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Als Kontaktglas werden spezielle augenheilkundliche Untersuchungsinstrumente bezeichnet die die Form eines trichterformigen Lupenglases haben Im Inneren konnen sich an deren Rand zusatzliche ein bis vier unterschiedlich geneigte Spiegel befinden Das Kontaktglas gilt als technisch hochwertige Losung sowohl zur biomikroskopischen Funduskopie fur die Beurteilung des Augenhintergrundes der mittleren Augenabschnitte und besonders der Netzhautperipherie als auch zur Inspektion des Kammerwinkels Gonioskopie Dabei ermoglicht es eine binokulare stereoskopische Betrachtung bei einer hohen Vergrosserung Es wird zusammen mit einer Spaltlampe eingesetzt Dreispiegelkontaktglas untersucherseitigDreispiegelkontaktglas patientenseitig Inhaltsverzeichnis 1 Varianten 2 Handhabung 3 Entwicklung 4 Quellen 5 EinzelnachweiseVarianten BearbeitenDas Goldmann Dreispiegelkontaktglas hat drei Spiegel Zwei Spiegel fur die Untersuchung der Netzhautperipherie sowie einen weiteren fur die Untersuchung des Kammerwinkels Neigungswinkel von 59 Die Untersuchung erfolgt an der Spaltlampe nach Oberflachenanasthesie wobei eine viskose Substanz zwischen Hornhaut und Kontaktglas erforderlich ist Durch Drehen des Dreispiegelkontaktglases um 360 kann der Kammerwinkel zirkular eingesehen werden Das Zeiss Glas hat 4 Spiegel mit einem Neigungswinkel von 64 Es dient somit ausschliesslich der Untersuchung des Kammerwinkels Eine Drehung des Glases ist bei der Untersuchung nicht erforderlich Aufgrund des flacheren Krummungsradius ist eine viskose Substanz nicht erforderlich Durch Druck auf die Hornhaut kann mit dem Zeiss Glas eine Flussigkeitsumverteilung in der vorderen Augenkammer erreicht werden sodass der Kammerwinkel aufgeweitet wird Dadurch kann ein spitzwinkliger nicht einsehbarer Kammerwinkel so weit aufgeweitet werden dass Goniosynechien eingesehen werden konnen Durch diese sog Eindellgonioskopie kann ein akutes Winkelblockglaukom ohne Goniosynechien von einem chronischen Winkelblockglaukom mit Goniosynechien unterschieden werden Handhabung BearbeitenKontaktglaser werden auf die zuvor lokal betaubte Hornhaut des Patienten aufgesetzt wobei der Einblick durch das Spaltlampenmikroskop hindurch erfolgt Die Untersuchung des hinteren Pols geschieht durch den zentralen Teil des Trichters Der am schwachsten geneigte Spiegel gestattet die Sicht auf den Bereich des Bulbusaquators Der mittlere Spiegel ermoglicht die Beurteilung der peripheren Netzhautbereiche vor dem Aquator Der am meisten geneigte Spiegel ist fur die Beurteilung des Kammerwinkels zustandig Entwicklung BearbeitenAn der Entwicklung des Kontaktglases war Leonhard Koppe beteiligt Das Dreispiegelkontaktglas wurde von dem osterreichisch schweizerischen Augenarzt und Erfinder Hans Goldmann entwickelt Die Konzeption des Kontaktglases hat Adolf Kussmaul bereits vorweggenommen als er erkannt hatte dass zur Untersuchung des Augenhintergrundes eine plankonkave Linse mit einer der Hornhaut genau entsprechenden Wolbung 1 verwendet werden musse Quellen BearbeitenFranz Grehn Augenheilkunde 30 Auflage Springer Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 540 75264 6 S 41 ff Th Axenfeld Begr H Pau Hrsg Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde Unter Mitarbeit von R Sachsenweger u a Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1980 ISBN 3 437 00255 4 S 274 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Jaeger Die Erfindung der Ophthalmoskopie dargestellt in den Originalbeschreibungen der Augenspiegel von Helmholtz Ruete und Giraud Teulon Eingeleitet und erlautert von Wolfgang Jaeger Hrsg von Dr Winzer Chemisch pharmazeutische Fabrik Konstanz Brausdruck GmbH Heidelberg 1977 insbesondere S 8 10 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kontaktglas amp oldid 233159387