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Das Kriegerdenkmal am Galgenberg liegt am Sudwesthang des Galgenbergs in Hildesheim und wurde ursprunglich den 4 165 im Ersten Weltkrieg Gefallenen des Infanterie Regiments von Voigts Rhetz 3 Hannoversches Nr 79 gewidmet dessen Stammregiment seit 1838 in Hildesheim stationiert gewesen war 1 Vorderansicht des Kriegerdenkmals Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 3 1 Entstehung 3 2 Jungere Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie abgesehen von ihrem untersten Abschnitt alleeartig ausgebaute Feldstrasse fuhrt auf das Denkmal zu Der Name dieser Strasse leitet sich allerdings nicht vom Feld der Ehre ab wie man naheliegenderweise vermuten konnte sondern von dem Umstand dass die Stadt sich zur Zeit ihrer Benennung 1877 nach Sudosten ins freie Feld ausbreitete 2 Zwischen ihrem Ende in Hohe der Haydnstrasse und dem Denkmal liegt am Abhang die von der Richard Wagner Strasse zweigeteilte sog Acht die von zwei runden Rasenflachen gebildet wird um die Wege herum zum Denkmal fuhren 200 m oberhalb desselben liegt hinter der Mozartstrasse der Bismarckturm Beschreibung Bearbeiten nbsp Ansicht der ruckwartigen Seite von der MozartstrasseDas gut erhaltene Denkmal besteht aus Salzhemmendorfer Dolomit 3 Es wird dominiert von der etwa 5 5 m hohen Statue eines Soldaten mit Mantel und Stahlhelm der sein Gewehr zwischen seinen Fussen abgestellt mit hochgeschlagenem Kragen auf einem Podest vor einem Pilaster Wache steht Der Pilaster teilt eine insgesamt 19 5 m breite Wand aus regelmassigem Quadermauerwerk aus grossen Dolomitsteinen Beiderseits des Kopfes des Soldaten ist auf einem Fries in hervorstehenden Majuskeln in Antiquaschrift folgende Inschrift angebracht Die Ihr das Leben gabt in Schicksalszeit gewannt dem Volk und Euch Unsterblichkeit Darunter befinden sich auf jeder Seite jeweils vier Kranzhalter In Fortsetzung des Frieses sind an den Seiten des Denkmals die Einsatzgebiete des Infanterie Regiments 79 im Ersten Weltkrieg aufgefuhrt Die ursprungliche Widmung befindet sich auf der Ruckseite der Mauer Links und rechts davon erinnern im September 1956 angebrachte Gedenksteine an die Gefallenen des Panzer Grenadier Regiments Nr 59 im Zweiten Weltkrieg Geschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Weil der 1920 errichtete Gedenkstein an der Steingrube angeblich bruchig geworden war entschloss sich der Kameradschaftsbund der ehemaligen Angehorigen des Regiments im Jahr 1936 rechtzeitig zum 100 jahrigen Jubilaum der Stationierung 1938 fur ein neues Kriegerdenkmal zu sorgen 1 4 Dieses sollte in seiner Form und in seiner Wuchtigkeit der Heldentaten der Gefallenen wurdig sein und diese fur die kommenenden Geschlechter wach erhalten so der Hildesheimer Kameradschaftsfuhrer Brandes gegenuber der Kameradschaft im Juni dieses Jahres 1 Weil es nichtstaatlichen Organisationen verboten war offentlich Geld zu sammeln konnten die Mittel offiziell nur durch Spenden der 2000 Mitglieder zusammenkommen 1 Deswegen sei die Mittelbeschaffung sehr schwer beklagte sich Brandes in einem Brief vom 18 Mai 1937 an den Fuhrer des Kameradschaftsbundes ehemaliger 79er General a D Leopold von Ledebur und konne nur unter der Hand durch Werbetatigkeit zuverlassiger Kameraden erfolgen 5 Der Rat der Stadt Hildesheim bewilligte schliesslich in seiner Sitzung am 22 November 1937 einen Betrag von 20 000 RM wobei Oberburgermeister Dr Ehrlicher von einer Ehrenpflicht der Stadt gegenuber dem Regiment sprach und die treue Verbundenheit mit diesem und seinen Gefallenen betonte 6 Mit der Gestaltung war der hannoversche Bildhauer August Waterbeck beauftragt 5 Dessen ursprunglicher Entwurf sah zwei stahlhelmbewehrte Krieger vor die in Kameradschaft stehend die Front verkorpern sollten 1 Diese Vorstellung konnte aber aus Kostengrunden nicht vollstandig verwirklicht werden 6 Als Inschrift hatte Waterbeck vorgesehen Unserer Toten gedenken heisst euch selbst die Lebenden beschworen dass ihr euch bereit haltet wie wir zum ewigen Opfer fur das grosse das ewige Deutschland 5 Im Hildesheimer Beobachter hiess es dazu dass das Denkmal in den gedachten Massen ein monumentales Werk ist in dem das Formempfinden unserer Zeit stark zum Ausdruck kommt 6 Die Einweihung konnte wegen der Schwierigkeiten bei der Sammlung und wegen beim Bau auftretender Probleme nicht wie gewunscht im Jubilaumsjahr erfolgen sondern fand erst am 10 Juni 1939 nach insgesamt dreijahriger Planungs und Bauphase statt 6 Im Zweiten Weltkrieg blieb das Denkmal unbeschadigt Jungere Geschichte Bearbeiten Am 17 Oktober 1973 berichtete die Lokalpresse von Hakenkreuzschmierereien am 22 April 1980 die Hildesheimer Allgemeine Zeitung davon dass die mit roter Farbe aufgetragenen Satze Nazis raus aus Hildesheim und Ich brauche keinen Heldentod Emporung bei Anwohnern und Spaziergangern ausgelost haben Auf einer Fotografie aus dem Jahre 1981 ist der Soldat von den mit weisser Farbe geschriebenen Worten Nie wieder Krieg eingerahmt 1986 schlug der Schreiber eines Leserbriefes an die HAZ vor das Denkmal zugunsten eines Kinderspielplatzes abzutragen konnte sich aber gegen drei Antwortbriefe in denen darauf beharrt wurde es sei Erinnerung und Mahnung nicht durchsetzen 1987 war das Denkmal eine der Stationen einer alternativen Studentenrundfahrt und wurde dabei von Studentinnen der Kulturpadagogik mehrfach mit schwarzem Tuch ver und wieder enthullt Auf einer in der HAZ am 28 Februar 1996 unter Zu guter Letzt erschienenen Fotografie tragt der Soldat einen zweiten Helm in Gestalt eines Toilettenbeckens 7 Literatur BearbeitenHartmut Hager Kriegstotengedenken in Hildesheim Geschichte Funktionen und Formen Mit einem Katalog der Denkmaler fur Kriegstote des 19 und 20 Jahrhunderts Quellen und Dokumentationen zur Stadtgeschichte Hildesheims Band 17 Gerstenberg Hildesheim 2006 ISBN 3 8067 8509 0 Barbara Thimm Am Galgenberg ein Kriegerdenkmal in Herbert Reyer Herausgeber Spuren des Nationalsozialismus in Hildesheim Quellen und Dokumentationen zur Stadtgeschichte Hildesheims Band 9 Gerstenberg Hildesheim 1999 ISBN 3 8067 8503 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kriegerdenkmal am Galgenberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Thimm S 55 Anton J Knott Strasse Wege Platze und Gassen in Hildesheim Gerstenberg Hildesheim 1984 ISBN 3 8067 8082 X zur Beschreibung vgl Hager S 338 Hermann Josef Brand Die Hildesheimer Denkmaler Das Kriegerdenkmal Steingrube Hildesheim Lexikon Hildesheimer Geschichte n 815 1945 abgerufen am 26 Januar 2019 a b c Thimm S 56 a b c d Thimm S 58 Fur den ganzen Absatz Hager S 34952 144666666667 9 9701111111111 Koordinaten 52 8 40 8 N 9 58 12 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kriegerdenkmal am Galgenberg amp oldid 215776264