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Das Schloss Krzyztopor anhoren fruher Krzysztopor de Kreuz Beil war ein befestigter Palast in Ujazd in der Gmina Iwaniska von dem heute nur eine Ruine erhalten ist Die Anlage liegt im Powiat Opatowski der polnischen Woiwodschaft Heiligkreuz etwa 40 km westlich von Sandomierz Trotz der Nahe zu mehreren sehenswerten Stadten mit erhaltenen historischen Stadtkernen und einer mittlerweile vernunftigen Strassenanbindung wird die imposante Ruine bislang von Touristen wenig besucht Die Ruine von Schloss Krzyztopor im Fruhjahr 2010 teilweise mit Schutzdachkonstruktion Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Trivia 4 Anmerkungen und Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Schloss wurde von 1627 bis 1644 fur den Wojewoden von Sandomierz Krzysztof Ossolinski 1587 1645 einen Bruder von Jerzy Ossolinski errichtet Die Bauleitung hatte Lorenzo Senes 1 Der Bauherr starb bereits ein Jahr nach Fertigstellung Der Erbe war sein Sohn Krzysztof Baldwin Ossolinski der nur vier Jahre spater in der Schlacht von Zborow Chmelnyzkyj Aufstand 1649 fiel Da er keine Nachkommen hatte wurde die Anlage in der Folge von den Familien Denhoff und spater Kalinowski ubernommen Von 1655 bis 1657 wurde das Schloss Opfer von Zerstorungen durch schwedische Truppen Der Schaden dieser Zerstorungen war so umfangreich dass das Schloss nur in Teilen vor allem der Westflugel wieder aufgebaut wurde Hier wohnten nacheinander die polnischen Adelsfamilien Morsztyn Wisniowiecki und Pac In der Zeit der Konfoderation von Bar wurde das von konfoderierten Einheiten verteidigte Krzyztopor 1777 von russischen Truppen erobert die die Anlage erneut zerstorten Der letzte bekannte Bewohner war von 1782 bis 1787 Stanislaw Soltyk ein Verwandter des Krakauer Bischofs Kajetan Soltyk der das Schloss erworben hatte danach wurden die Gebaude endgultig unbewohnbar 1815 erwarb die Familie Lempicki das Schloss Spater fiel es in die Hande der Orsettis Wahrend des Zweiten Weltkriegs versteckten sich hier Partisanen und nach Kriegsende ubernahm der Staat die Anlage Im Jahr 1971 wurden Teile rekonstruiert 1980 entschied das polnische Innenministerium das Schloss in seiner Gesamtheit wiederaufzubauen um es als Ferieneinrichtung fur Offiziere zu nutzen Doch bereits 1981 kam dieses Projekt wegen der Verhangung des Kriegszustandes zum Erliegen Nach weiteren Teilrestaurierungen stehen heute rund 90 der ursprunglichen Mauern ein Teil der Ruinen wurde provisorisch uberdacht Zu weitergehenden Instandsetzungen fehlen finanzielle Mittel nbsp Stich von Erik Dahlbergh aus dem Jahr 1655 nbsp Rekonstruktion des SchlossesBauwerk BearbeitenDie Anlage wurde im damals in Polen modischen Typus eines Palazzo in fortezza gebaut Sie wird den Baustilen des Fruhbarocks und des Manierismus zugerechnet Das Bauwerk steht auf einer funfeckigen Befestigungsanlage die an den Spitzen mit vier Bastionen unbebaut und ursprunglich mit Kanonen bestuckt symmetrisch gegenuberliegend und einer funften Bastion mit einem achteckigen Turm bebaut gegenuber dem Haupteingang bestuckt ist Die Befestigungsanlage wurde auf einem vorher abgeflachten steinigen Hugel errichtet Das gesamte Ensemble wurde aus lokal verfugbaren Natursteinen sowie Sand und Ziegelsteinen gebaut Der trapezformige Innenhof wird von zwei zweigeschossigen Flugeln sowie dem viergeschossigen Schloss umgeben Das Schloss selbst umschliesst einen weiteren ellipsenformigen kleineren Innenhof der vermutlich zu Theaterauffuhrungen genutzt wurde Die vier Turme der Anlage sollen fur die vier Jahreszeiten stehen 12 Ballsalen die Anzahl der Monate und 52 Zimmer die Anzahl von Wochen im Jahr symbolisieren Schliesslich soll das Schloss 365 Fenster wie Tage im Jahr gehabt haben Beidseitig des Eingangstores verdeutlichen zwei grosse Flachreliefs den Namen des Schlosses ein Kreuz polnisch Krzyz Symbol zur Politik wahrend der Reformationskampfe des katholischen Bauherrn und Wojewoden und ein Beil polnisch Topor aus dem Wappen der Familie Ossolinski Die grossen Pferdestalle sollen prachtig mit Marmor und Spiegeln ausgestattet gewesen sein In einem der Schloss Saale bestand eine Trennwand aus einem grossen Aquarium mit exotischen Fischen Der Turm auf der funften Bastion wurde uber einer Quelle gebaut noch heute ist sein Keller mit Wasser gefullt Trivia BearbeitenDas Schloss wurde in James Micheners 1983 in Deutschland erschienenem Roman Mazurka Originaltitel Poland thematisiert Um den Besitz und seine Bewohner ranken sich verschiedene lokale Legenden Danach wurden der Erbauer und der Sohn von Gott mit dem Tod fur ihre Eitelkeit gestraft sodass sie beide nicht lange Freude an ihrem prunkvollen Besitz hatten Einer anderen Uberlieferung nach wurden 1649 die Nachtwachen vom Larm einer herannahenden Kavallerieeinheit geweckt Es erschien jedoch nur eine Herde Pferde mit einem einzelnen Reiter Krzysztof Baldwin Ossolinski Als die Tore fur ihn geoffnet wurden verschwanden er und seine Pferde auf unerklarliche Weise Kurze Zeit spater wurde die Nachricht vom Tod des Schlossbesitzers auf dem Schlachtfeld bei Zborow uberbracht Seit dieser Zeit soll der reitende Krzysztof Ossolinski im Schloss gesehen werden Auch soll noch immer der beruhmte Schatz der Familie Ossolinski unter dem Schloss vergraben sein und von dem Reiter in Husarenuniform bewacht werden Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Lorenzo Senes auch als Laurentius de Sent und Wawrzyniec Senes bekannt war ein aus Graubunden stammender und in Polen tatiger Architekt und Baumeister Literatur BearbeitenReinhold Vetter Zwischen Wisla Weichsel Bug und Karpaty Karpaten in Polen Geschichte Kunst und Landschaft einer alten europaischen Kulturnation DuMont Kunst Reisefuhrer 3 Auflage ISBN 3 7701 2023 X DuMont Buchverlag Koln 1991 S 515 Jerzy Losinski Kunstdenkmaler in Polen Krakau und Sudostpolen ein Bildhandbuch Munchen Berlin Deutscher Kunstverlag 1984 S 478 479 ISBN 3 422 00385 1 Jozef Myjak Opatow i okolice Zamek Krzyztopor w Ujezdie 140 pozycja ISBN 978 83 86436 99 6 Wydawnictwo PAIR Myjakpress 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Krzyztopor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Ruine in Polnisch Zamkipolskie com in Polnisch Historische Ansicht von 1729 Elegentissima et bene munita Arxa Chrzistopora a Suecis per insidias occupata Digitalisat 50 7142 21 3102 Koordinaten 50 42 51 1 N 21 18 36 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Krzyztopor amp oldid 239117745