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Die Konjekturalbiographie ist eine Erzahlung des deutschen Schriftsteller Jean Paul 1763 1825 die innerhalb des Buches Jean Pauls Briefe und bevorstehender Lebenslauf 1 am 27 Februar 1799 bei Burmester in Leipzig erschien 2 Obwohl seinerzeit von den Rezensenten gelobt erlebte der Autor die Nachauflage des Werkes nicht 3 A 1 Jean Paul um 1797 1763 1825 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkung 6 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenJean Pauls Vorliebe fur das Aussergewohnliche ist immer unubersehbar In dieser kleinen Schrift zwingt sogar schon der Titel zum Nachschlagen Eine Konjektur hat direkt etwas mit einer Mutmassung zu tun In diesem Fall malt sich der Autor seine Zukunft aus Die eigene Gesamt Biographie wird bereits in jungen Jahren geschrieben und publiziert Sieben Episteln an den Freund Christian Otto gerichtet sind meist mit Leipzig 1798 uberschrieben Jean Paul teilt dem Freunde sein Vorhaben mit Ich will meine Lebensgeschichte die mir noch bevorsteht treu in poetischen Episteln aufsetzen 4 Handlung ist in den kunftigen Lebenslauf nur sparsam eingestreut Bloss Gelehrter mochte Jean Paul nicht sein Besser ware es ein gutiger Gerichtsherr zu sein Dies ist offenbar auch eine Anspielung auf Jean Pauls ursprunglichen Namen Richter Breiten Raum nehmen kunftige romantische Stunden mit der kunftigen Braut Rosinette die auch Hermine heissen soll ein Jean Paul nennt seine Hermine lieber Rosinette weil seine teuere Mutter Rosina hiess Das Liebesprojekt wird gedanklich detailliert Christian Otto mochte doch Jean Paul als Liebhaber von Rosinetten und wirklichen Gutsbesitzer ansehen Heiraten will Jean Paul am Dienstag nach Pfingsten An dem schonen Tage will er hinauslaufen und auf einem Berge den Sonnenuntergang abwarten Zunachst bricht das Brautpaar auf und der Mai geht vor ihm her als einer voll zahmer Grasmucken und Nachtigallen Das Paar wandert die alten betaueten Steige Und Jean Paul ist sich sicher dass er von Rosinetten geliebt werden wird Er sagt ihr das Allerdings erwidert die Geliebte die Liebe leide bei jeder Hoffnung die Liebe wolle nur die Gegenwart Seine Ehe stellt sich dann Jean Paul summa summarum so vor Er schreibt an seinen besten Schriften weiter Seine Kinder stampfen uber den tiefen Schnee und erwarten den Herrn Paten Das ist Christian Otto Vier Kinder wird Jean Paul haben Christian Otto Hans und Christine Wahrend Jean Paul und seine liebe Gattin miteinander veralten ruckt das Jahr 1832 naher kommt heran und der Jubel Autor wird in seinem 69 Jahr gefeiert Als Jean Paul dann sein Alter schildert muss er die betreffende Epistel bald wegen Altersgeschwatzigkeit unterbrechen Ein Jean Paul allerdings schreibt in jeder Lebenslage weiter Denn sein Herz kann gar nicht altern weil er es jedes Jahr junger und weicher schreibt Rezeption BearbeitenGorres 5 erkennt 1811 im Text die milde sonnenwarme hellaufleuchtende Geistigkeit eine stille ruhige Klarheit mitten in dem Feuerrad der Phantasie Die Rezensenten bringen den Text mit Jean Pauls wirklichem Lebenslauf in Verbindung Genauer Jean Paul heiratete am 27 Mai 1801 Karoline Mayer 6 Es geht in dem Zusammenhang um voreheliche Begegnungen de Bruyn Vor der Niederschrift der Konjekturalbiographie wollte sich die Jean Paul Verehrerin Charlotte von Kalb scheiden lassen um den Autor zu ehelichen Daraus wurde nichts denn Charlotte passte nicht zu Jean Pauls Traumen 7 Diese Traume schrieb der Autor in der Konjekturalbiographie ziemlich unverschlusselt nieder 8 Ortheil und Hollerer Wahrend der Niederschrift des Manuskripts ist noch keine geeignete Braut in Sicht Eines aber weiss Jean Paul eine Titanide mit einem Felsen Ich 9 wie die Frau von Kalb soll es nicht sein Vielmehr schwebt ihm eine tuchtige Hausfrau wie die geliebte Mutter vor 10 Ueding Jean Paul auf der Hohe seines Ruhms verlobte sich mit Caroline von Feuchtersleben kurz bevor er die Konjekturalbiographie schrieb 11 Hollerer Jean Paul schrieb den Text 1798 In dem Jahr teilte er uber Emilie von Berlepsch brieflich mit Emilie hat mich erhoben und ich sie 12 Literatur BearbeitenQuelleNorbert Miller Hrsg Jean Paul Konjekturalbiographie in Jean Paul Samtliche Werke Abteilung I Vierter Band Kleinere erzahlende Schriften 1796 1801 S 1025 1080 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt Lizenzausgabe 2000 c Carl Hanser Munchen Wien 1962 4 korr Aufl 1988 ISBN 978 3 446 10752 6 1263 Seiten Mit Anmerkungen im Anhang S 1212 1221 und einem Nachwort von Walter Hollerer S 1226 1251 Bestellnummer 14965 3ErstausgabeJean Paul Briefe und bevorstehender Lebenslauf Heinsius Gera und Leipzig 1799 450 Seiten Pappband schlicht SekundarliteraturGunter de Bruyn Das Leben des Jean Paul Friedrich Richter Eine Biographie S 123 124 Halle Saale 1975 ISBN 3 596 10973 6 Peter Sprengel Hrsg Jean Paul im Urteil seiner Kritiker Dokumente zur Wirkungsgeschichte Jean Pauls in Deutschland Beck Munchen 1980 ISBN 3 406 07297 6 Hanns Josef Ortheil Jean Paul S 59 60 Reinbek bei Hamburg 1984 ISBN 3 499 50329 8 Gert Ueding Jean Paul S 79 81 Munchen 1993 ISBN 3 406 35055 0Weblinks BearbeitenDer Text bei Gutenberg Konjektural BiographieAnmerkung Bearbeiten Nachauflage 1827 bei Reimer in Berlin Einzelnachweise BearbeitenVerweise auf eine Literaturstelle sind gelegentlich als Seite Zeile von oben notiert Quelle 1025 1080 Quelle 1212 6 Z v u Quelle 1212 2 Z v u Quelle 1027 9 Johann Joseph Gorres in Sprengel S 91 16 Z v u Ueding 203 6 de Bruyn 180 19 de Bruyn 180 20 33 zitiert bei Hollerer in der Quelle 1249 6 Ortheil 85 17 25 Ueding 116 36ff Hollerer in der Quelle 1249 10 16 Werke von Jean Paul Gronlandische Prozesse Auswahl aus des Teufels Papieren Die unsichtbare Loge Leben des vergnugten Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal Hesperus oder 45 Hundposttage Leben des Quintus Fixlein aus funfzehn Zettelkasten gezogen nebst einem Mustheil und einigen Jus de tablette Siebenkas Der Jubelsenior Das Kampaner Tal Konjekturalbiographie Titan Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch Vorschule der 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