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Kopaivabalsam oder Copaivabalsam auch Jesuiterbalsam lateinisch Balsamum Copaivae auch Copaiba Ol 1 und Copahu 2 genannt war ein Balsam des Drogistikhandels etwa von William Cullen und Benjamin Bell zum inneren Gebrauch empfohlen 3 des 18 und 19 Jahrhunderts Er stammt von verschiedenen Arten der Gattung Copaifera hauptsachlich C officinalis C coriacea und C guyanensis 4 die ihre Heimat in Sudamerika und auf den Westindischen Inseln haben sowie von Daniellia oliveri Daniellia thurifera Afrikanischer Kobaivabalsambaum auch als Illurinbalsam und auch von Sindora spp Sindora wallichii Eperua spp Eperua oleifera 5 Ein ahnlicher Balsam der Hardwickiabalsam stammt von Prioria pinnata Syn Kingiodendron pinnatum und Hardwickia binata Erhartet der Balsam entsteht rezenter Kopal Balsamum CopaivaeDie sudamerikanischen Sorten galten als die besseren und allein zu medizinischen Zwecken verwendbaren der westindische Kopaivabalsam wurde nur zu technischen Zwecken benutzt und ist eine dicke trube terpentinartig riechende Flussigkeit Guter sudamerikanischer Kopaivabalsam musste vollkommen klar sein hellgelb bis goldgelb und ziemlich dickflussig er hatte einen eigentumlichen aromatischen Geruch und kratzend bitteren Geschmack Als besondere Sorten der sudamerikanischen Ware hatte man Para oder Maranhaobalsam Maracaibo oder Venezuelabalsam und Angosturabalsam der als Unterart des letztern in den Handel kam Die Parasorte war etwas heller gelb und dunnflussiger als die Maracaibosorte Verfalschungen des Kopaivabalsam kamen nicht selten vor namentlich mit fetten Olen Harzen Terpentin und Gurjunbalsam Die Echtheit des Balsams konnte man leicht durch das Verhalten der Kannastarkekornchen Arrow Root von Queensland unter dem Mikroskop erkennen welche in echten Balsam gebracht unsichtbar wurden bei verfalschtem aber ihre Kontur erkennen liessen Ferner war ein Afrikanischer Kopaivabalsam auch Illurinbalsam genannt im Handel Zur pflanzlichen Herkunft wird nach Tschirch 6 Prioria mannii Syn Hardwickia mannii oder Oxystigma mannii genannt Die Lieferungen kamen aus dem westafrikanischen Nigergebiet Der Kopaivabalsam enthalt als wesentliche Bestandteile eine harzartige Saure die Kopaivasaure und ein atherisches Ol Die Kopaivasaure Acidum copaivicum wurde einst medizinisch verwendet sie war ein schneeweisses kristallinisches Pulver welches gewohnlich aus dem Gurjunbalsam gewonnen wurde der davon mehr enthielt als der Kopaivabalsam Balsam und Saure waren vom Zoll befreit Technisch wird er unter anderem zur Gewinnung von Caryophyllenen und Cadinenen sowie zur Herstellung von Seifen Lacken und Firnissen verwendet 7 Aus dem Balsam kann ein farbloses bis schwach gelbliches und streng riechendes atherisches Ol Kopaiva balsam ol Copaivae aetheroleum gewonnen werden Aetheroleum copaivae Oleum balsami copaivae Es wurde haufig zur Verfalschung anderer atherischer Ole verwendet Literatur BearbeitenWolfgang Blaschek Rudolf Hansel u a Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis Folgeband 2 Drogen A K Springer 1998 ISBN 3 540 61618 7 S 421 428 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenEintrag zu Kopaivabalsam bei Vetpharm abgerufen am 21 November 2011 Einzelnachweise Bearbeiten N M Gomes C M Rezende S P Fontes M E Matheus P D Fernandes Antinociceptive activity of Amazonian Copaiba oils In Journal of ethnopharmacology Band 109 Nummer 3 Februar 2007 S 486 492 doi 10 1016 j jep 2006 08 018 PMID 17029841 Jean Avalon Deux mots sur l histoire du Santal et du Copahu In Aesculape 18 1928 S 92 94 Georg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie Gewidmet der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Verlag von F C W Vogel Leipzig 1876 Neudruck mit dem Untertitel Historische Studie uber das 18 Jahrhundert aus dem Jahre 1876 und mit einem Vorwort von Rolf Winau Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1978 ISBN 3 540 08751 6 S 548 Kopaivabalsam In Adolf Beythien Ernst Dressler Hrsg Merck s Warenlexikon fur Handel Industrie und Gewerbe 7 Auflage G A Gloeckner Leipzig 1920 S 221 Nachdruck Manuscriptum Recklinghausen 1996 ISBN 3 933497 13 2 Felix Bachmair Antimikrobielle Wirkung ausgewahlter Harze auf luftgetragene Keime Diplomarbeit Universitat Wien 2013 S 29 32 doi 10 25365 thesis 30090 Alexander Tschirch Die Harze und die Harzbehalter mit Einschluss der Milchsafte Leipzig 1906 S 786 archive org Kopaivabalsam In Lexikon der Biologie Spektrum Verlag abgerufen am 25 August 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kopaivabalsam amp oldid 237949499