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Der Knappenschein 1 auch Knappenbrief genannt 2 war ein Befahigungsnachweis der in den 1940er Jahren im deutschen Bergbau eingefuhrt wurde und als Nachweis uber eine abgeschlossene Knappenlehre diente 1 Der Inhaber eines Knappenscheins war bergmannischer Facharbeiter und durfte in bestimmtem Umfang bergmannische Tatigkeiten in seinem Fachbereich durchfuhren 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und allgemeine Grundlagen 2 Knappenausbildung und Prufung 3 Aufbau und Nutzung des Knappenscheins 4 Einzelnachweise 5 AnmerkungenGeschichte und allgemeine Grundlagen BearbeitenIm Jahr 1940 wurde vom Reichswirtschaftsministerium der Lehrberuf Knappe im Steinkohlenbergbau offiziell anerkannt 3 Fur den Erzbergbau folgte ebenfalls die Anerkennung des Lehrberufs Knappe im Erzbergbau 1 Zusatzlich zur Anerkennung des Lehrberufs Knappe wurden entsprechende Berufsbilder herausgegeben 2 Ausserdem wurden die Prufungsordnungen fur den Lehrberuf Knappe verbindlich eingefuhrt 1 Fur den Steinkohlenbergbau erfolgte dies im Jahr 1940 2 fur den Erzbergbau im Jahr 1942 1 Durch diese Massnahmen wurde nun die Ausbildung von Berglehrlingen zu Knappen gesetzlich und unter einheitlichen Regeln fur die jeweiligen Bergbauzweige geregelt 2 Knappenausbildung und Prufung BearbeitenDie Knappenausbildung dauerte drei Jahre 1 wovon mindestens ein Jahr in ubertagiger Ausbildung ANM 1 erfolgte 2 Wahrend der Ausbildung wurden den Berglehrlingen die gesetzlich festgelegten Ausbildungsinhalte vermittelt 3 Die Ausbildung bestand aus dem Vermitteln von praktischen Fertigkeiten und dem Erlernen von theoretischem Wissen 1 Die praktischen Fertigkeiten wurden im Betrieb die theoretischen Kenntnisse in der Berufsschule vermittelt 1 Bei der praktischen Ausbildung wurden neben klassischen bergmannischen Fertigkeiten auch teilweise Fertigkeiten aus anderen Berufen vermittelt 2 So erlernte der Berglehrling den Umgang mit einfachem Gezahe wie z B Schaufel und Kratze aber auch den Umgang mit Maschinen und Geraten wie dem Haspel und dem Bohrhammer 1 Er erlernte beispielsweise das Zurichten und Einbringen des Streckenausbaus und das Errichten von Bergemauern und Holzpfeilern 2 Aber auch einfache Holz und Mauerarbeiten wurden dem Berglehrling vermittelt 1 Des Weiteren wurden ihm Tatigkeiten in der untertagigen Forderung sowie Montagearbeiten bei Luttenstrangen und Rohrleitungen vermittelt und ubertragen 2 Am Ende der Lehrzeit erfolgte die Knappenprufung 1 Die Prufung erfolgte vor einem Prufungsausschuss der aus funf Mitgliedern Werksleitung Betriebsrat Aufsichtsperson Ausbildungsleiter und Berufsschullehrer bestand 2 Die Prufung gliederte sich in eine Fertigkeitsprufung und eine Kenntnisprufung 1 Im praktischen Prufungsteil musste der Berglehrling seine erlernten Fahigkeiten an einer vorgegebenen Prufungsaufgabe unter Beweis stellen er musste anhand der Prufungsaufgabe zeigen ob er die fur seinen Beruf erforderlichen Fertigkeiten erworben hat Im theoretischen Teil musste er das fur seinen Beruf erforderliche theoretische Wissen darlegen 2 Nach bestandener Prufung erhielt der Knappe seinen Knappenschein 1 Aufbau und Nutzung des Knappenscheins BearbeitenDer Knappenschein wurde vom Ausbildungsbetrieb ausgestellt und dem Prufling nach bestandener Prufung ausgehandigt Im Erzbergbau erhielt der Prufling zwei Exemplare des Knappenbriefs Ein Exemplar wurde im Taschenformat und eines als Schmuckblatt erstellt 2 Neben dem Namen und dem Geburtsdatum des Berglehrlings wurden auf dem Knappenschein auch der Ausbildungsbetrieb sowie das Prufungsdatum aufgefuhrt 1 Unterschrieben wurde der Knappenschein vom Bergamtsleiter und vom Bergwerksdirektor 2 Ja nach Oberbergamtsbezirk wurde der Knappenschein zusatzlich noch vom Betriebsratsvorsitzenden unterschrieben 1 Die Unterschrift des Bergamtsleiters wurde zusatzlich mit dem Dienstsiegel versehen 2 Der Knappe durfte nun als fertiger Facharbeiter bergmannische Arbeiten in seinem Tatigkeitsbereich durchfuhren 1 Er durfte jedoch noch keine selbststandigen Arbeiten durchfuhren hierfur waren weitere Schulungen und der Erwerb eines Hauerscheins erforderlich 2 Im Jahr 1976 wurde der Lehrberuf Knappe durch den Ausbildungsberuf Bergmechaniker ersetzt Im darauffolgenden Jahr kam als weiterer Ausbildungsberuf der Beruf des Berg und Maschinenmanns hinzu 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p Europaische Gemeinschaft fur Kohle und Stahl Hrsg Die Berufsausbildung im Eisenerzbergbau der Lander der Gemeinschaft Luxemburg 1959 S 39 47 51 52 66 70 75 85 a b c d e f g h i j k l m n o Europaische Gemeinschaft fur Kohle und Stahl Hrsg Die Berufsausbildung im Steinkohlenbergbau der Lander der Gemeinschaft Luxemburg 1956 S 31 47 50 63 68 72 79 80 118 120 a b c Fritz Pamp Die Zeche Sterkrade Das Ausbildungszentrum auf dem ehemaligen Kokereigelande von 1938 bis 1992 In Osterfelder Burgerring Hrsg Der Kickenberg Osterfelder Heimatblatt Nr 20 Walter Perspektiven GmbH Oberhausen September 2011 ISSN 1864 7294 S 4 6 Anmerkungen Bearbeiten Die Ausbildung im Untertagebereich durfte erst mit Vollendung des 16 Lebensjahres beginnen somit konnte die ubertagige Ausbildung bis zu zwei Jahre andauern wenn der Berglehrling die Lehre mit 14 Jahren begonnen hatte Quelle Europaische Gemeinschaft fur Kohle und Stahl Hrsg Die Berufsausbildung im Steinkohlenbergbau der Lander der Gemeinschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knappenschein amp oldid 215261584