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Der Krummstab von Clonmacnoise englisch Crozier of Clonmacnoise irisch Bachall Chluain Mhic Nois ist ein bronzener Krummstab der mit dem Kloster Clonmacnoise im County Offaly in Irland in Verbindung gebracht wird Der im hiberno normannischen Stil gearbeitete Stab wurde im spaten 11 Jahrhundert geschaffen und im 15 Jahrhundert umgearbeitet Er wird heute im Irischen Nationalmuseum unter der Inventarnummer R2988 aufbewahrt Krumme und obere Hulse mit unterer Einfassung des Krummstabs von ClonmacnoiseLithografie Inhaltsverzeichnis 1 Provenienz 2 Beschreibung 3 Einordnung 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenProvenienz BearbeitenDie Fundumstande des Stabes sind unbekannt es ist jedoch bekannt dass der Stab schon fruh mit den Abten des Klosters Clonmacnoise in Verbindung gebracht wurde Der Fund eines ahnlich verzierten Stabes im Kloster stutzt diese Zuschreibung Der Krummstab befand sich im Besitz des Dubliner Town Majors und Kunstsammlers Henry Charles Sirr 1764 1841 dessen Sammlung 1844 von der Royal Irish Academy erworben wurde 1890 wurde das Irische Nationalmuseum gegrundet die Sammlung wurde daraufhin dorthin uberfuhrt Eine Nachbildung des Krummstabs von Clonmacnoise aus dem fruhen 20 Jahrhundert befindet sich im Metropolitan Museum of Art in New York 1 Beschreibung Bearbeiten nbsp Krummstab von ClonmacnoiseDer Krummstab besteht aus einem Stab und einer darauf sitzenden bronzenen Krumme Insgesamt ist er 97 1 cm hoch Der Stab ist aus Holz gefertigt und mit zwei rohrenformigen Bronzeblechen umhullt die von drei dekorierten Hulsen zusammengehalten werden Die obere sowie die untere Hulse bestehen aus mit Schnurmustern ausgefullten geometrischen Feldern die Schnurmuster sind mit Silber und Kupferstreifen ausgefuhrt Die Felder sind mit Flecht und Palmettenmustern gefullt die vergoldet und emailliert waren wobei das Email verloren ist Die mittlere Hulse hat eine glatte Oberflache die ein mit Niello und Silber ausgefuhrtes lockeres Flechtmuster zeigt Die obere Hulse wird unten von einem gegossenen Ring eingefasst auf dem vier katzenahnliche Wesen zu sehen sind In die Augen sind blaue Glasperlen eingesetzt die Gelenke und die Schwanze waren mit Silber eingelegt Die Schwanze der Tiere enden jeweils mit einem weiteren Tierkopf Das untere Ende des Stabes wird mit einer Zwinge mit einem gegossenen Ring abgeschlossen der die Bronzebleche unten zusammenhalt Die Naht der Bleche war wie bei vergleichbaren Krummstaben vermutlich durch einen Streifen verdeckt auf dem sich Inschriften befanden Die aus einem Stuck gegossene Krumme ist auf beiden Seiten mit schlangenartigen Wesen dekoriert die ineinander verschlungen sind Sie sind mit in Niello eingefassten Silberstreifen dekoriert Die acht formige Verschlingung der Tiere sowie ihre gebogenen Oberkiefer entsprechen dem skandinavischen Ringerike Stil des spaten 11 Jahrhunderts das Fehlen von floralen Elementen sowie die regelmassige Verteilung der Tiere deuten auf den spateren Urnes Stil hin Am Schaft der Krumme sind zwei mit Niello eingelegte Tiere mit verschlungenen Schnurrbarten zu sehen die mit silbernen Zickzackverzierungen und Silberkugelchen verziert sind In einen Schlitz ist ein durchbrochener Kamm aus hundeahnlichen Wesen eingesetzt die mit ihren Maulern jeweils das Hinterteil des vorhergehenden Hundes packen Das Endstuck zeigt vorne einem mit einer Mitra gekleideten Bischof der ein Ungeheuer mit seinem Krummstab erschlagt Er wird von einem bartigen Kopf uberragt dessen langes Haar die Bischofsfigur an den Seiten einrahmt Diese Kleinskulptur am Ende der Krumme ist in gotischem Stil gearbeitet und wird als Umarbeitung des Krummstabs in das 15 Jahrhundert datiert Einordnung BearbeitenIn der fruhen irischen Kirche stellen mit uber vierzig bezeugten Exemplaren holzerne Krummstabe die grosste Gruppe der mit einem Reliquiar versehenen Gegenstande dar Im fruhen Mittelalter waren kurze Krummstabe in ganz Europa in Gebrauch wurden aber nach und nach durch langere ersetzt Nur in Irland blieben sie bis ins Spatmittelalter in Gebrauch wobei die meisten davon im 11 und 12 Jahrhundert neu hergerichtet und dekoriert wurden Die Verwendung von Silber und Niello auf einem glatten Untergrund ist dabei ein typisches Merkmal fur eine kleine Fundgruppe aus den sudlichen Midlands wo sich auch Clonmacnoise befindet Literatur BearbeitenFrank Mitchell Treasures of early Irish art 1500 B C to 1500 A C Metropolitan Museum of Art New York 1977 ISBN 0 8709 9164 7 S 185 186 Raghnall o Floinn Der Krummstab von Clonmacnoise In Hansgeorg Stiegeler Hansgerd Hellenkemper Hrsg Irische Kunst aus drei Jahrtausenden Thesaurus Hiberniae Von Zabern Mainz 1983 ISBN 3 8053 0736 5 S 165 166 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krummstab von Clonmacnoise Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Krummstab von Clonmacnoise beim Irischen NationalmuseumAnmerkungen Bearbeiten Inventarnummer 08 23 34 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krummstab von Clonmacnoise amp oldid 218627567