN 0 89236 322 3 David A Scott Copper and Bronze in Art Corrosion Colorants And Conservation Getty Conservation Institute 2002 ISBN 0 89236 638 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Phillip Ball Bright Earth The Invention of Colour Vintage Books London 2008 ISBN 978 0 099 50713 0 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ingo Klockl Chemie der Farbmittel In der Malerei Walter de Gruyter 2015 ISBN 978 3 11 037451 3 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Theodore Turquet de Mayerne Mayerne Manuskript auch bekannt als Sloane MS 2052 ca 17 Jahrhundert British Library MS ViewerWeblinks BearbeitenThe Color of Art Pigment Database Pigment Green Kupferresinat im Kremer Online Shop Pigment Copper rust Verdigris and Copper ResinateEinzelnachweise Bearbeiten Ashok Roy Artist s Pigments A Handbook Of Their History And Characteristics Band 2 2012 S 150 Ashok Roy Artist s Pigments A Handbook Of Their History And Characteristics Band 2 2012 S 150 151 David A Scott Copper And Bronze Art Corrosion Colorants And Conservation 2002 S 296 Theodore Turquet de Mayerne Mayerne Manuskript Ashok Roy Artist s Pigments A Handbook Of Their History And Characteristics Band 2 2012 S 149 Ingo Klockl Chemie der Farbmittel In der Malerei 2015 S 13 David A Scott Copper And Bronze Art Corrosion Colorants And Conservation 2002 S 294 David A Scott Copper And Bronze Art Corrosion Colorants And Conservation 2002 S 295 296 Ashok Roy Artist s Pigments A Handbook Of Their History And Characteristics Band 2 2012 S 151 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kupferresinat amp oldid 223846566