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Das Steinkohlenbergwerk Pstrowski polnisch Kopalnia Wegla Kamiennego Pstrowski deutsch Hedwigswunschgrube ist ein stillgelegtes Steinkohlenbergwerk nordlich von Zabrze Polen Vorgangerbergwerke und Fusionen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Hedwigswunsch 1 2 KWK Jadwiga 1 3 KWK Pstrowski 2 Die Stilllegung des Bergwerks 3 Forderzahlen 4 Anmerkungen 5 Quellen 6 WeblinkGeschichte BearbeitenWie die nebenstehende Abbildung zeigt fuhrten zwar ab 1975 alle im Norden von Zabrze gelegenen Bergwerke den Namen Pstrowski aber nur ein kleiner Teil dieses riesigen Abbaugebietes von 66 km war von Anfang an mit dem Namen Hedwigswunsch verbunden Die weiteren Abbildungen 1 zeigen die Fusionen der Bergwerke im Norden Zabrzes bis zur Vereinigung aller Anlagen unter dem Namen Pstrowski nbsp Situation 1945 mit deutschen und polnischen BezeichnungenHedwigswunsch Bearbeiten Die drei in Biskupice einem Ortsteil von Zabrze liegenden Grubenfelder Gute Hedwig Bertawunsch Anna Maria II und Hedwigswunsch gehorten zwar zum Besitz der Familie Ballestrem wurden aber auf Initiative des Industriellen August Borsig und seines Sohnes Albert 1855 zum Bergwerk Hedwigswunsch konsolidiert und an die Borsigs langfristig bis 1932 verpachtet In den Jahren zuvor waren umfangreiche Probebohrungen in den genannten Feldern durchgefuhrt und 1854 55 dem Grafen Ballestrem verliehen worden 2 Ziel der Pacht durch August Borsig und seinen Sohn war die Schaffung eines Industriezentrums in Biskupice auf der Basis lokaler Rohstoffe Das Bergwerk verfugte uber eine Berechtsame von 3 47 km und wurde ab 1856 durch die beiden Schachte Luise Teufbeginn 1856 257 m und Albert Teufbeginn 1864 erster Name Doppelschacht erschlossen 3 Aufgrund erheblicher Probleme beim Abteufen der Schachte erreichte die Forderung erst 1864 eine Menge von 115 553 Tonnen 1876 kam als weiterer Forderschacht August 245 m hinzu Die Kohle wurde zunachst an benachbarte Huttenwerke und andere Kunden geliefert nbsp Zusammenlegungen 1958 und 1960Am 25 Februar 1897 breitete sich in der Zeche ein Grubenbrand aus an dessen Folgen eine den Brand untersuchende Gruppe von Experten starb Obwohl mehrere Baufelder abgedammt wurden schwelte der Brand ein ganzes Jahr Erst nach dem Erloschen des Feuers zahlreichen Modernisierungen und dem Ersatz holzerner Einbauten durch feuersichere konnte die Forderung wieder aufgenommen werden 4 nbsp Bildung des Verbundbergwerks RokitnicaAuch wurde die Zeche mit dem benachbarten Bergwerk Ludwigsgluck wettermassig durchschlagig die ebenfalls zunachst zum Ballestremschen Besitz gehort hatte und auch zu den Borsigwerken gekommen war Zuerst fur den Spulversatz mit Sand spater auch zur Forderung von der 1 2 und 3 Sohle kam 1911 der Arnoldschacht mit 170 m Tiefe hinzu nbsp Zusammenschluss aller Bergwerke im Norden Zabrzes unter dem Namen Pstrowski Zu diesem Zeitpunkt stellte sich die Situation folgendermassen dar Forderschachte warenAlbert mit 260 m Doppelforderung Seilfahrt einziehender Wetterschacht und August mit 244 m Seilfahrt einziehend weitere TagesschachteLuise 260 m ausziehender Wetterschacht Ost 281 m ausziehend Arnold 212 m und Euling 260 m Weil durch die Teilung Oberschlesiens im Jahr 1922 zahlreiche Huttenwerke von ihrer jetzt in Polen liegenden Steinkohlenbasis abgeschnitten waren konnte Hedwigswunsch der erhohten Nachfrage durch eine Produktionssteigerung begegnen 1929 beschaftigte die Grube 2 930 Personen davon 2 883 unter Tage und ihre Jahresproduktion betrug 1 700 674 Tonnen Im Jahr 1931 hatte die Grube 16 Dampfmaschinen mit einer Gesamtleistung von 3977 PS 8 Dampfturbinen mit einer Gesamtleistung von 4027 PS 310 Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 9528 PS 6 Kompressoren mit einer Kapazitat von 39 140 m pro Stunde 5 Nachdem die Produktion bis zum Jahr 1929 auf 1 7 Mio Tonnen gesteigert worden war ergab sich durch die schwierige Weltwirtschaftslage in der Phase von 1929 bis 1933 einen deutlichen Abschwung und eine langsame Erholung in den Folgejahren Im Jahr 1931 verkauften die Bruder Ernst und Konrad Borsig die Borsigwerke AG an die Schering AG der bereits zahlreiche Bergwerke Kokereien und chemische Fabriken in Nieder und Oberschlesien gehorten Am 1 September 1932 kamen auch das Bergwerk Ludwigsgluck und Gleiwitzer Grube hinzu und bildeten Teile der Borsig Kokswerke GmbH Bis 1938 blieben jedoch die Ballestremschen Erben die Besitzer des Bergwerks erst dann verkauften sie endgultig die Grube an Borsig Kokswerke Wahrend des Zweiten Weltkriegs gehorte die Grube weiterhin den Kokswerken Borsig mit Sitz in Zabrze und betrieb neben dem Steinkohlenbergbau auch solchen auf Blei Im Jahre 1943 beschaftigte man 2 778 Menschen und forderte 1 667 252 Tonnen 6 KWK Jadwiga Bearbeiten Von 1945 bis 1948 hiess das Bergwerk Jadwiga bevor es am 1 Mai 1948 zu Ehren von Vincent Pstrowski dessen Namen erhielt Die Rolle von Pstrowki der als Bergmann auch auf Jadwiga arbeitete ist umstritten Die einen sehen in ihm eine Person die die Produktivitat des Bergwerks massiv gesteigert hat die anderen behaupten dass durch ihn die Planvorgaben an die Kumpel masslos erhoht worden waren und er dadurch zur Ausbeutung seiner eigenen Klasse erheblich beigetragen hatte nbsp Borsig Huttenwerk und Schacht August Postkartenansicht von 1923 KWK Pstrowski Bearbeiten Weil die Zeche wahrend der Kriegsjahre deutlich auf Verschleiss gefahren worden war bestand sofort nach der Wiederherstellung der polnischen Souveranitat die Notwendigkeit zu umfangreichen Investitionen So wurde unter Tage das Floz 620 aufgefahren und uber Tage eine neue Lampenstube und eine neue Aufbereitung errichtet Auch ging man daran die Kohle aus den stehengelassenen Sicherheitspfeilern zu gewinnen Ab 1962 wurde die Kohlegewinnung weitgehend automatisiert sowohl beim Schneiden als auch beim Laden Trotz dieser Mechanisierung sank die Produktion im Jahr 1972 auf 610 000 Tonnen Nachdem schon am 1 Januar 1953 der Schacht Franticzek dem Bergwerk Rokitnica zugeschlagen worden war und sich eine Erschopfung der Lagervorrate abzeichnete erfolgte am 1 Januar 1973 die Vereinigung mit allen anderen Bergwerken im Norden Zabrzes unter dem Namen Pstrowski Durch diese Fusion entstand mit einer Berechtsame von 75 km und 13 Schachten das grosste Bergwerk Polens Zentralforderschacht wurde der im Jahr 1953 abgeteufte Schacht Gigant auf dem Gelande von Rokitnica Die Fordersohle lag bei 1 160 Metern Die Stilllegung des Bergwerks BearbeitenAls die Zeche in dem Zeitraum zwischen Mai und Dezember 1993 einen Verlust von 99 3 Milliarden alten Zloty entspricht ungefahr 2 45 Millionen Euro erlitt wurden zwei Kommissionen zur Bewertung der wirtschaftlichen Zukunft des Grossbergwerks eingesetzt Sie stellten fest dass alle machtigen und auch die mittleren Floze der Gruppe 500 abgebaut waren und die verbliebenen Schichten nur noch eine Dicke zwischen 1 m und 1 5 m aufwiesen 7 Als problematisch erwiesen sich die zahlreichen sozialen Verpflichtungen denen sich die Zeche gegenubersah so besass sie 1989 uber 6 000 Wohnungen 7 Kindergarten 8 Kinderhorte 2 Sporthallen 2 Schwimmbader ein Theater 3 Stadien u v a m So wichtig dieses Engagement war so sehr belastete es die Gesamtbilanz des Bergwerks durch unproduktive Ausgaben Trotz dieser Verantwortungen entschloss man sich am 1 April 1994 das Bergwerk stillzulegen Die Stilllegung war am 30 Juni 1997 vollendet Forderzahlen Bearbeiten1862 1 200 t 1872 279 800 t 1913 1 03 Mio t 1929 1 70 Mio t 1938 1 69 Mio t 1975 3 3 Mio t 1979 2 29 Mio t 1985 1 2 Mio tAnmerkungen Bearbeiten Die Idee zu dieser Darstellungssequenz ist dem Werk von Zbigniew Barecki S 4 entnommen Sie weicht in einigen Punkten von der Vorlage ab Reclaw Przemysl gornego Slaska S 173 S 194 Jahrbuch Oberbergamt S 195 Reclaw Przemysl gornego Slaska S 175 Jahrbuch Oberbergamt S 175 Dieser Abschnitt stellt eine Zusammenfassung des Kapitels Likwidacja Kopalni 1994 2000 aus dem Werk von Zbigniew Barecki dar S 10 ff Quellen BearbeitenZbigniew Barecki Zakonczenie eksploatacji wegla przez skonsolidowana Kopalnie Pstrowski w Zabrzu PDF Datei und Transkription in eine Textdatei ohne Bilder im Internet unter http docplayer pl 11294121 Zakonczenie eksploatacji wegla przez skonsolidowana kopalnie pstrowski w zabrzu html letzter Zugriff 16 Oktober 2016 Jerzy Jaros Slownik historyczny kopaln wegla na ziemiach polskich Katowice 1984 Kurt Konig Der Steinkohlenbergbau in Oberschlesien von 1945 1955 Wissenschaftliche Beitrage zur Geschichte und Landeskunde Ost Mitteleuropas Herausgegeben vom Johann Gottfried Herder Institut Marburg 1958 Damian Reclaw Przemysl gornego sslaska na dawnej fotografii Muzeum w Gliwice 2015 Bernard Szczech Kopalnia Hedwigswunsch Jadwiga Der Bericht in polnischer Sprache findet sich im Internet unter http www zabrze aplus pl dzielnice zabrza zabrze biskupice koncern borsiga html Zugriff am 20 Dezember 2015 Die schlesischen Bergwerke 1938 Herausgegeben vom Preussischen Oberbergamt zu Breslau Verlag NS Druckerei Breslau Jahrbuch fur den Oberbergamtsbezirk Breslau Phonix Verlag Kattowitz Breslau Berlin 1913 Digitalisierte Fassung unter http www dbc wroc pl dlibra publication id 3349 amp tab 3 vor letzter Zugriff am 5 Mai 2015 Weblink Bearbeiten43 Flotzkarten sic des Oberschlesischen Steinkohlebeckens JPG Dateien die Feldgrenzen Floze und Schachte nach dem Bestand von 1902 in ausgezeichneter Qualitat zeigen Diese Karten wurden vom Verlag von Priebatsch s Buchhandlung Breslau herausgegeben 50 331075 18 834022 Koordinaten 50 19 51 9 N 18 50 2 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kopalnia Wegla Kamiennego Pstrowski amp oldid 237339097