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Der Knabstrupper ist eine Barockpferderasse aus Danemark Es handelt sich meist um auffallig gezeichnete Tigerschecken KnabstrupperKnabstrupperWichtige DatenUrsprung DanemarkHauptzuchtgebiet Deutschland DanemarkVerbreitung Deutschland DanemarkStockmass 149 157 cmFarben TigerscheckenHaupteinsatzgebiet Hohe Schule Dressur Reit und Fahrpferd Voltigiersport Inhaltsverzeichnis 1 Exterieur 2 Zuchtgeschichte 3 Siehe auch 4 Weblinks Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und zucht finden sich unter Exterieur Interieur und Pferdezucht Exterieur BearbeitenEs existieren zwei Zuchtrichtungen der barocke und der moderne Typ Der moderne Typ entspricht dem Zuchtziel eines modernen Sportpferdes also in etwa dem des Deutschen Reitpferdes Dieser Typ entsteht durch Einkreuzung beliebigen Fremdblutes Der barocke Typ ist kraftiger gebaut und besitzt meist einen leicht ramsnasigen Kopf sowie einen kraftigen Hals und eine muskulose Hinterhand Nur ein im barocken Typ stehender Knabstrupper der in der 3 Generation ohne Einkreuzung von Fremdblut gezuchtet wurde Reinzucht ist ein Original Knabstrupper Tiere die mit PREs Lusitanos oder anderen ausgewahlten spanischen Rassen gekreuzt wurden werden in besonderen Ausnahmen in das barocke Zuchtregister aufgenommen Knabstrupper kennzeichnen sich vor allem durch die Tigerscheckenfarbung wobei man zwischen funf Grundvarianten unterscheidet Das Weiss der Tigerschecken basiert auf komplizierten genetischen Anlagen So entstehen die funf Varianten 1 der Volltiger Nehmen wir an die Grundfarbe eines Volltigers ware braun 4 schwarz bestiefelt Dann waren uber den ganzen Korper braune Flecken verteilt wahrend die Flecken an den Beinen schwarz waren und auch schwarze Streifen in Mahne und Schweif vorhanden sein konnten 2 der Weissgeborene Bei einigen Tieren sind die Gene die den Mantel vererben so stark dass der Mantel keine Locher Flecken hat Das Pferd ist dann ganz weiss und wird im Gegensatz zum Schimmel auch bereits weiss geboren Nach dem amerikanischen Forscher Schwink sind die Pferde Homozygoten d h starke Vererber 3 der Schabracktiger Ist die Erbmasse weniger stark so ist der Mantel nicht vollstandig und liegt dann meistens nur uber der Kruppe wahrend der vordere Teil des Pferdes einfarbig ist Die Decke uber der Kruppe kann wie beim Volltiger durchlochert sein oder luckenlos wie beim Weissgeborenen 4 der Schneeflockentiger Es kommen Pferde vor bei denen nur Fragmente des Mantels ubriggeblieben sind Diese verteilen sich uber den Korper als weisse Flecken auf der Grundfarbe 5 der Einfarbige Es konnen auch Tiere ohne jegliche Spur eines Mantels vorkommen Diese konnen die Tigerscheckengenetik rezessiv in sich tragen Alle anderen Variationen haben keine direkte Verbindung zur Vererbung der Tigerscheckengenetik Zuchtgeschichte BearbeitenDie Knabstrupper sind eine Farbvariante der einst weltberuhmten danischen Frederiksborger die typ und blutmassig auf dem danischen Gut Knabstrup weitergezuchtet wurden und daher ihren Namen erhielten Die konsequente Zucht von Tigerschecken in Danemark begann mit dem koniglichen Gestut Frederiksborg das 1536 gegrundet wurde nachdem viele kirchliche Gestute durch die Reformation in den Besitz des Konigs gefallen waren Dort verwendete man Pferde die entweder direkt aus Spanien importiert wurden oder spanischen Blutlinien entstammten Diese Pferde entsprachen den damaligen Anforderungen an ein Kriegspferd am besten da sie durch eine Ausbildung bis zur Hohen Schule im Nahkampf am rittigsten waren nachdem die Schlachtrosser der Ritter durch die Erfindung von Schiesswaffen verdrangt worden waren In ganz Europa entstanden zu dieser Zeit Reitakademien an denen die Fursten und Adligen ihre Pferde bis zur hochsten Vollendung ausbildeten Entsprechend erbluhten auch die Gestute zur Zucht solcher Pferde Frederiksborg war bald eine der fuhrenden Zuchten in Europa und wurde Mitbegrunder anderer bekannter Zuchten wie z B Lipizza Cordoba Oldenburg und Hannover nbsp Knabstrupper in der PesadeDie Tigerschecken erlebten ihren Hohepunkt im Zeitalter des Barock da sie dazu geeignet waren die Lebenslust und Farbenfreude der barocken Fursten darzustellen Trotz aller Zuchtbemuhungen in ganz Europa aber blieben die Tigerschecken eine kostbare Seltenheit da die Zuchter damals haufig weiss mit weiss verwechselten und somit ein genetisches Chaos schufen wodurch die meisten Zuchtversuche scheiterten In Danemark aber gelang es einen Tigerscheckenstamm zu schaffen der durch Reinzucht bald weissgeboren wurde siehe Farberklarung Pferde aus diesem Stamm gehorten zu den begehrtesten in Europa Sie wurden nicht nur vor die goldenen Kutschen gespannt sondern waren auch haufig die Lieblingsreitpferde der Konige und Kaiser und trugen diese zu ihren Kronungen Den Todesstoss erhielten die barocken Pferderassen und damit auch die Frederiksborger durch Napoleon der einfache Burger und Bauern als Soldaten rekrutierte Die geringen Reitkenntnisse dieser Soldaten verlangten nach Massen von geradeauslaufenden einfarbigen Pferden Den Kampf von Mann zu Mann gab es nicht mehr und die Reitkunst der Hohen Schule wurde zu einem Freizeitvergnugen fur Fursten und Gentlemen Neben dem grossen koniglichen Gestut Frederiksborg gab es aber auch private Zuchter die Tiere aus dem koniglichen Gestut aufkauften 1798 gelangten so einige Stuten von Frederiksborg in den Besitz von Major Villars Lunn nach Knabstrup Sein Sohn W Lunn schreibt 1855 uber diesen Mann welcher der Grunder der Knabstrupperzucht wurde Mein Vater war kein Erneuerer sondern ein Bewahrer des alten Typs und versuchte immer solche Stuten zu kaufen die in seinen Stamm hineinpassten In diesem Sinne kaufte Villars Lunn auch bei einem Pferdehandler und Schlachter namens Flaebe eine getigerte Stute die als Flaebestute in die Geschichte einging Die Stute war ihm durch ihre besondere Leistungsfahigkeit aufgefallen 1813 bekam die Stute von dem Lovenborger Hengst Baeveren ein Fohlen den Flaebehengst durch den in Danemark wieder Tigerschecken in grosserer Anzahl geboren wurden Der Flaebehengst war rein spanisch gezogen seine Mutter war mit den spanischen Truppen Napoleons nach Danemark gekommen und auch sein Vater war spanischer Abstammung nbsp Dieses Bild stammt aus dem Deckengemalde der Kirche in Skibby auf Seeland in Danemark es stammt aus dem Jahre 1065 und zeigt die Lebensfreude 3 junger Konige mit tigergescheckten Pferden Jagdhunden und Falken An einem Sommerabend 1891 schlug wahrend eines Unwetters der Blitz auf Gut Knabstrup ein und 22 Zuchttiere starben in den Flammen So erlosch die Tigerscheckenzucht auf Gut Knabstrup Die damals fast 100 jahrige Zuchtgeschichte des Gutes hatte aber solche Spuren hinterlassen dass 1952 vom Landgerichtsanwalt Ledager mit wenigen Nachkommen wieder ein Knabstruppergestut gegrundet werden konnte Aber erst 1972 wurde in Danemark ein landesdeckender Verband fur die Knabstrupperzucht gegrundet Die Rasse besteht deshalb auch heutzutage nur noch aus wenigen hundert Zuchttieren in denen sich die genetischen Uberreste der getigerten Pferde aus Danemark erhalten haben In Danemark versucht man heute auf dieser Basis ein Reitpferd zu zuchten das den Anforderungen an ein modernes Sportpferd gerecht werden soll Die meisten der alten Blutlinien wurden aufgelost oder verkauft vorwiegend nach Deutschland Die Interessengemeinschaft Knabstrupper Deutschland hat deshalb ein Zuchtprogramm entwickelt das sowohl dem Sporttyp als auch dem barocken Typ des Knabstruppers eine zuchterische Basis gibt Verschiedene danische Hippologen wie auch der danische Verein zur Erhaltung alter Haustierrassen haben die Hoffnung geaussert dass es den deutschen Zuchtern gelingen moge dieses alte danische Kulturgut zu erhalten Siehe auch BearbeitenListe von PferderassenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Knabstrupper Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verein fur die Erhaltung und Zuchtung des barocken Original KnabstruppersNormdaten Sachbegriff GND 4401165 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knabstrupper amp oldid 211499504